Warum bin ich so gefühlslos (habe ich keine Empathie)?
Hallo Leute, meine Mutter hat Hexenschuss und allgemein geht es ihr schlecht, da ihre Mutter (meine Oma) gestorben ist. Naja sie weint oft und ich bin total ausdruckslos. Mich nervt es einfach das sie sich nicht zusammenreisst, aber ich weiss auch, dass sie es schwer hat. Aber ich bekomme es einfach nicht auf die Reihe sie zu trösten oder so. Im Gegenteil ich bin von jeder Person wirklich ANGEWIDERT, die heult oder jammert. Was soll ich nur tun?
Außerdem habe ich noch ein ähnliches Problem: Das gleiche Prinzip ist bei alten Leuten. Ich weiss, das hört sich komisch an, aber wenn ich auch nur in der Nähe von alten Leuten bin, bin ich angewidert. Bei meiner eigenen Oma ging es grad noch so, auch wenn ich mich immer mit Händen und Füssen gesträubt habe, sie zu umarmen oder zu küssen. Und als ich im Alters/Pflegeheim für alte Leute Geige gespielt habe, war ich kurz vorm kotzen.
WAS STIMMT NUR NICHT MIT MIR????
10 Antworten
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Im einfachsten Fall bist du einfach ein Vertreter des weniger empathischen Endes des Spektrums des Mitgefühls. Auch wenn Empathie natürlich einen sehr positiven Ruf hat, wäre es schlimm, wenn alle Menschen gleich mitfühlend wären. In einer Gemeinschaft muss immer eine gesunde Mischung aller möglichen Kombinationen von Eigenschaften vorhanden sein. Welcher Anteil davon gelernt und eine Reaktion auf die ihre Gefühle nach aussen tragenden Menschen in deiner Kindheit ist und welcher auf deine Erbanlagen zurückgeht, kann man schlecht sagen. Vermutlich hat sich dein Naturell in Wechselwirkung mit deiner Lernumgebung zu deinem jetzigen Charakter herausgebildet.
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In der Regel reagiert man gereizt und abfällig auf MEnschen, die das tun, was man sich selbst verbietet.
Wenn du andere Menschen siehst, die sich erlauben zu weinen, verzweifelt zu sein, etc... dann rummst das mit deiner Regel: Nie Schwäche zeigen!
zusammen.
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Stimmt nicht immer.
Ich selber habe immer viele Gefühle gezeigt und auch viel geweint. Dennoch ging es mir auf die Nerven, wenn andere das taten. Ein Problem mit Schwäche hatte ich nicht, eher wollte ich, dass die anderen so funktionieren, wie ich es mir vorgestellt hatte.
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Vielleicht ist es ein Selbstschutz von dir, um dich nicht mit negativen Gefühlen auseinandersetzen zu müssen. Wenn du dich nicht in andere einfühlen kannst (oder willst) dann fühlst du deren Traurigkeit und Schmerz nicht und somit fühlst auch du selbst keine Traurigkeit und Schmerz. Vielleicht hast du große Angst davor, mit solchen Gefühlen konfrontiert zu werden und wehrst dich daher mit Händen und Füßen dagegen. Wenn du mit alten Leuten konfrontiert bist, dann ist es vielleicht ähnlich. Du kannst dann nicht mehr davonlaufen, bist also mit dem Alter und somit auch mit dem Hinblick auf den Tod konfrontiert. Damit willst du dich nicht auseinandersetzen, kannst aber nicht flüchten davor, daher der Ekel.
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Das macht Sinn.
Ich hatte damals ebenfalls eine kranke Mutter und habe diese leider mehr als Krankheit als als Mutter wahrgenommen.
Ich war damals ziemlich fröhlich, könnte es eine Rolle gespielt haben, dass ich mir meine gute Laune nicht kaputt machen lassen wollte?
Ist die Mutterliebe nicht eigentlich stärker? Und wieso konnte mein jüngerer Bruder damit besser umgehen?
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Als Kind war ich auch so, ich hatte ebenfalls eine kranke Mutter und es ging mir total auf die Nerven, dass sie nicht richtig mit mir spielen konnte.
Ich habe sie nie getröstet, bin immer wieder zu ihr hingegangen um mit ihr zu toben und ähnliches, obwohl sie vorher schon mehrfach um Ruhe gebeten hatte. Ich habe das zwar wahrgenommen, aber es hat mich nicht wirklich interessiert, weil es mir selbst ja gut ging. Mein jüngerer Bruder hat ihre Grenzen respektiert und sie getröstet und sich Sorgen gemacht. Ich hingegen wollte einfach nur, dass sie als Mutter funktioniert.
Dann wurde ich körperlich krank. Sie kümmerte sich nicht um meine Gesundheit, weil ich die Symptome angeblich nur vorgespielt haben soll um Aufmerksamkeit zu bekommen. Da ich mich als Kind nicht selbst um eine Behandlung kümmern konnte, verschlimmerte sich die Erkrankung und ist heute wesentlich schlimmer. Außerdem stellte sich dadurch das Gefühl ein, weniger wert als andere zu sein. Ich bekam sehr häufig Schuldgefühle eingeredet und sie machte sich über meine Symptome lustig.
Ich habe daraus gelernt, dass ich nicht angemessen behandelt werde, wenn ich nicht so bin, wie andere mich haben wollen.
Man könnte es als "Rachaktion" meiner Mutter bezeichnen, aber sie würde das vermutlich nicht zugeben. Jedenfalls empfinde ich es so.
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Du bist noch jung und weißt nicht was bedeutet wirklich traurig zu sein und mit Schicksalsschlägen klar kommen zu müssen.
Das ist aber keine positive Eigenschaft und daran solltest du arbeiten. Wie wär's den mit ehrenamtlicher Arbeit? Am besten direkt in einem Altenheim oder Obdachlosenheim? Da kannst du dich mit deinem "Ekel" konfrontieren, Menschen und Schicksale kennen lernen und so vielleicht Empathie entwickeln´.
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Man sollte den alten Menschen im Heim aber nicht belasten mit solchen Leuten die ihren Ekel zeigen. Schliesslich schaemen sich die aelteren Leute auch, staendig auf Hilfe angewiesen zu sein und wenn jemand sich noch so respektlos verhaelt, oeffentlich, gehoert er definitiv nicht ins Altenheim, denn aeltere Leute haben auch Gefuehle.
Also das kann eigentlich nur stimmen :o Ich wollte nie Schwäche zeigen in meinemLeben und hab so gut wie nie geweint :o