Warum gibt es keinen Aufstand in Nordkorea?

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Für einen Aufstand müssen sich die Menschen organisieren. So etwas geht nicht über Nacht. Zuerst müssen sich genügend Leute zusammen finden, die ihre Gedanken klar äußern können. Doch allein das ist in Nordkorea schon so gut wie unmöglich. Man kann sich nicht einfach heimlich irgendwo mit Gleichgesinnten treffen und über die Verbrechen des Staates reden.

Nehmen wir einmal an dass es in Nordkorea eine Tanzgruppe gibt. Die Leute treffen sich immer wieder und reden hinterher auch mit einander. Doch es wird dort nicht über die Regierung oder über die Politik des Staates geredet. Vor einem solchen Gespräch hat jeder Angst, denn jeder hat schon von den öffentlichen Hinrichtungen gehört, manche wurden gezwungen sie als Zuschauer selbst zu erleben und deshalb weiß jeder bescheid was ihm droht wenn er über Politik redet und sich unzufrieden über die Regierung äußert. Niemand weiß ob der eigene Tanzpartner nicht eventuell ein Spitzel des Geheimdienstes ist und so hält man lieber den Mund. Denn niemand möchte gern im KZ landen. Es herrscht im ganzen Land Angst und selbst die Kinder wissen ganz genau was sie erzählen dürfen und was nicht.

Wenn es also unmöglich ist sich mit Gleichgesinnten zu treffen, mit ihnen zu reden, wie sollen die Nordkoreaner sich dann zu einer Demo verabreden? Wie sollen sie die Leute in ihren Häusern erreichen, wenn es keine Kommunikation gibt? Es gibt dort kein Internet, ja noch nicht einmal Papier für selbst gemalte Flugblätter. Es gibt nur die Unzufriedenheit der Menschen. Doch so lange die in ihren Wohnungen bleiben und dort für sich allein unzufrieden sind, ist der Staat nicht in Gefahr. Erst wenn sie sich zusammenschließen und auf die Straße gehen, gerät das System ins Wanken. Doch es wankt nur dann, wenn der Staat diese Demonstranten gewähren lässt. Nur dann verlieren alle anderen ihre Angst und gehen mit den Demonstranten auf die Straße. Doch danach sieht es im Moment nicht aus. Der Staat greift schon bei den kleinsten Vergehen mit aller Härte durch. Für einen Witz kommt man schon ins Lager oder man wird gleich hingerichtet.

Ein offener Aufstand ist im Moment also nicht möglich. Trotzdem steht auch diese Diktatur auf tönernen Füßen und kann jederzeit zusammen brechen. Der Leibarzt könnte Kim vergiften, genau wie sein Koch. Die eigenen Leibwächter könnten ihn erwürgen oder erschlagen, die Armeeführung könnte rebellieren, ein Attentäter könnte seine Waffe auf Kim richten oder sich mit ihm zusammen in die Luft sprengen. Es gibt viele Möglichkeiten wie das Regime fallen könnte und früher oder später wird das auch passieren. Denn keine Diktatur besteht für immer. Irgendwann fallen sie alle.

Teils Indoktrination und in vielen Fällen pure Angst: Du KÖNNTEST verhungern, das du in ein Lager kommst und/oder ermordet wirst, beim geringsten Zeichen von Widerstand, ist dagegen eine absolute Gewissheit.

Die wenigsten Menschen sind, in solchen Umständen, zum Helden geboren und die die es sind sterben ziemlich selten an Altersschwäche.

Sie glauben, dass es in anderen Ländern noch schlechter läuft.

sie kennen nichts anderes und fühlen sich sicher in diesem festen System und wenn man sich anpasst und immer schleimt zb und gut arbeitet und dem Regime gefällt kann dort auch relativ gut und sicher leben und hat Wohnung und Essen halt schlichter und alles gleich immer genau nach Muster aber man kann dort schon leben zb auch fernsehen

Die Propaganda erzählt dem Volk, dass die Versorgungslage gut sei und es in anderen Ländern Menschen gibt, die hungern (wie aktuell etwa viele USA Amerikaner).

Wer es trotzdem kapiert, dass es an der Mangelwirtschaft liegt, kann es nicht laut sagen und weglaufen, etwa nach China oder Südkorea ist auch nicht. Die Grenzen sind dicht und gut bewacht.