warum galt der Gang nach Canossa bisher als Sinnbild für einen demütigenden Bußgang?

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Papst Gregor VII ließ den deutschen König Heinrich IV drei Tage lang vom 25.–28. Januar 1077 im Büßerhemd und barfuß im Schnee stehen. Wenn man dann weiß, dass der deutsche König einer der mächtigsten Männer dieser Zeit war, kann man das nur als demütigend empfinden für ihn.

Weitere Infos über den vorausgegangenen Investiturstreit:

https://www.wasistwas.de/details-geschichte/krone-gegen-kirche.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Gang_nach_Canossa#Bu%C3%9Fhandlung_auf_der_Burg_Canossa

https://de.wikipedia.org/wiki/Investiturstreit

Grob gesagt: Ein Römisch-Deutscher Kaiser wurde vom Papst exkommuniziert. Um diesen Bann aufzulösen, machte der Kaiser einen Bittgang nach Canossa zum Papst, dem nichts anderes übrigblieb, als dem Kaiser zu vergeben. Das war zwar eine Demütigung, aber zugleich ein politischer Schachzug! Dieser Sprichwörtliche "Canossagang" steht auch heute noch für eine Unterwürfigkeit, bei der ein Vorteil herausspringt!