Warum behaupten manche, der Mensch könne nicht monogam leben?
Manche Menschen sind doch tatsächlich davon überzeugt, der Mensch wäre von Natur aus nicht monogam.
Doch warum führen dann so viele Menschen eine glückliche monogame Beziehung?
4 Antworten
Behauptungen sind generell nicht zielführend. Meine Wahrnehmung ist, dass die ganz große Mehrheit ein Leben in monogamer Beziehung führen möchte. Ich glaube auch, das ist zu tiefst menschlich oder zumindest gesellschaftlich ganz tief verankert. Wenn ich mich jedoch so umschaue in meiner Umgebung, sehe ich viele Paare, die es versuchen, jahrelang glücklich sind und dann dich irgendwann scheitern. Zum Beispiel, weil ihnen jemand übern Weg läuft, in den sie sich verlieben. Oder weil sie sich einfach auseinander gelebt haben. Vielleicht auch weil sie ihrer Beziehung zu wenig Sorge getragen haben, was auch immer. Dann kommt die Trennung und eine neue monogame Beziehung entsteht. Und vielleicht sogar später nochmals. Die sogenannte serielle Monogamie ist weit verbreitet jedenfalls. Und oft schottet man seine Beziehung gegen außen dann mehr oder weniger ab. Um sie zu schützen. Oder auch aus Besitzdenken. Oder auch aus religiösen oder moralischen Gründen. Mein Mann und ich haben diverse Erfahrungen damit gemacht. Auch wenn wir uns noch so lieben, haben wir gemerkt, dass wir nicht die einzigen auf der Welt sind, die „für einander gemacht“ sind. Auch wir haben uns verliebt in andere. Statt uns zu trennen (nichts wäre uns ferner gelegen), öffneten wir unsere Ehe und leben nun schon jahrelang nicht mehr monogam. Und sind sehr glücklich damit. Ich will das nicht als Rezept verstanden haben. Aber es ist - zumindest für uns - ein guter Weg, um mit dem oben beschriebenen Situationen umzugehen. Es ist manchmal hilfreich, gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen ohne gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten und gleich alles bisherige infrage zu stellen.
Na ja, Glück ist immer eine relative Sache. Für die einen ist Glück in einer monogamen Beziehung zu leben, für die anderen ist es sich u.a. den Spass (neben der Beziehung) woanders zu suchen. Es ist auch nicht alles Gold was glänzt. Meistens sind diese "Nutellaglas" Paare/Familien die unglücklichsten.
Die Menschen die eine solche Beziehung führen sind vermutlich schon etwas älter und kennen noch ganz andere Zeiten. Die haben höchstwahrscheinlich noch den 1. und, oder 2 WK erlebt und überlebt.
Die Menschen zu damaliger Zeit lebten da natürlich zurückhaltender und, oder monogam. Etwas anderes kannte man zum Glück nicht sondern froh das man sich und alles was man zum Leben benötige hatte. Heute wissen die Menschen doch überhaupt gar nicht mehr, was es überhaupt bedeutet glücklich und monogam zu leben.
Der im Überfluss und Überdruss lebende Mensch ist dagegen nach kurzer Zeit total unglücklich und, oder überfordert. Kaum verliebt, verlobt und verheiratet ist man auch schon wieder getrennt und gönnt sich nicht selten nichtsahnend und, oder Kenntnis davon aus Spaß und, oder Zusatzeinkommen einfach einen neuen Partner.
Gemeinsame Wertevorstellungen, Lebensgrundsätze und, oder Prinzipien haben sich dahingehend auch rechtsstaatlich geändert. Was damals als undenkbar und, oder verboten galt ist heute Gesetz. Rechte und Pflichten.
Der Mensch ist monogam, aber nicht grundsätzlich das ganze Leben mit dem gleichen Partner.