warum gefriert und siedet salzwasser später?

7 Antworten

Ich würde das Salz vor dem Kochen ins Wasser geben, da dadurch das Wasser heißer wird und das Kochen somit schneller geht.

Die Erhöhung der Siedetemperatur rührt daher, dass durch die Salze die Kräfte zwischen den Teilchen stärker werden (Ion-Diplo-Wechselwirkungen), wodurch also mehr Energie benötigt wird, um diese in die Gasphase zu überführen.

Die Erniedrigung des Schmelzpunktes kommt daher, dass der Übergang von Flüssig nach Fest mit einer Zunahme der Ordnung verbunden ist. Im Festkörper (Eiskristall) liegt eine sehr geordnete Struktur vor. Befinden sich nun gelöste Ionen im Wasser, so stören jene diese Ordnung, wodurch die Kristallisation erschwert wird.


jonono 
Beitragsersteller
 07.11.2012, 08:52

cool, danke!

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dass eine gesättigte kochsalzlösung erst bei 108 grad anfängt zu sieden [...] demnach sollte also das salz erst nach dem kochen ins wasser

Rechne mal nach, wieviel Salz in der gesättigten Kochsalzlösung ist, ein wie kleiner Bruchteil davon in Deinem Spaghetti-Wasser, und wie minimal somit die dadurch bewirkte Siedepunktserhöhung.

Zum Vergleich schaue mal nach, wie sich der Siedepunkt bei Tief- oder Hochdruck-Wetterlagen ändert. Vermutlich macht bereits der Luftdruck-Unterschied zwischen Keller und Dachgeschoss mehr aus als das bisschen Salz.


HelpfulHelper  07.11.2012, 00:01

Letzteres halte ich wiederum für eine Übertreibung. Entweder hast du ein wirklich, wirklich hohes Haus, oder du salzt homöopathisch, aber so wenig Salz ists ja auch wieder nicht.

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Iamiam  07.11.2012, 10:45
@HelpfulHelper

eine Industrie- oder Gastronomie-Suppe hat (vorgeschrieben) max. 13gSalz/ltr, de facto 10-13g (ausser speziellen, als salzarm ausgelobten Produkten, die sich mangels Geschmack am Markt nicht durchsetzen). Nudelwasser im Haushalt -natürlich nicht vorgeschrieben- ähnlich. Das ist ca. 1/30 der Sättigungskonzentration (auswendig: ~360g/ltr). Die Siedepunktserhöhung beträgt also ~0,3°C.
Gibt man es allerdings ins kochende Wasser, kann es durch die plötzlich dazukommenden Siedekeime einen "Siedeverzug" geben, bei dem nur wenig Wasser und wenige Nudeln im Topf bleiben...

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TomRichter  09.11.2012, 00:16
@HelpfulHelper

Weder noch. Ein Teelöffel Salz auf den Liter Wasser, macht 6 g/l oder 0,1 mol/l.

Bei Wasser ergibt 1 mol/l eine Siedepunktserhöhung um 0,51 K, somit bei meinem Nudelwasser 51 mK. Für die Höhenabhängigkeit als Faustformel 10 K auf 3000m, für 51 mK also 15 m. Kein wirklich hohes Haus.

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TomRichter  09.11.2012, 00:23
@TomRichter

Kleine Korrektur - ich hatte übersehen, dass die 6 g NaCl dank Dissoziation zu 0,2 mol "Teilchen" werden, also Faktor 2 und eine Höhe von 30 m, doch deutlich mehr als übliche Häuser.

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nicht "später", sondern bei höheren bzw. tieferen Temperaturen.

Die an Ionen hängenden Wassermoleküle sind im Verbund schwerer als einzelne Wassermoleküle, benötigen mehr Energie, um sich zu lösen und in die Gasphase überzugehen. Beim Erstarren stören die Ionen das Gitter, die Flüssigkeit bleibt auch unter 0°C flüssig.

"...demnach sollte also das salz erst nach dem kochen ins wasser..."

Hat nichts damit zu tun. Das Salz sollte nicht auf dem heissen Boden liegen, weil der sonst rosten kann. Also schon zu Beginn rein und rühren bis es aufgelöst ist oder erst, wenn es voll siedet, weil es sich dann sehr schnell auflöst.