Was ist bindend und antibindend (Chemie)?

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Wenn sich Atomkerne annähern, kombinieren sich die Atomorbitale zu Molekülorbitalen, erst mal ganz unabhängig davon, wie viele Elektronen in der Nähe sind.
Vereinfacht ergeben sich aus sich MOs aus den AOs durch Addition und Subtraktion, nennt sich LCAO-Modell, Linear Combination of Atomic Orbitals. Dabei ändert sich weder die Anzahl noch die Durchschnittsenergie der Orbitale, was im Übrigen auch auf Hybridorbitale zutrifft.
Bei einer Addition der Orbitale, genauer gesagt der Wellenfunktionen, ergibt sich eine erhöhte Elektronendichte zwischen den Kernen, wo die Elektronen nicht nur beiden Kernen näher sind, also energieärmer, sondern auch noch beide Kerne anzieht, was das Molekül erst stabil macht. Bei der Subtraktion ist die Elektronendichte zwischen den Kernen minimal, "hinter" den Kernen maximal, die Elektronen sind also nicht nur weit weg von Ziel ihrer Begierde, sie ziehen die Kerne auch nach außen, schwächen eine Bindung oder wirken antibindend.

Wie heißt es, ein Bild sagt mehr als tausend Worte?
Schau mal bei http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/2/vlu/chemische_bindung/motheorie.vlu/Page/vsc/de/ch/2/oc/physikalische_grundlagen/chemische_bindung/mo_theorie/mo_welle.vscml.html

Wasserstoff besitzt ein Elektron (1s). Dieses ist ungepaart. Das ist energetisch nicht so toll, daher wird sich ein weiteres H-Atom gesucht um dann einen möglichst niedrigen Energiezustand zu erreichen. Beide Elektronen können nun das freie Orbital besetzen (beachte Pauli-Verbot und Hundsche Regel) und zwar mit unterschiedlichem Spin. Da dabei beide Elektronen eine BINDUNG eingehen hast Du ein bindendes Elektronenpaar. Beim Sauerstoff hast Du zum Beispiel auch nicht bindende Elektronenpaare (meist zwei) ;)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie

flowerpower203 
Beitragsersteller
 25.05.2022, 17:07

Ahh, vielen Dank!!