Warum betrachtet kaum einer das Leben Neutral?
Sicherlich betrachten 95% und mehr das Leben vor allem aus Emotionaler Sicht. Es gibt viele starke Emotionen die echt schön sein können. Würde man das Leben aber Neutral betrachten, dann müsste man so zum Leben eingestellt sein:
- Jemand der Glücklich ist, der ist gerne am Leben, es macht ihm aber keine Sorge wenn er plötzlich sterben könnte, weil der Tod nichts negatives ist, da man sobald der Tod eintritt davon nichts mehr merkt.
- Jemand der ohnehin nicht wirklich glücklich oder gar das Leben verteufelt der sieht das Leben eher als etwas negatives an, wo unnötiges leid durch den Tod frühzeitig beendet werden kann.
Wenn es Fragen geht wo es um Suizid geht, dann sind die Antworten so aufgebaut, dass man dem Fragesteller möglichst vieles aufzählt um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen. Beispielsweiße wird oft erwähnt, dass es Egoistisch ist, weil Verwandte und Freunde leiden würden. Auch sowas ist rein Emotional.
Oder es wird gesagt, was man alles verpasst wenn man sich das Leben nimmt. So ein Argument ist genauso bescheuert, weil man nach dem Tod nicht mehr existiert und nichts vermissen kann.
Naja, ich werde mir einige Antworten hier schon denken können. Menschen die niemals wirklich unglücklich waren, die werden das Leben kaum Neutral sehen können und den Tod/Suizid immer als Böse ansehen.
8 Antworten
die werden das Leben kaum Neutral sehen
Ganz offensichtlich siehst du das Leben auch nicht neutral, sondern genauso SUBJEKTIV wie alle andere Menschen! Du betrachtest es nur aus einer anderen Perspektive und deshalb erscheinen dir Tod/Suizid nicht so "böse"! "Böse" ist sowieso ein völlig falscher Begriff, aber egal..!
Menschen die niemals wirklich unglücklich waren,
Auf dich ist dasselbe anwendbar. Der Satz müßte für dich nur etwas umformuliert werden: "Menschen, die niemals wirklich GLÜCKLICH waren"...
Du beschuldigst andere, emotional an die Angelegenheit heranzugehen. Du tust dasselbe, bemerkst es nur nicht! Du kritisierst nur die anderen Menschen, hinterfragst dich aber nicht selbstkritisch!
Jeder Mensch hat seine inviduelle Perspektive, aus der er das Leben betrachtet. Sie ist geprägt von der Kultur, teilweise der Religion, teilweise dem sozialen Status, dem Elternhaus, der Erziehung, den Lebenserfahrungen usw. usw.
Das geht den meisten Menschen so: Sie haben alle glückliche und unglückliche Phasen. Das gehört zum Leben dazu.
GLÜCKLICH sein wollen wir fast alle. So wurden wir ja ursprünglich geschaffen. Jesus gab uns da einige Anhaltspunkte in seiner Bergpredigt in Matthäus Kapitel 5-7. Unter anderem: "Glücklich sind die, denen es bewusst ist, dass sie Gott brauchen" - weil sie mit Gott ihre Erfahrungen machen werden. Das kann ich bestätigen!
Das ewige Ziel zu erreichen, mag vielleicht schwer sein, aber es nicht zu erreichen, ist schrecklich (Newman).
Leben wir allein für dieses Leben, so sind wir die elendesten aller erschaffenen Wesen. (Wilhelm von Humboldt).
Solche philosophischen Fragen habe ich mir auch schon des Öfteren gestellt, nur eher bezogen auf mich und weniger auf andere. Aus dem Grund weil es nicht wirklich sinnvoll ist über andere zu urteilen.
- Jemand der Glücklich ist, der ist gerne am Leben, es macht ihm aber keine Sorge wenn er plötzlich sterben könnte, weil der Tod nichts negatives ist, da man sobald der Tod eintritt davon nichts mehr merkt.
Diese Erkenntnis ist nicht so einfach zu verdauen und kann wirklich nur auf rationaler Ebene entstehen. Emotional da drüber nachgedacht stürzt es einen in Angst und tiefe Trauer, auch wenn man weiss dass alles was entstanden ist irgendwann auch wieder zerfällt.
Emotional da drüber nachgedacht stürzt es einen in Angst und tiefe Trauer, auch wenn man weiss dass alles was entstanden ist irgendwann auch wieder zerfällt.
Vermutlich damit wir nicht darüber nachdenken. Wir meiden ja normal alles was uns nicht gefällt, deswegen denken so wenige Menschen ernsthaft darüber nach.
Na so wirklich neutral bist du mit deiner Fragestellung auch nicht. Offensichtlich erhoffst du mehr Verständnis für Menschen, die suizif begehen und unterstellst auch noch eine Einstellung, für die du uns Belege schuldig bleibst.
Also fang mal bei dir selbst mit der kritischen Meinungskorrektur an, bevor du hier andere maßregelst.
So schwarz weiß ist die Sache nicht.
Wenn jemand still und heimlich sterben will wird er es tun. Wenn jemand aber erzählt das er sterben will - dann ist es meine Verantwortung als Mitmensch ihm Gründe zu nennen wieso er es sich vielleicht nochmal überlegen sollte. Und ja - viele waren im Nachhinein froh das es nicht geklappt hat oder sie es nicht gemacht haben. Und wenn jemand es trotz der Gründe tut, dann hat man seine Verantwortung als Mitmensch aber immerhin nicht links liegen lassen. Ich fände es super traurig wenn niemand mehr versuchen würde dem Suizidgefährdeten mit Worten zu helfen. Und genau das ist es eben - ein Versuch.
Ich war ziemlich genau die Hälfte meines Lebens sehr Glücklich. Ich kann das sehr gut aus beiden Seiten betrachten.