Warum geht mein Feigenbaum ein?
Liebe Community,
ich habe seit knapp 2 Monaten einen Feigenbaum aus dem Gartencenter. Zu Beginn ging es ihm gut und er hatte zwischenzeitlich sogar eine reife Feige gebildet und viele noch unreife gehabt.
nun aber färben sich seit etwa 2-3 Wochen vermehrt Blätter gelb mit braunen Punkten und die Früchte und Blätter wirft er auch bereits ab. Ich möchte ihn unbedingt kurieren :)
hier ein paar Fakten.
er wurde in einen größeren Topf gepflanzt als er zuvor war.
ich habe eine drainage aus blähton gelegt zum besseren ablaufen des Wassers, ich gieße ihn wöchentlich / goß ihn zuletzt alle 1-2 Tage (wegen der Hitze)
Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube mein Balkon müsste westlage sein, 4. Stock. Er steht teils neben einem wandvorsprung, teils neben einer fensterwand (siehe Fotos)
ich habe nun einen Dünger „substral Garten Dünger Universal“ bestellt (wirklich gedüngt hatte ich ihn bisher nicht, außer mal etwas abgekühltes Nudelwasser) Fotos zur besseren Beurteilung meines Anliegens, der Lage / topfgrösse hänge ich auch an.
Er steht neben einem Zitronenbaum, einer kleinen Sonnenblume (noch ohne Blüte) und ganz außen stehen Tomatenpflanze, falls das wichtig zu wissen ist.
Ich habe ihn gestern Nacht zb gegossen (nicht übermäßig viel) und heute morgen steht noch etwas Wasser im Untertopf.
Ich bin nicht sicher, ob er zu viel oder zu wenig Wasser, zu wenig Dünger, nicht genug Sonne, zu windig oder einen zu kleinen Topf hat, aber ich hoffe sehr meine Angaben sind genau genug um eine Beurteilung und Lösungsvorschläge einzuholen.
Langer Text, ich weiß ^^ aber ich hoffe das hilft umso mehr.
Vorab vielen Dank für jede Hilfe und ein schönes Wochenende :)
3 Antworten
Hallo Geeffm
Sommergrüne Gewächse, was Feigen sind, topft man im Winter um oder im zeitigen Frühjahr, wenn sie kein Laub tragen.
Entwicklung von Früchten ist die Periode, die der Pflanze alles abverlangt.
Umtopfen ist nun - je nachdem, wie man dabei hantiert - mit Eingriffen in das Wurzelwerk verbunden. Feinwurzeln (die Versorgungswurzeln) werden dabei mehr oder weniger zertstört.
Wenn man nun also im belaubten Zustand und während der Fruchtbildung umtopft, zerstört man in der Regel Nachschubwege für die Versorgung der Grünmasse.
Blattschäden sind die Folge.
... abgekühltes Nudelwasser
Ob das der Pflanze geschadet hat, weiß ich nun nicht. Aber mein grüner Daumen sagt mir, daß man so etwas nicht macht. Nudelwasser ist kein Dünger.
Und, wie DERstobbel schon richtig angemerkt hat, wenn da Salz drin war, ist das gar nicht gut.
In was für ein Substrat hast du da eingetopft?
Das sieht sehr holzig aus.
Das ist nichts für Topfpflanzen.
Die langsame Zersetzung dieses Holzes führt irgendwann zu nachhaltigem StIckstoffmangel. (Fachthema: Das C - N Verhältnis ist zu weit).
Normale Blumenerde oder Pflanzerde wäre besser gewesen.
(Falls du aber nochmal umtopfen willst, bitte nicht jetzt, sondern erst nach dem Laubfall).
Was ich noch ergänzen wollte:
Eingehen wird die Feige wohl nicht. Feigen kann man gut zurückschneiden und sie treiben bereitwillig wieder aus.
Vielleicht solltest du darauf achten, daß dieser Topf nicht zu lange in brütender Sonne steht. Der heiße Topf könnte das Bodenwasser so stark erwärmen, daß Wurzeln verkochen. Das ist bei den Hitzerekorden, die immer häufiger werden , ein ganz neues Topfpflanzenproblem.
Ach ja, und danke für den Stern!
Immer gerne, vielen Dank an alle für die tollen Hilfen.
guter Tipp auch übrigens wegen der aufheizenden Wasser Thematik, an sowas hatte ich noch gar nicht gedacht. Was mich allerdings nochmal zur Frage führt: soll ich jetzt einfach vernünftig wöchentlich düngen und nicht zu viel gießen oder doch mal rausholen und auf wurzelfäule überprüfen? Ich frage wegen des Punktes, dass ich besser mit dem Umtopfen zum laubabfall warten soll. Und meinst du mit dem laubabfall Anfang nächsten Jahres oder wenn die Blätter jetzt tatsächlich alle bald abfallen (kam heute heim und einige weitere sind abgefallen und die, die noch hängen, weiter gelb verfärbt)
danke
...wöchentlich düngen ...
darfst du jetzt nicht mehr machen, sonst kommen da Düngeschäden evtl. noch dazu.
Mitte August hört man mit düngen weitgehend auf und fängt nicht damit an.
Wenn der Wiurzelballen so fest ist, daß man das Bäumchen einfach nach oben raus ziehem kann, ohne daß der Ballen zerfällt, dann kannst du auf diese Art die Wurzel begutachten.
Der Ballen sollte leicht feucht sein, aber er darf nicht vor Nässe schwarz glänzen und triefen.
Ich hatte auch selbt gezogene Feigen in Töpfen:
Gesunde Feigen verdunsten sehr viel Wasser. Ich mußte die (allerdings recht kleinenTöpfe) jeden Tag gießen.
Aber diese Feige verdunstet nicht mehr viel. Deswegen darfst du da nicht mehr viel gießen. Ich würde das Holz an der Oberfläche ganz abräumen. Dann erkennst du leichter den Trockenheitsgrad des Topfballens.
MIt Laubfall meine ich, bis der natürliche Laubfall eines gesunden Feigenbaumes abgeschlossen wäre, also Spätherbst.
Ab dann kann man Umtopfen.
Aber wieso willst jetzt nochmal umtopfen?
Ich führe den Zustand dieses Baumes auf die Umtopfaktion zum falschen Zeitpunkt mit anschließender zu großer Hitzeeinwirkung zurück.
Ab ca Mitte August ist die Triebbildung bei Gehölzen sowieso beendet.
Mach keinen Aktionismus!
Da kommt dieses Jahr nichts mehr.
Die Früchte werden notreif.
Sieh zu, daß der Ballen nicht zu naß ist und warte das nächste Jahr ab.
Guten Abend, möchte mal nen kurzen Statusbericht abgeben :)
hab das Holz oben abgeräumt und konnte den Baum mitsamt festem Ballen problemlos aus dem Topf ziehen. Die Wurzeln sahen meines Erachtens nach ok aus, es roch auch nicht auffällig. Ich habe ihn wieder eingesetzt und lasse ihn jetzt erstmal in Ruhe, gieße ihn mäßig (ich hoffe das ist ok trotz der warmen Temperaturen) ich versuche mal Fotos von heute anzuhängen und würde mich weiterhin über euren tollen Input freuen.
lg und einen schönen Abend.
Das hört sich ganz gut an.
Wir sind alle gespannt, was aus dem Bäumchen wird.
Wieso soll "holzige" schlecht sein. Gibt doch Pflanzen die einen Lockeren Boden bevorzugen, da packt man das gerne nocht dazu... oder irre ich mich jetzt?
Ber der Zersetzung von Holz gehen zunächst Pilze zu Werke.
Danach folgen Kleinlebewesen und Bakterien, um das verrottete Material zu mineralisieren.
Und diese besonderen Bakterien, die sich bei Nahrungsangebot explosionsartig vermehren, brauchen für ihren Stoffwechsel Stickstoff.
Diesen Stickstoff entnehmen sie dem Substrat, was eigentlich die Pflanze ernähren soll. Und dieser Stickstoff fehlt dann der Pflanze.
Man erkennt den Stickstoffmangel dann irgendwann an den typischen Wachstumsverzögerungen und Vergilbungen.
Wenn man schon Holz hieneinsteckt, dann sollte man auch entsprechend viel nachhaltigen Stickstoffdünger - z,Bsp. Hornspäne - hinein mischen.
Ganz normale Blumenerde oder Pflanzerde hat einen hohen Humusanteil.
Das ist locker genug.
Die Wurzeln brauchen kein Holz, sondern Bodenschluß.
Inwieweit ist Holz anders als Mulch/Rinde Orchideenerd besteht ja zum Beispiel nur daraus,,,
...Orchideenerd besteht ja ...
Das ist fü die Orchideen, die in ihrem Verbreitungsgebiet auf Holz wachsen, als Aufsitzer in den Baumkronen. Die brauchen keine Erde, die heben Luftwurzeln.
Wie @blumenacker und @strobel schon sagten ist die(se) Feige sommergrün...
Je nachdem wie heiß und trocken es ihr war, kann sie also schon früher "Betriebsschluss beschlossen" haben, machen heuer viele Bäume...
Wichtig ist dass sie Knospen angesetzt hat - schau mal in die Blattachseln...
Umtopfen und düngen bei Trockenheit bzw. gar Salzgaben (Nudelwasser?!) können zusätzliche Stressfaktoren (gewesen) sein.
Holzstücke in der Erde verschlechtert das C/N-Verhaltnis was trotz Düngung sogar Mangel bedeuten kann...
Ficus caria ist zum Glück aber zäh ;o)
Hallo, danke dir auch für die Antwort.
Ich werde kein nudelwasser mehr angeben, das habe ich hier, mehrstimmig bestätigt, eingesehen :)
derzeit bin ich unterwegs, sobald ich heim komme werde ich die blattachseln mal nach Ansätzen untersuchen, danke dafür - gute Idee! Allerdings habe ich gestern mit jemandem gesprochen und war auch dort zu Besuch. Die haben ne feige im Topf im Garten stehen (mehr/länger Sonne als bei mir), welche noch prächtig aussieht und Früchte trägt, daher weiß ich nicht ob der „verfrühte betriebsschluss“ die Ursache ist.
gut, wenn sie zäh ist. Ich will sie gerne wieder aufpäppeln :)
außer mal etwas abgekühltes Nudelwasser
Dir ist bewusst dass Salz gar nicht gut für Pflanzen ist, ja?
Pflanzen bzw. deren Blüten -> Früchte ruaben der Erde eine Menge an Energie. heißt also Düngen ist unbedingt notwendig. Informiere dich da zu genüge bei verschiednen Quellen.
Wie heißt die Sorte denn genau?
Wo Stand denn der Ficus genau zuvor (bevor er draußen stand?)
das kann auch ein Faktor sein. Wenn Pflanzen plötzlich mit ganz anderen Bedinungen zurecht kommen müssen stresst sie das und dann reagieren schnell mal so. Staunässe mögen/vertargen eigetlich nur Karnivoren... kontrolliere mal die Wurzeln auf Wurzelfäulnis.
Hi, vielen Dank für die Antwort. Ja mittlerweile hab ich das mit dem Salz dazugelernt, danke dir. Das Schild ist entfernt, aber ich werde im gartencenter nochmal nachhaken, wie die Sorte heißt. Er stand im Center draußen mit all den anderen zu verkaufenden und dann 2/3 Tage im Hinterhof bei mir, bevor ich ihn auf den Balkon gestellt habe.
Kann ich den Baum jetzt ruhigen Gewissens auf wurzelfäulnis prüfen? Denn es hieß jetzt hier in den Kommentaren ja auch, dass austopfen (zum überprüfen muss das ja kurzzeitig gemacht werden, oder gibt es noch einen anderen schonenderen weg?) der Pflanze Stress bereiten, grade bei den hohen Temperaturen.
Würd ich erstmal lassen und beobachten. Sonst killst du ihn doch noch. Lass ihn sich erstmal wieder erholen. Guck dass die Erde immer eingermaßen feucht ist (nicht nass - feucht!). Gucke dass das Wasser aus dem Topf abfließen kann und Überschuss weggießen. so dassdie Erde/de Wurzeln mit Sauerstoff versorgt werden können. In so einem Fall - und ganz Grundsäzlich halte ich es bei meinen Pflanzen - die aber fast ausscließlich Zimmerpfanzen sind und auch im Zimmer bleiben - bisher: Lieber einmal zu wenig als einmal zu viel gegossen. Damit kommen die meisten allermeisten Pflanzen verhältnismäßg besser zurecht. Aber beim nächsten Umtopfen kontroliere die Menge der Wurzeln und ob dies weißlich oder schwarz sind. Wenn sie schwarz sind müssen die unbedingt entfernt werden - bis zu der Stelle wo es wieder weiß bzw. grünlich ist. (Totes Gewebe kann dazu führen dass die ganze Pflanze hopps geht wenn sich mal Bakterien gebildet haben)
Stimmt!
Dir ist bewusst dass Salz gar nicht gut für Pflanzen ist, ja?
Nicht umsonst bekämpfen manche Zeitgenossen Un/Beikräuter mit Salz, bzw. wird das Ausbringen von Salz in Kommunen verboten oder eingeschränkt!
Vielen Dank für die Antwort. Ich hatte mal gelesen, dass nudelwasser guter natürlicher Dünger für Pflanzen sei (das Salz darin hatte ich, zugegeben, leider nicht bedacht)
der Baum steht in Blumenerde, das Holz ist nur obenauf, war noch so vom Händler, daher hatte ich es wieder obenauf gelegt.