Warum habe ich immer das Gefühl das in denn 80er,90er , 2000 Jahre, immer fast alles besser war?
Es ist schwierig zu beurteilen/erklären, ich fand es modern genug für denn Alltag.
Social Media, neue Erfindungen, der Zeitgeist die Entwicklung, Komplexität von heute wo man verstehen muss um nicht dumm zu wirken, kompliziert Mode, Antisoziale schlechte Musik( rap/deutschrap)
Je mehr ich in die Vergangenheit gucke kommt mir das alles viel entspannter, normaler vor , was vor 20- 30 jahren noch cool war oder ein erfolg war ist heute bestenfalls Standard, wer zb vor 20-30 jahren eine Million Mark, € hatte hat es leben geschafft oder einen normalen trainierten gesunden Körper.
Heutzutage muss man gleich eine social Media trottel sein, und das alles herein posten.
Falls das nur hiengespibste von mir sind , wie heilt man sich vor der Nostalgie Krankheit.
Ich redete über das Leben von Deutschland
1 Antwort
Das kommt einem subjektiv vielleicht so vor, weil man die Vergangenheit glorifiziert oder sich in der Vergangenheit sicherer fühlt als in der Gegenwart oder der Zukunft, vor der man eventuell sogar Angst hat.
Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber die 90er und 2000er habe ich erlebt, da bin ich aufgewachsen & da was ich Jugendlicher -----> war eine coole Zeit für sich, aber es gab auch genügend Probleme in der Gesellschaft, nur gab es kein Social Media und das Internet war eine Art Technikkram für reiche Leute; es gab die Tageszeitung, es gab Nachrichtenmagazine wie Spiegel, Stern und ab 1993 Focus; es gab das Fernsehen und wer Glück hatte, hatte ein Faxgerät zum Abrufen von Nachrichten per Fax, Bildschirmtext (das hatten wir - war eine tolle Sache) oder einen Fernseher mit Videotext-Funktion.
Je mehr ich in die Vergangenheit gucke kommt mir das alles viel entspannter, normaler vor ,
Ich kann das nur mal so schildern aus meiner Erinnerung raus: Unsere Generation war völlig unpolitisch, zumal in der "Provinz". Man kannte Kanzler Schröder, Helmut Kohl und ein paar andere, aber man sprach kaum über Politik. Einzig "10 Jahre Deutsche Einheit" (aber das war schon Ende 1999) war so ein Thema. Hier sind zwei Nachrichtensendungen von 1996 bzw. 1997 - da war schon einiges geboten.
https://www.youtube.com/watch?v=6p8VdEWRVLg
https://www.youtube.com/watch?v=-A1sMbo4GmQ
Ich weiß auch nicht, es war eine ziemlich entspannte Stimmung und man freute sich auf alles, was noch kommen sollte, vor allem Technik. Die Vorfreude auf den Euro war gering ausgeprägt, irgendwie spielte das Thema gefühlt keine sooo große Rolle.. ansonsten war es irgendwie unbeschwert und locker, es gab gefühlt keine Probleme außer vielleicht schlechte Noten oder Geknatsche mit Lehrern, Mitschülern, Geschwistern und Eltern.
Die Erwachsenen hatten sicherlich ihre Probleme und haderten mit der Gesellschaft; es gab bis 1998 noch die RAF, es gab den Kalten Krieg und dann wirtschaftliche Probleme nach der Wende sowie sehr viel Kriminalität durch die Ostblock-Grenzöffnung (Autoklau und so was alles, Überfälle usw.), auch die ganzen Kinderschänder waren ein Thema der 90er in Deutschland ... das war schon teilweise heftig, nur hat man das als Kind und Jugendlicher nicht so mitgekriegt, weil man davon auch irgendwie ferngehalten wurde, so mein Eindruck heute. Mit uns Kindern wurde über so was nicht geredet irgendwie ... erst als ich so 13/14 war, war Politik ein Thema, an das ich rangeführt wurde, indem ich mich an den Diskussionen beteiligen sollte und Wert drauf gelegt wurde, dass ich mich mit Tagespolitik beschäftige.
was vor 20- 30 jahren noch cool war oder ein erfolg war ist heute bestenfalls Standard, wer zb vor 20-30 jahren eine Million Mark, € hatte hat es leben geschafft oder einen normalen trainierten gesunden Körper.
Es ist richtig, dass die Gesellschaft früher nicht so oberflächlich war - dafür war sie manchmal verdammt einengend und festgefahren.. es ging uns zwar in den 90ern und frühen 2000ern gut, aber gesellschaftlich gab es strenge Grenzen und vieles war sehr klar geregelt. Das hat uns in der Entwicklung zwar gut getan, aber wirklich schön fühlte es sich damals nicht an, man hatte eben keine andere Wahl und wurde nicht gefragt.
Wer in den 90ern einen Benz hatte (nicht so eine alte grüne 200er Diesel Kiste aus den frühen 80ern) oder zumindest einen Audi 80/100, 5er-BMW oder einen Opel Senator (den hatten wir - Baujahr 1990, 204 PS; neu gekauft, ein Sahnestück von einem Auto), der war schon was und "hatte es geschafft", zumal so eine Kiste in bar gekauft wurde. Heute "least" sich gefühlt jeder 25-Jährige ein Luxusauto, weil er daheim wohnt und die Rate grad so finanziert kriegt.
Falls das nur hirngespinste von mir sind , wie heilt man sich vor der Nostalgie Krankheit.
Ouh.. schwierig. Man kann vielleicht dahingehend argumentieren, dass es heute doch etliche Fortschritte in Sachen Medizin, Technik, Forschung und Gesundheit gibt, die es so in den 90ern noch nicht gab - aber eigentlich muss man es selber glauben, dass die aktuellen Zeiten "besser" seien als die 90er oder die 2000er.
Andererseits ----> Nostalgie ist doch, mal ehrlich, nix Schlimmes. Ich selber gebe zu, dass ich mir ein Stück der 90er und meiner Jugend und der frühen 2000er auch "konserviert" habe und eigentlich die besten Seiten von damals mit den besten Seiten von heute kombiniere, wo es Sinn macht. Ich fahre immer noch die alte E-Klasse, aber ich benutze Smartphone und mp3-Player, habe WhatsApp und Internet - dafür habe ich noch immer meine gute Anlage aus den frühen 2000ern (so eine Qualität gibt es heute nicht mehr) und benutze im Alltag viele Dinge aus meiner Familie und Vergangenheit, mit denen mein Opa schon gearbeitet hat. Man muss nur aufpassen, dass es nicht ausartet & man sich im Kreise der Vergangenheit dreht, dann klappt das.