Warum gibt es so wenig Individualisten?

19 Antworten

Hi Kitharea^^

Löbliche Einstellung, die du da vertrittst ;) Ich glaube, die meisten sind mittlerweile einfach vom Kleinkindalter an so sehr den Gesellschaftsidealen verfallen, dass es sie gar nicht mehr interessiert, wie sie sich selbst entwickeln könnten. Man kann ja auch gleich jemanden kopieren, ist einfacher. Ich denke, meine Vorredner haben die Frage etwas missverstanden^^ Ich habs aber auch nicht grade mit Mainstream, wenn ich sehe, was für Menschen teilweise draußen rumlaufen, bin ich froh, dass ich "anders" bin^^


Kitharea 
Beitragsersteller
 30.11.2015, 08:56

Ehrlich gesagt denke ich die meisten bekommen vor lauter Hass im Kopf gar nicht mehr mit was sie der Gesellschaft damit antun. Dann gibt's wieder diejenigen die es null interessiert. Angepasst sein - nicht auffallen - dann kann mir auch nichts passieren so quasi. Angst ist das sonst nichts. Danke für die Antwort.

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ich mag menschen, die tatsaechlich alleine entscheiden, was fuer sie richtig ist. und manchmal sind das mainstream sachen und manchmal nicht.

was ich nicht mag, sind sogenannte individualisten, die denken, wenn sie das gegenteil von dem machen, was andere machen, sind sie besonders. dabei sind sie genauso wenig frei vom mainstream, sie machen halt bloss das gegenteil.

ich bin manchmal genau wie alle anderen und manchmal bin ich voellig anders. im gegensatz zu dir halte ich das aber nicht fuer ein heldenstueck, ich halte das fuer normal.


Kitharea 
Beitragsersteller
 01.12.2015, 19:47

Wer immer das Gegenteil von dem macht was andere erwarten ist genauso planbar und abhängig wie die anderen. Insofern hast Recht ja.

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Ich stimme dir vollkommen zu. Für die meisten ist es einfacher, einfach Mainstream zu sein. Ansonsten müsste man sich ja eine eigene Meinung bilden! Das ist den meisten zu aufwändig, dafür nehmen Sie lieber, was die Medien schreiben. Ich mag Typen lieber, die eine eigene Meinung haben und diese auch verteidigen, selbst wenn sie nicht mit meiner übereinstimmt. Nur so können wir weiterkommen. Ich höre auf gute Argumente und freue mich immer, wenn die anderen das auch tun. Außerdem möchte ich gar nicht so sein wie die anderen, ich möchte ich selbst sein und für die anderen da sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Klingt vielleicht widersprüchlich, aber ich glaube, es liegt gerade daran, daß es noch nie so "einfach" war wie heute, überhaupt ein Individualist zu sein. Der liberalistische Zeitgeist, der heute herrscht, stellt alles in Frage, was nach traditionellen Normen und Werten riecht, überall wird dort das Wirken eines gesellschaftlichen Zwanges gewittert, den es zu überwinden gilt. Wer heutzutage mit alten Traditionen bricht und nach eigenen Vorstellungen lebt, riskiert nicht mehr, ins gesellschaftliche Abseits zu geraten.

Aber die Freiheit hat nunmal zwei Seiten. Nicht nur die Chance, bestimmte Dinge zu tun, sondern auch das Fehlen von Bindungen. Anschauliches Beispiel: Wenn eine Gruppe Menschen zusammensitzt, die alle komplett unterschiedliche Interessen haben, kommt das gemeinsame Gespräch kaum über das Thema Wetter hinaus. Gesellschaftliche Bindungen sind anscheinend ein menschliches Grundbedürfnis. Medien wie auch Konsumunternehmen haben dieses Bedürfnis erkannt und geben daher vor, was man "kennen muß", "haben muß", wo man "dabei sein muß". Wir leben daher in einer Welt, die sich in erster Linie durch ihr Konsum- und Freizeitverhalten definiert.



Kitharea 
Beitragsersteller
 01.12.2015, 16:56

"Wer heutzutage mit alten Traditionen bricht und nach eigenen Vorstellungen lebt, riskiert nicht mehr, ins gesellschaftliche Abseits zu geraten."
Dem kann ich nicht zustimmen. Theoretisch hat natürlich jeder die Freiheit zu tun und zu lassen was er will und je städtischer man lebt desto einfacher ist das auch.
Aber man ist schneller im gesellschaftlichen Abseits als man denken kann wenn man sich der Welle aktiv entgegensetzt. Wobei ich zugeben muss man trifft immer öfter Leute die das nicht so ernst nehmen sag ich mal. Gleichzeitig aber auch diejenigen die fast ausrasten wegen sowas.

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Eigentlich ist jeder einzelne ein Individuum und damit automatisch individuell bzw. Individualist. Denn jeder ist anders.

Die Ansicht man gehöre einer Minorität an, welcher es vergönnt ist besonders individuell zu sein, zeugt natürlich ebenfalls von Individualismus :)