Warum benutzt man das wort "eigentlich" so häufig, obwohl es in den meisten Fällen nicht gebraucht wird?

2 Antworten

Wie auch viele anderen Beispiele zeigen hat sich bei uns ein Trend breitgemacht, die Sprechzeit zu verlängern, möglichst lange das Wort zu führen. Das zeigt sich in einer beträchtlichen Anzahl solcher Flickworte, Wortverlängerungen (zB Frustration statt Frust, wie man früher gesagt hat) oder unnötigen Ergänzungen. Sehr schön ist das bei Politikern zu beobachten, die ihre Rede mit einer Vielzahl von "meine Damen und Herren", oder "Liebe Kolleginnen und Kollegen" spicken, gefühlt am Ende eines jeden Absatzes in ihrem Manuskript.

Das merkt man ganz besonders, wenn man die (wortwörtlich) gedruckte Version zB von einer Rede oder einem Beitrag in einer Talkshow liest.

Mit dem "eigentlich" hält man sich das Hintertürchen offen, noch einen Satz nachschieben zu können, der mit "aber" anfängt.