Warum gibt es überhaupt die Faulheit?

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"Nicht Disziplin ist der Schlüssel zum glücklichen Leben, sondern Faulheit."

Ja, du hast richtig gelesen: Faulheit ist fantastisch. Aber nicht irgendeine Faulheit – ich spreche von strategischer Faulheit. Während die Welt hektisch in die nächste To-Do-Liste stürzt und sich im Hamsterrad der endlosen Produktivität dreht, lehne ich mich entspannt zurück und nutze die Macht der Faulheit zu meinem Vorteil. Warum? Weil Faulheit uns smarter und effizienter macht.

Es gibt da diesen weit verbreiteten Mythos: "Faulheit ist schlecht." Aber was, wenn ich dir sage, dass Faulheit der eigentliche Motor vieler Innovationen ist? Denk mal darüber nach. Viele der bahnbrechenden Erfindungen entstanden, weil jemand zu faul war, immer den mühsamen Weg zu gehen. Das Rad? Eine Erfindung, weil jemand dachte: "Wieso soll ich diesen schweren Kram schleppen, wenn es auch einfacher geht?"

Faulheit bedeutet nicht, untätig zu sein. Es bedeutet, Dinge schlauer zu tun, Prioritäten zu setzen und zu wissen, wann sich ein Einsatz wirklich lohnt. Die faulen Menschen sind oft die effizientesten, weil sie den kürzesten, besten Weg suchen, um Aufgaben zu erledigen. Statt sich sinnlos in Überstunden zu vergraben, finde ich lieber clevere Lösungen, um weniger zu tun – und mehr zu erreichen.

Und seien wir mal ehrlich: Eine Welt ohne Faulheit wäre ein Alptraum. Überall gestresste, überarbeitete Menschen, die pausenlos rennen, ohne jemals anzuhalten. Die Folge? Burnout, chronische Müdigkeit und das Gefühl, nie genug zu tun. Aber wer strategisch faul ist, der weiß: Es ist okay, zu pausieren. Diese Pausen sind nicht nur gut für die Gesundheit, sondern oft der Moment, in dem die besten Ideen entstehen.

Während andere sich vielleicht sinnlos abschuften, sitzt man vielleicht hier, genießt seinen Kaffee und findet clevere Wege, weniger zu tun – und dabei mehr zu erreichen. Das ist strategische Faulheit – und es ist großartig.

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P.S.: Wem das Wort Faulheit nicht gefällt --- man kann auch Bequemlichkeit sagen.

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Dazu passend, eine Geschichte, die du vielleicht schon kennst, die aber sehr gut zum Thema passt:

In einem sonnigen Fischerdorf legt ein Fischer mit seinem kleinen Boot am Pier an. Er hat einen großen Thunfisch gefangen. Ein Unternehmensberater, der gerade Urlaub macht, beobachtet den Fischer bereits seit einigen Tagen. Er gratuliert ihm zum heutigen Fang und fragt: „Wie lange warst Du auf See, um diesen Fisch zu fangen?“

Der Fischer antwortet: „So zwei Stündchen.“

Daraufhin fragt der Berater: „Warum bleibst Du nicht länger auf See, um mehr Fische zu fangen?“

Der Fischer erwidert: „Dieser Fang reicht mir, um meine Familie für ein paar Tage zu versorgen.“

Der Berater ist verwundert: „Was tust Du denn mit dem Rest des Tages?“

Der Fischer erklärt: „Ich fahre nach Hause. Nach dem Mittagessen gehe ich mit meiner Frau spazieren und mache eine Siesta. Dann spiele ich mit meinen Kindern. Abends kommen Freunde, wir genießen den Fisch, trinken Wein und philosophieren über Gott und die Welt. Wie Du siehst, habe ich einen gut ausgefüllten Tag.“

Der Unternehmensberater antwortet: „Ich habe studiert und kann Dir helfen. Wenn Du den ganzen Tag fischen gehst, fängst Du mehr Fische. Dann kannst Du die übrigen Fische verkaufen. Von dem Erlös kannst Du bald ein größeres Boot kaufen. Für dieses Boot heuerst Du zwei, drei Fischer an. Ihr werdet so viel fischen, dass Du schon bald mehrere Boote kaufen und eine eigene Flotte aufbauen kannst. Statt an einen Händler verkaufst Du die Fische direkt an eine Fischfabrik. Bald wirst Du soviel verdienen, dass Du eine eigene Fischverarbeitungsfabrik eröffnen kannst. So sparst Du Geld und kannst die Produktion und den Vertrieb selbst kontrollieren.“ Der Berater wurde ganz euphorisch bei diesen Gedanken.

Der Fischer erwidert unbeeindruckt: „Und wie lange wird das dauern?“

„So etwa 15 bis 20 Jahre“, erklärt der Berater.

„Und was ist dann?“, fragt der Fischer.

„Dann kommt das Allerbeste“, antwortet der Berater: „Wenn die Zeit reif ist, verkaufst Du Dein Unternehmen und kannst aufhören zu arbeiten. Du kannst morgens ausschlafen, zum Spaß noch ein wenig fischen gehen und den restlichen Tag mit Deiner Familie und Deinen Freunden genießen.“

„Aber genau das tue ich doch jetzt schon“, sagt der Fischer, „nur dass meine Kinder dann aus dem Haus sind.“

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Besinnung auf das Wesentliche: Was ist wirklich wichtig?

Die Geschichte vom Fischer und Geschäftsmann zeigt, dass mehr nicht immer besser oder einfacher bedeutet.

Es ist gut zu wissen, wer oder was man SEIN möchte, was im Leben wirklich wichtig ist und die Lebenszeit entsprechend zu gestalten. Und manchmal ist es gut, aus dem selbst gemachten Hamsterrad wieder auszusteigen und etwas langsamer weiterzugehen, um zu genießen, was ist.


DanielCarbon290 
Beitragsersteller
 12.09.2024, 18:08

Dann muss ich wahrscheinlich diese Eigenschaft aus einer völlig anderen Perspektive betrachten.

Das Problem ist wahrscheinlich unsere Leistungsgesellschaft, die diese Eigenschaft oftmals verteufelt.

Naja. Faulheit kann auch Selbsschutz vor Überarbeitung sein. Ein Gesellschaft mit Burnout schadet der Wirtschaft am meisten.

Das selbe könnte man auch über Dummheit usw. sagen. Man kann dagegen nichts machen. Die Welt ist und bleibt vielseitig und verschieden. Es wäre ja sonst auch langweilig.

Faul sein ist einfacher und angenehmer, als arbeitsam und fleißig zu sein. Daher liegt es in der Natur der Sache, dass Menschen sich ihr Leben lieber einfacher als anstrengender gestalten.

Und das ist auch gut so. Denn sonst hätte es vermutlich viele nützliche Erfindungen nie gegeben. Erfindungen, die einem das Leben einfacher machen, die Arbeit effektiver machen.

Hätte der Typ, der das Rad erfunden hat, kein Interesse daran gehabt, sich das Leben zu vereinfachen, würde der weitverbreiteste Beruf in Deutschland heute wohl der "Amazon Paketausträger" sein. Jeder schnappt sich ein Päckchen und rennt damit zum Empfänger .... ^^