Warum DB so?

10 Antworten

Das relevanteste zu volle Strecken. Hier wo der FV an der Landeshauptstadt vorbeifährt. Kennen wir das Wort Verspätung gar nicht.

Fehlendes Personal trotz bombastischer Jobchancen und sehr guter Bezahlung (bei der DB selbst). Die kleinen Verkehrsunternehmen zahlen räudig. Wenn man dann noch etwas flexibel ist.

Dazu kommen runtergerittene Strecken und Fahrzeuge. Also Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Weil sie halt unfähig sind. Ich fahre jeden Tag zur Arbeit mit ner Bahn von nem anderen Unternehmen und die fährt komischerweise fast immer pünktlich. Man sieht es geht, wenn man will.


MarSusMar  02.12.2022, 11:23

Da wird nichts anderes unterwegs sein? Und der Takt 60 oder 30 min?

Abgewirtschaftet und ein völlig falsches Anreizsystem.

Man hat im Zuge der Privatisierung Mitte der 1990er das Ziel ausgegeben, die Bahn fit für die Börse zu machen. Das brachte massive Einsparungen mit sich, wobei man eben auch an der Instandhaltung gespart hat - vorübergehend geht das -, aber auch Dinge wie Überholgleise oder Weichen ausgebaut hat, was eben zu Staus auf der Schiene führt, weil man oft nur noch der Reihe nach fahren kann. Der Billigtrend, an dem wir Verbraucher auch nicht ganz schuldlos sind, setzte sich bei der Fahrzeugbeschaffung fort - war Eisenbahnmaterial früher gut und gerne 50 Jahre im Einsatz, werden heute oft nur noch 20 bis 30 Jahre erreicht (und dabei rede ich nicht vom Hochgeschwindigkeitsmaterial). Gleichfalls wurde am Personal gespart, damit fehlen heute schnell die Reserven, dazu kommt ein Fahrplan "auf Kante", beispielsweise mit kurzen Wendezeiten (um Fahrzeuge und Personal zu sparen), d.h. Verspätungen werden oft durchgeschleift.

Aber wie obskur das werden kann: Es gibt Prämien für energiesparendes Fahrverhalten - sicher im Grundsatz richtig -, aber wer Verspätungen aufholen will, muss eben stärker auf die Tube drücken, verbraucht mehr Energie und verliert die Prämie, da es keine Prämie für Pünktlichkeit gibt ...

Der Ursprung liegt an einer Entscheidung in den 80er kein externes Hochgeschwindigkeitsnetz zu bauen, somit sind ICEs auf selben Gleis wie langsame Güterzüge und das kann schnell schief gehen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ab und zu: Freiwilliger Heizer auf der Brockenbahn.

Die Infrastruktur wurde über Jahrzehnte heruntergewirtschaftet und funktioniert nur noch weil das erfahrene und (noch) motivierte Personal übermenschliches leistet. Damit ist aber auch bald Schluss weil in den Führungsetagen ja niemand vorhersehen konnte (/Ironie) dass auch Eisenbahner mal in Rente gehen. Aber immernoch wird das Geld lieber in Sachen wie Stuttgart21 verpulvert als für Nachwuchs zu sorgen.

https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/eu-ranking-deutschland-knausert-beim-schienennetz/