Warum gibt es so viele ekelhafte Menschen?

6 Antworten

Ich würde hier differenzieren. Es ist für die meisten wichtig, Phasen und Umgebungen zu erleben, in denen man mit seinen Interessen und Meinungen angenommen wird - das, was du Echo chamber nennst.

Nicht sinnvoll dagegen ist es, alle anderen Meinungen komplett auszublenden, wie das im Internet gerne mal passiert, wenn man bewusst Menschen mit bestimmten Meinungen aussperrt/ blockt.

Es gibt auch einen Unterschied zwischen einer offenen, fruchtbaren Diskussion, bei der man verschiedene Standpunkte beleuchtet, seinen Standpunkt vertritt und vom anderen etwas lernt und einem Streit, bei dem man als Verlierer raus geht, wenn man seinen Standpunkt ändert. Wer immer nur Streits kennengelernt hat, wird eher nicht offen sein; wer eher offene Diskussionen kennt, könnte auch einen Streit als solche misinterpretieren.

Man sucht auch nicht immer Menschen, die einem selbst ähnlich sind, oft sucht man gerade Menschen, die einen mit anderen Blickwinkeln zu neuen Ideen und Sichtweisen anregen.

Zu der Frage, die gar nicht erläutert wurde, warum es so viele ekelhafte Menschen gibt, würde ich mal sagen: Diese sozialen Experimente sowie Pranks tragen massiv dazu bei und auch diverse Medienformate, in denen man sich über verschiedene Menschen lustig macht und nur das Negative an ihnen sucht.

Wenn man allerdings die Erfahrung macht, komplett akzeptiert zu werden, auch mit all seinen Fehlern könnte es sein, dass man selbst offener und freundlicher zu anderen wird.

Die Gesellschaft verkommt einfach immer mehr. Kein Respekt vor Lehrer, Polizei, weil die auch nicht richtig durchgreifen. Keine anständige Kommunikation untereinander....weil sich die meisten nur noch im Netz rumtreiben oder am Handy sind. Leistungsdruck in Schule, Arbeit, was ja auch immer schlimmer wird....wohl auch Überforderung, Stress, keine Perspektive usw. So kommt eines zum anderen.....

Auch wenn die Frage schon zwei Jahre alt ist: Soziologen wissen, dass Menschen in Gruppen bis etwa 150 Personen recht friedlich und harmonisch miteinander zurecht kommen. Wir nun haben gewaltige Menschenhäufen entwickelt durch unser Zusammenrotten mit dem Zweck, die Vorteile daraus für uns nutzen zu können. Weil in großen Gemeinschaften aber die Übersicht stark leidet, und es bei zunehmender Vernetzung und Kooperation immer schwieriger wird, sich immer gerecht genug zu verhalten, entwickelt sich mit den vielen Ungerechtigkeiten immer mehr Unrecht, das Politiker eigentlich noch nie beherrschen konnten. Sie verteilen oft ja nur die Fehlentwicklungen auf möglichst viele Schultern.

Würden wir uns alle gerechter verhalten, würde sich relativ rasch viel ändern in Richtung bessere Welt. Denn wenn man nicht mal die wesentliche Zielsetzung eines möglichst gerechten Gebens und Nehmens im Kopf hat, kann ja nur viel schief gehen. Wie wenige wissen, um was es allen geht, kann man herauskitzeln, indem man Mitmenschen fragt, wozu sie auf der Welt sind. Freilich sollte man dazu wissen, dass alles auf Gemeinsamkeiten beruht, und die angestrebten Wohlgefühle nur über Unwohlgefühle wahrgenommen werden können, weil nur Unterschiede Wahrnehmungen ermöglichen.

Von all diesem wichtigen Wissen ist in den Köpfen der meisten nichts vorhanden. Eigentlich müsste viel mehr schief gehen. Doch steckt wirklich viel Gutes in uns, und wir sind in der Lage, sehr lange viel zu kompensieren. Zentralisierungen und Globalisierung unterstützen das, weil sich damit viele Ungerechtigkeiten großflächig verteilen lassen. Es sind ja nicht nur eine Hand voll Menschen geil auf Macht ...

Weil der Mensch ein Tier ist das halt etwas geschickter ist, nichts weiter...
LG.