Warum baut man nicht einfach ganz viele Staudämme hintereinander und hat dann ganz viel Strom?

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Ein Wasserkraftwerk wandelt die potentielle Energie des Wassers in kinetische und dann in elektrische Energie um. Die nutzbare potentielle Energie ergibt sich aus der Höhendifferenz zwischen den Wasserspiegel des Stausees und den Ablauf hinter den Staudamm. Sprich das Wasser verläßt das Kraftwerk sehr viel tiefer als es eingelaufen ist.

Baut man jetzt mehere Staudämme hintereinander, bleibt jeweils nur die Höhendifferenz zwischen den einzelen Staustufen für das jeweile Kraftwerk dieser Stufe. Das kann im Einzelfall baulich und technisch sinnvoll sein. Die insgesamt nutzbare Energie ergibt sich dann aus der gesamten Höhendifferenz.

Die Höhendifferenz läßt sich durch mehr Staudämmen aber eben nicht beliebig steigern.

Es gibt allerdings noch einen anderen viel wichtigern Vorteil von mehreren Staustufen. Ein Wasserkraftwerk mit mehreren Staustufen kann seine Leistung dynamisch ändern. Zu Spizenlastzeiten verstromt man mehr Wasser der Oberstufe. Dabei steigt der Wasserspiegel der Unterstufe, welche aber den Abfluss regeln kann. In Niedriglastzeiten stopt man die Verstromung der Oberstufe und senkt den Pegel der Unterstufe wieder.

Je mehr Wasser im Stausee, desto mehr Druck ist auf den Turbinen, und desto schneller drehen sie sich. Bei vielen kleinen seen kommt kaum Druck zusammen.

Außerdem kostet ein Staudamm extrem viel, das wäre es nicht wert.

Bei einem Wasserkraftwerk zählt die Höhe zwischen der Oberfläche des Stausees und der Turbine. Weiters muss das Wasser unterhalb des Kraftwerkes ungehindert abfließen können. Also darf der Rückstau vom flußabwärts liegenden nächsten Kraftwerk nicht bis zum Kraftwerk zurückreichen.

Das begrenzt die Anzahl der sinnvollen Kraftwerke bei einem Flusslauf.

Weil zu viel bauen auch nicht ein unbegrenzte Möglichkeit ist, Strom zu fördern. Außerdem kostet das bauen auch etwas.