Als Kind war ich auch so, ich hatte ebenfalls eine kranke Mutter und es ging mir total auf die Nerven, dass sie nicht richtig mit mir spielen konnte.

Ich habe sie nie getröstet, bin immer wieder zu ihr hingegangen um mit ihr zu toben und ähnliches, obwohl sie vorher schon mehrfach um Ruhe gebeten hatte. Ich habe das zwar wahrgenommen, aber es hat mich nicht wirklich interessiert, weil es mir selbst ja gut ging. Mein jüngerer Bruder hat ihre Grenzen respektiert und sie getröstet und sich Sorgen gemacht. Ich hingegen wollte einfach nur, dass sie als Mutter funktioniert.

Dann wurde ich körperlich krank. Sie kümmerte sich nicht um meine Gesundheit, weil ich die Symptome angeblich nur vorgespielt haben soll um Aufmerksamkeit zu bekommen. Da ich mich als Kind nicht selbst um eine Behandlung kümmern konnte, verschlimmerte sich die Erkrankung und ist heute wesentlich schlimmer. Außerdem stellte sich dadurch das Gefühl ein, weniger wert als andere zu sein. Ich bekam sehr häufig Schuldgefühle eingeredet und sie machte sich über meine Symptome lustig.

Ich habe daraus gelernt, dass ich nicht angemessen behandelt werde, wenn ich nicht so bin, wie andere mich haben wollen.

Man könnte es als "Rachaktion" meiner Mutter bezeichnen, aber sie würde das vermutlich nicht zugeben. Jedenfalls empfinde ich es so.

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