Warum fällt Neujahr nicht auf die Wintersonnenwende?
Viele der mir bekannten Silvesterriten und -bräuche machen Sinn, wenn sie zum eigentlichen Zeitpunkt des astronomischen Jahreswechsels durchgeführt werden. Denn ich hoffe, dass zu mindestens den hier antworten wollenden klar ist, dass die astronomischen Gegebenheiten Einfluss nehmen auf Natur, Mensch und seine Psyche. Zur Verdeutlichung sei einfach der Tag/Nacht-Rhythmus genannt. Es mag sicherlich historische Hintergründe dafür geben, dass der Jahreswechsel ständig mit wissenschaftlicher Präzision 10 Tage danach gefeiert wird. Nur ist es mir unbegreiflich, dass in der heutigen Zeit der wissenschaftlichen Aufklärung, wo der Mensch bestrebt ist, alles den Grundsätzen der Logik unterzuordnen, so was nicht thematisiert wird... (Die Rechtschreib-Reform vor ein paar Jahren fand ich auch in Ordnung, auch wenn ich bis jetzt brauche, um mich dran zu gewöhnen.) Ich bitte um Verzeihung für mein provokantes Auftreten, aber hab ich irgendwo einen Denkfehler?
9 Antworten
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Unser Kalender ist historisch gewachsen. Die Basis hat Julius Caesar gelegt, Augustus hat den 6. Monat nach sich selbst umbenannt, und Papst Gregor hat im 16. Jahrhundert nochmal eine Korrektur für die Berechnung der Schaltjahre hinzugefügt. Diese Änderungen konnten nur autoritäre Mächte durchsetzen, heute geht das nicht mehr. Die französische Revolution ist mit ihren Versuch der Einführung eines "rationalen" Kalenders gescheitert. Die letzte Änderung, nämlich der "Gregorianische" Kalender hat sich bis heute nicht in den orthodoxen Kirchen durchgesetzt, weil sie sich nichts von dem "römischen" Papst vorschreiben lassen wollen. Auch die so fortschrittlichen USA haben lange gezögert bis sie die berechtigte Korrektur eingeführt haben.
Unser europäischer Kalender hat sich inzwischen auf der ganzen Welt durchgesetzt, weil es wichtiger ist, daß alle mit einem gemeinsamen System rechnen - egal wie es aussieht. Ähnlich funktioniert die Sommerzeit, sie gilt in ganz Europa und die MEZ gilt bis Spanien, obwohl sie geographisch 2 Stunden westlicher liegen als wir in Deutschland.
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Wäre es so, würde die Sommersonnenwende aber deshalb auch nicht auf den 1. Juli fallen, wie es Deiner Logik entspräche, denn weder 1. und 2. Kalenderhalbjahr noch das Astronomische Sommer- bzw. Winterhalbjahr sind gleich lang.
Die Kalenderhalbjahre liessen sich zwar ändern, aber die tatsächlichen Halbjahre sind astronomisch aufgrund der Ellipsenbahn der Erde um die Sonne und aufgrund des 2. Kepler'schen Gesetzes (Flächensatz) physikalisch zwangsweise verschieden.
Ausserdem ist, wenn schon, astronomisch gesehen ja nicht die Wintersonnenwende entscheidend - sondern der Frühlingspunkt.
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Als Ergänzung zu seirios: http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesisches_Neujahrsfest Traditionen sind eben Traditionen. Warum hat der Januar nicht 3o Tage und dafür der Februar 29 (+ 1 im Schaltjahr)? Wäre doch auch eine Idee, oder?
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Weil das "neue Jahr" nicht festgelegt wurde. Früher hatten wir nach Monden gerechnet, was viel sinnvoller war. Dass "Neujahr" kein feststehner Begriff ist, siehst Du schon daran, dass es zu unterschiedlichen Zeiten gefeiert wird. Siehe das chinesische Neujahrsfest!
Die Windersonnenwende wurde später von der römisch/katholischen Kirche als Weihnachten übernommen wurde. Jesus ist am 31.07. geboren - kannst Du in der heiligen Schrift nachlesen!
Alle christlichen Feiertage entstammen dem heidnischen Glauben, welcher wesentlich älter ist und weltumfassender, als der Christliche. Alle Naturvölker feiern diese Feiertage, auch den Jahreswechsel immer schon entsprechend der Jahreszeiten.
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kann man bestimmt googlen, ich weiß es aus einer sehr alten Bibel. Komme erst im neuen Jahr dazu nachzusehen. Ich wünsche Dir eine friedvolle Zeit und einen guten Rutsch.
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http://www.jesus-jesus.de/geburt-von-jesus-christus-wann.html - habe ich auf die Schnelle gefunden, wie gesagt, ich sehe mal nach, ob diese Daten zugänglich sind.
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Furchtbarer Text, nicht gut strukturiert, setzt obskures Wissen voraus (Jahrwochen...?) und ist voller Nebensätze und Nebensächlichkeiten... Und dann nennt er auch noch "ca. Ende September/Anfang Oktober" als Datum.
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Ich hab mich mit der Thematik nicht tiefer beschäftigt. Schließlich ist es, wie es ist...
Aber was ich glaube verstanden zu haben, ist Folgendes (leg mich aber bitte nicht mit Einzelheiten fest ;-):
Betrachtet man den derzeitigen Kalender und alles was dazu gehört, so auch die Tatsache, dass es sich um einen Sonnenkalender handelt, ist dies ein Abbild dafür, dass seinerzeit alles dafür getan wurde, um der männlichen Seite Dominanz zu verleihen. Im Gegenzug wurde alles dafür getan, die weibliche Seite (Mondkalender?) auszumerzen.
Nur ist es mir unbegreiflich, dass in der heutigen Zeit der wissenschaftlichen Aufklärung, wo der Mensch bestrebt ist, alles den Grundsätzen der Logik unterzuordnen, so was nicht thematisiert wird...
Eben. Genau deswegen!
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Woher wissen Sie, daß die Sonne männlich ist und der Mond weiblich. Das ist nur in heißen Ländern so. Im alten Germanien liebte man wohl eher die weibliche, angenehme Wärme der Sonne und der Mann im Mond ist ein Symbol für die kalte Nacht..
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Dass die Sonne dem männlichen Prinzip zugeordnet ist und der Mond dem weiblichen, lässt sich schon allein an ihren Qualitäten ablesen, ganz abgesehen von den zahlreichen Quellen, die es auf unterschiedliche Art beschreiben.
Und betrachtet man den Artikel, der dem Mond in anderen Sprachen zugeordnet ist, wird man feststellen, dass auch da "der" Mond weiblich ist.
Sonne: aktiv, Feuer (männliches Prinzip!), bewegend
Mond: passiv, strahlt passiv durch die aktive Leuchtkraft der Sonne, weibl. Zyklus, usw.
Auch astrologisch sind die Zuordnungen ganz klar.
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Blöde ist nur, daß die bösen, bösen, bösen, patriarchalischen Hochkulturen im Altertum zunächst alle einen Mondkalender hatten, weil der zwar "falsch" geht (12 Mondmonate sind kürzer als ein Jahr), aber leichter zu beobachten ist. Das Sonnenjahr kam dann später und ist genauer. Ist auch besser so, wenn man von Saat und Ernte abhängig ist, einen genauen Kalender zu besitzen.
Aber in Wirklichkeit ging es natürlich nur darum, den weiblichen Einfluß zu schmälern, klar.
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13 Monate hatte der Mondkalender... Wobei wir bei der Zahl 13 wären... Aber das nur am Rande. Hier ging und geht es nicht um "weiblichen" Einfluss, sondern um das weibliche Prinzip.
Ist auch besser so, wenn man von Saat und Ernte abhängig ist, einen genauen Kalender zu besitzen.
michwechschmeiß
Da kann dir fast jeder sagen, dass er da mit dem Mondkalender wohl besser bedient ist!
Ich hab zwar oben geschrieben, dass ich mich mit der Thematik nicht tiefer beschäftigt hab, aber sei mir nicht bös... du wohl eher gar nicht.
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Der babylonische und ägyptische Mondkalender hatte 12 Monate, nebst Schaltmonaten (wenn Du das mit dem 13. meinst?), weil´s nicht aufging- und wegen der jährlichen Überschwemmung von Euphrat, Tigris und Nil, die sich eben nach den Jahreszeiten richtet und nicht nach dem Mond. "Besser bedient" sind nur Anthroposophen und so.
Deswegen heißen diese Kalender "Lunisolarkalender", weil sie eine Mischform von Mond- und ungleich schwierigeren Sonnenbeobachtungen enthalten. Den ersten reinen Sonnenkalender hatten im Übrigen die Maya.
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Den ersten reinen Sonnenkalender hatten im Übrigen die Maya.
... die unterschiedliche Kalender gleichzeitig nutzten, je nach Sinn und Zweck dessen, um was es gerade ging...
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Genau das finde ich das sinnvolle Prinzip: Lunisolarkalender, die Mischform von Mond- und Sonnenkalender, mit einem Schaltmonat, der eingefügt wird nach Bedarf. Danke für den Hinweis darauf, dass es ihn schon mal gab. Davon wird wohl der Julianische Kalender ein nasser Abklatsch sein, der die ursprünglichen Rhythmen und Zeiten nicht mehr berücksichtigt, aber sich durch seinen stereotypen Ablauf leichter führen lässt...
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Ihr Pech ist, dass sich die Jahreszeiten nach der "stereotypen" Umlaufbahn der Erde um die Sonne richten statt nach den willkürlichen von Menschen erfundenen Mondkalendern.
> Jesus ist am 31.07. geboren
Wo kann man das nachlesen? Interessiert mich wirklich, aber ich bin nicht bibelfest genug, um das jetzt ohne größten Aufwand finden zu können.