warum gibt es ein bindendes Molekülorbital und ein antibindendes?

2 Antworten

Wenn sich 2 Atome annähern, beginnen die Atomorbitale, sich gegenseitig zu beeinflussen oder zu kombinieren, zu Molekülorbitalen. Das eine MO ergibt sich als Addition der AO, das andere durch Subtraktion. Das Verfahren nennst sich LCAO, Linear Combination of Atomic Orbitals.
Bei zwei Wasserstoffatomen ergibt sich eines, das die höchste Elektronendichte zwischen den Kernen hat, daher wirkt es anziehend, es zieht beide Kerne an, und eines, bei dem die Dichte zwischen den Kernen verringert ist, außerhalb dagegen hoch, es zieht die Kerne nach außen. Ersteres ist das bindende MO, zweiteres das antibindende.
Die MOs unterschieden sich weder in der Anzahl noch in der Durchschnittsenergie von den AOs. Das bindende MO liegt aber energetisch niedriger als das antibindende und ist daher im Wasserstoffmolekül doppelt besetzt, das antibindende ist leer.

Übrigens gibt es "freie Elektronenpaare" nicht. Das sind "in Echt" bindende und antibindende, die beide besetzt sind und sich daher ausgleichen. Im Regelfall kommt man damit gut zurecht, beim Malen von Lewisformeln, aber im Ernstfall scheitert es kläglich. Das O₂-Molekül hat zwei ungepaarte Elektronen in antibindenden MOs, das kriegst du mit einer Lewisformel nicht dargestellt.

Weil es bei der Kombination der beiden Wellengleichungen der Wasserstoff Atome, es eine positive Lösung und eine negative Lösung gibt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – gelernter Diplom Chemiker

user13120009 
Beitragsersteller
 17.03.2022, 22:48

okay danke. ist das bindende Molekülorbital dann voll wenn es zwei elektronen enthält?