Warum gehört ihr zum satanismus?
Wenige zum satanismus gehört, könnt ihr mir Gründe dafür sagen? Weil es gibt ja gerade in der satanistischen Bibel einige Regeln die man doch nicht befolg, oder (z.B dass mit dem „du sollst einer Person weh tun wenn sie dich in deinem Haus nicht mit Respekt behandelt“)?
5 Antworten
Ave Satanas!
Ich bin überzeugter und langjähriger Satanist, da ich den Satanismus als einzig vertretbare Philosophie empfinde.
Der Satanismus erweitert Atheismus um ein Handlungskonstrukt, von dem sich einige Menschen eine Scheibe abschneiden sollten. Heuchelei gibt es im Satanismus nicht und man steht zu allem, was man macht.
Ebenso besitzen wir ungeheuchelten Respekt vor allem und jeden und behandeln jeden so, wie wir behandelt werden möchten.
Würde jeder Mensch diese Philosophie in sich tragen, gäbe es weniger Vorurteile und/oder Gewalt.
du sollst einer Person weh tun wenn sie dich in deinem Haus nicht mit Respekt behandelt
Die Regel besagt, man solle eine Person "grausam und ohne Gnade" behandeln. Physische Schmerzen sind nicht direkt damit gemeint.
Für einen Satanisten ist es wichtig, dass Respekt ein Geben und Nehmen ist. Ist dies gerade in den Räumlichkeiten des Satanisten nicht der Fall, steht es dem Satanist frei ebenso Respektlos zu handeln.
Feinde sollen nach unserer Ideologie den Hass erhalten, den sie verdienen.
Man kann Feinde nicht "vernichten" indem man weiter Brennstoff ins Feuer wirft und sich somit heruntermachen lässt.
Man muss das Feuer austreten oder Feuer gegenlegen und Nährstoffe rauben.
Aus meiner Sicht finde ich ist diese Philosophie die wohl Anständigste und Menschlichste.
Satanisten haben auch Moral und abgesehen davon wäre es ziemlich dämlich, jemanden zu töten, weil du dir sehr wahrscheinlich eine langjährige Haftstrafe einfängst. Für eine Philosophie, die auf das Diesseits gerichtet ist, wäre es ziemlich widersprüchlich, das gutzuheißen.
Satanisten sind auch nicht generell Vegetarier. Obwohl das auf mich tatsächlich zutrifft. Aber es geht eigentlich darum, nicht einfach sinnlos unschuldige Lebewesen zu töten. Wenn du Fleisch isst, hatte es ja einen Zweck, das Leben zu nehmen.
Irgendwann zufälig entdeckt, dass ich ein Satanist bin.
Hatte in meiner Jugend so eine kurze "Satanismus"-Phase (unter Satanisten wohlbekannter Jugendsatanismus: Zimmer voller Pentagramme, Kerzen überall und am liebsten noch die Wände schwarz).
Das bei mir aber eher wegen Black Metal, weniger wegen Satanismus.
Zum Black Metal war ich damals durch einen Klassenkameraden gekommen.
Dennoch hatte ich mir damals aus reinem Interesse irgendwann die LaVey-Bibel gekauft und heimlich unter der Bettdecke gelesen. Hatte das Buch sogar in einem anderen Buchladen weiter weg bestellt, damit mich niemand bekanntes sieht, wie ich es kaufe.
Beim Lesen kam, was es kommen musste: Satanismus ist übehaupt nicht das, wofür ich ihn hielte - Und trotzdem habe ich mit mich mit fortschreitenden Lesefortschritt immer mehr in diesem Buch wiedergefunden.
Habe nie wieder ein Buch so schnell komplett gelesen wie dieses. Es war diese grünliche Hardcover-Kombiausgabe mit dem Ritual-Teil. Als ich mit der Bibel durch war und noch den Ritualteil vor mir hatte, war ich lediglich über die "Theorie" aufgeklärt, aber noch nicht über die "Praxis".
Da war mein Gedanke: Man kann ja auch Satanist sein, ohne diese gruseligen Ritual.
Die Rituale, die natürlich am Ende ebenfalls doch ganz anders waren, als ich gedacht hatte, konnte ich jedoch nie etwas anfangen, weil das einfach nur eine Ansammlung von Ritualen aus allen möglichen alten Kulturen ist. Ich konnte mit Pan&Co genauso wenig anfangen, wie mit dem Christengott. Ich hatte keines davon ausprobiert. Außerdem: Hab erstmal die zur Durchführung benötigten Requisiten :o). Dass man für Satanist-sein nicht zwingend irgendwelche Rituale braucht, kam mir ganz recht.
Das einzige, was ich halt am Ende des Buches noch tun musste, um tatsächlich Satanist zu werden/sein: die ganzen Kerzen und Pentagramme wieder wegmachen (weil ja nun wusste, was Pseudosatanismus ist und ich das alles nicht mehr wollte), aus der Kirche austreten und mich selbst komplett so lassen, wie ich bin.
Die Moral von der Geschicht: Dieser ganze "Mediensatanismus" hatte mit seiner völlig fehlerhaften Darstellung mein (schon immer) Satanist-sein gänzlich vor mir verborgen. Das Lesen des Buches führte aber dazu, dass dieser Vorhang dann doch noch gefallen ist.
Hätte ich dieses Buch nicht gelesen, wüsste ich es vielleicht bis heute nicht. Das hätte aber auch nicht viel geändert. Nur hätte ich mich selbst weiterhin fälschlicherweise dem Christentum zugeordnet, obwohl ich damit überhaupt nichts anfangen konnte. Die Christenbibel war für mich schon immer nur ein weiteres Märchenbuch.
Beim Satanist-sein ist es bis heute geblieben.
Black Metal höre ich auch noch ganz gerne (wenn auch mit einer anderen Perspektive als früher) und die LaVey-Bibel steht hier auch noch irgendwo im Schrank. Offen sichtbar zwischen allen möglichen Büchern, da es ja kein schlimmes Buch ist.
Man muss natürlich nicht Satanist sein, wenn man viele Eigenschaften aufweist, die zu einem Satanisten passen.
Aber so findet man Gleichgesinnte. Wir sind nicht einfach Atheisten, die nicht an Gott glauben und fertig. Uns vereinen bestimmte Werte. Und trotzdem ist es keine "Religion" (eigentlich eine Philosophie) die versucht, dein Leben bis ins Detail zu kontrollieren.
Satanismus ist eine auf das Diesseits gerichtete Philosophie, unser Ziel ist es, ein möglichst schönes Leben zu führen.
Mit Werten wie Weiterbildung, Eigenverantwortung, Individualität usw. identifiziere ich mich. Ich war als Kind schon jemand, der viel hinterfragt hat und weil die Erwachsenen keine Antwort wussten und nicht ehrlich waren, sagten sie einfach, ich solle aufhören zu fragen. Auch jetzt stoße ich auf viel Unverständnis. Dabei stelle ich sogar klar, WARUM ich frage.
Autoritäten wollen oft immer recht haben und verdienen meinen Respekt nicht, von dem sie glauben, er stünde ihnen zu.
Und man soll sich nicht alles gefallen lassen. Warum auch, wenn es nicht gerade absolut nötig ist (um zum Beispiel nicht seinen Job zu verlieren).
Hinterfragen wird im Satanismus dagegen geschätzt. Zusammen mit den anderen Werten, die halt einfach zu meinen eigenen Ansichten passen und der Tatsache, dass das Individuum nicht unterdrückt, sondern die Individualität geschützt wird, habe ich einfach einen Platz zum Wohlfühlen gefunden
Ich bin Satanistin weil ich in meinem alten glauben mich sehr traurig gemacht hat,mir alles in der Bibel irgendwie nicht zu sprach und das diese Religion die falsche ist für mich. Ich habe mich den Satanismus angeschlossen weil ich im Satanismus fast alles machen kann was ich will und so akzeptiert werde wie ich bin. Ich habe auch ein glaube gesucht der mich glücklich macht und das macht der Satanismus halt ich bin halt seit dem viel glücklicher. Das mit wir sollen jemanden wehtuhen kommt so brutal rüber was garnicht stimmt damit ist nur Gemeind das man einen psychisch kaputt machen soll und nicht physisch.
Ich kann mich einfach mit der Philosophie identifizieren. Wieso sollte ich mich dann nicht Satanist nennen, wenn mir dabei auch die Ästhetik gefällt?
(Besagte Philosophie habe ich btw hier grob erläutert)
Weil es gibt ja gerade in der satanistischen Bibel einige Regeln die man doch nicht befolg, oder (z.B dass mit dem „du sollst einer Person weh tun wenn sie dich in deinem Haus nicht mit Respekt behandelt“)?
Wie so häufig in der satnischen Bibel (vor allem im Buch Satan) ist der Sprachgebraucht LaVeys sehr radikal und überspitzt.
Allerdings ist mit "ohne Gnade behandeln" oder "vernichten" nicht zwingen physische Gewalt gemeint. Wenn mir jemand im meinem Heim keinen Respekt erweist, werde ich ihn lediglich auf eine unhöfliche Weise dazu bringen, mein Haus zu verlassen; von Gewalt ist da keine Rede.
Ja schon, ich verstehe auch viele Punkte der CoS aber gerade diese „gewaltverharmlosung“ finde ich schon echt krass. Wenn mich z.B jemand schlägt, schlage ich dich nicht wie ein beleidigtes Kind zurück, sondern versuche das friedlich mit Worten zu klären, oder nicht?
Und jetzt nochmal etwas anderes. Es gibt doch (glaube ich) diese Regel, dass man keine “Nichtmenschlichen Tier” töten soll, außer es greift einen selbst an oder um es als Nahrung zu verwenden. Dazu mal 2 Fragen: