Warum Feiern wir Ostern, wenn Gott doch an Ostern starb?

20 Antworten

Wenn ist der Sohn Gottes gestorben. Es wird die Auferstehung gefeiert. Glaube aber nicht daran. ;-)

Warum feiern wir Ostern, wenn Gott doch an Ostern starb?

Die Geschichte war ungefähr so: Gott erschuf die Menschen und wollte, dass sie ihm gehorchen und ihn lieben. Das ging schief, weil Gott noch keine Menschenkenntnis hatte, es waren ja seine ersten Exemplare. Er erschuf keine Roboter, sondern freie Wesen. Das war unbedacht, weil er sich über die Folgen nicht im klaren war. Er hatte halt noch nicht viel Erfahrung. Auch Götter sind der obersten Göttin Evolution unterworfen, zwar nicht biologisch, aber geistig, oder philosophisch, oder metaphysisch. Wie auch immer. Und so kam es, wie es kommen musste: Die freien Wesen entschieden sich frei, mal was auszuprobieren. Lieben taten sie Gott immer noch, aber sie hatten halt nicht gehorcht. Wie es so ist, bei Kindern. Nur Gott kam damit nicht klar und verwies sie aus dem Paradies. Obendrein noch verloren sie ihr ewiges Leben, nur so durchschnittlich 70 Jahre bekamen sie zugemessen; denn sie mussten natürlich für ihre Gehorsamsverweigerung auch büßen (sh. Dornen und Disteln trug die Erde fortan für sie, und die Eva, die mit dem Ungehorsam angefangen hatte, musste obendrein noch unter Schmerzen ihre Kinder gebären und ihren Adam als Herrn über sich dulden.)

Später, als Gott sah, dass auch ihre Nachkommen danebengeraten waren, wollte er die ganze Mischpoche ersäufen (sh. Sintflut). Gottseidank ließ er Noah und seine Familie am Leben, in der Hoffnung, dass jetzt ein Neuanfang gemacht werden könne. Und wiederum lief alles schief. Gott hatte sich damit abgefunden, dass seine freien Kinder unvollkommene Wesen waren (wahrscheinlich weil sie frei waren und keine Roboter). Aber weil er selber unter dem Zwang seiner ersten Entscheidung stand (oder meinte, es zu sein), suchte er nach Schlupflöchern im göttlichen Gesetzbuch. Und siehe da: Die Menschheit hatte rein rechtlich den Tod verdient (durch Vererbung der Schuld), doch wenn sich ein Stellvertreter finden würde, der die Strafe auf sich nähme, dann gelte die Schuld als gebüßt. Natürlich konnte das kein einzelner Mensch unternehmen, sondern es musste ein außerordentlicher Mensch sein, der valent war für die Schuld der ganzen Menschheit. Das war der rechtlich zugelassene einzige (vermeintlich!) Ausweg: Sein Sohn, auch ein Gott, musste den Job übernehmen. Damit war dem Gesetz Genüge getan und die Menschen waren nicht mehr dem Tod unterworfen. Das heißt, sie müssen immer noch sterben nach Ablauf der vorgesehenen Zeit, aber danach leben sie in alle Ewigkeit weiter in Glückseligkeit. Aber was Gott immer noch nicht verstanden hat, ist das Wesen der Freiheit. Und somit befinden sich zwei Pferdefüße in seinem Konzept. Die vom Tod freigekauften Menschen sind von der Erbschuld nur freigekauft, wenn sie bis zum Ende ihres irdischen Lebens freiwillig Gott lieben und ihm gehorchen und an ihn glauben. Wer das nicht tut, kriegt auch kein ewiges Leben. Und der zweite Pferdefuß: Es ist doch gar nicht ausgemacht, dass die gehorsamen Menschen, die nun ewig im Himmel leben, auch dort in alle Ewigkeit Gott lieben und ihm gehorchen. Wenn sie auch im Himmel noch im Besitz ihrer Freiheit sind, dann können sie auch dort noch straffällig werden. Außer er nimmt ihnen die Freiheit und begnügt sich mit der Liebe und dem Gehorsam von Robotern.

Was deine Frage betrifft: Die Menschen feiern Ostern, weil dort ein Gerichtsprozess sein gutes Ende genommen hat. Schuld beglichen, alles paletti. Wenigstens vorläufig. Und das muss gefeiert werden.

Was wäre eigentlich gewesen, wenn der Sohn Gottes, als er auf Erden wandelte, und sich frei gegen seine vom Vater verlangte Aufgabe gestellt hätte? Wenn er „nein“ gesagt hätte, „ich will nicht“? Oder konnte er nicht, weil er von Anfang an keine Freiheit hatte? Ich könnte mir denken, dass ein „Nein“ seines Sohnes vielleicht ganz heilsam für den Starrsinn des Alten gewesen wäre. Weil er doch bestimmt seinen Sohn liebt, und wenn einer wirklich liebt, dann ist er lernfähig. Vorausgesetzt, es ist echte Liebe und keine Monsterliebe.


Werdande  19.04.2019, 18:27

Super geschrieben!

Sieg über Sünde.

Dann Sieg über Hölle.

Zum Schluss Sieg über Tod.

Wir feiern heute Karfreitag, den Tag einer überlieferten Kreuzigung in der Antike. Der Karfreitag ist der höchste christliche Feiertag, der ernst begangen werden soll; er ist nicht in allen Ländern weltweit arbeitsfrei. "Jesus" soll an Ostern auferstanden sein, ein Freudentag also.

Weil Jesus am Ostersonntag auferstanden ist, nachdem er am Karfreitag gekreuzigt wurde.

In Jesus ist Gott Menschen geworden, um stellvertretend am Kreuz zur Vergebung der Sünden aller Menschen zu sterben: "Er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,2).

Ohne Sündenvergebung können wir vor einem heiligen, reinen und gerechten Gott nicht bestehen. Alle Menschen sündigen in Worten, Taten und Gedanken. Deshalb brauchen wir alle Gottes Gnade und Vergebung: "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).

Gott will uns erretten, weil er uns liebt: "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Warum Gott gerade diesen Weg zur Errettung ausgesucht hat, dass Jesus leiden und am Kreuz sterben musste, kann letztendlich nur Gott selbst beantworten. Es geht aber um Gerechtigkeit und darum, dass Sünde immer gesühnt werden muss. Nur Gott selbst konnte am Kreuz zur Vergebung der Sünden der Menschen sterben, kein Mensch hätte dies tun können.

Deshalb bin ich sehr dankbar, dass Gott uns dieses Rettungsangebot gemacht hat, damit wir die Möglichkeit haben, als sündige Menschen zu Gott kommen zu können und Vergebung unserer Schuld zu haben: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Wir müssen Gottes Rettungsangebot, das allen Menschen gilt, aber auch im Glauben annehmen: "Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, und damit ihr [auch weiterhin] an den Namen des Sohnes Gottes glaubt" (1. Johannes 5,13).