Warum Astrologie nicht als Schulfach?

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Weil Astrologie weder einen wissenschaftlichen, noch einen theologischen Hinergrund hat.
Es ist Esoterik und hat in der Schulbildung nichts zu suchen.

Falls Du die beiden Wörter verwechselst und eigentlich Astronomie meinst, so ist der Bereich schlichtweg viel zu groß und setzt viel zu viel Fachwissen in Mathematik, Physik und voraus, um an einer allgemeinbildenden Schule gelehrt zu wissen
und ist zudem auch viel zu speziell für eine allgemeinbildende Schule.
Dafür, bzw. deshalb wird es an Universitäten gelehrt.

Du kannst Dich ja selber mit diesem Fach beschäftigen, das keinen wissenschaftlichen Hintergrund hat

Astrologie geht jah auf den Omenkult im Zweistromland zurück, dass es in der Natur Zeichen der Götter geben muss, die uns etwas auf subtile Weise mitteilen müssen...

und wenns ne Sonnenfinsternis gab, dann musste dort halt irgendwo auch ein König sterben... weil böses Omen... also war das Machtpolitisch auch sehr effizient...

und ich weiß, dass früher (auch zu Zeiten Isaac Newtons) noch relativ viel esoterisches Zeug bei den Naturwissenschaften dabei war... Astrologie, Alchemie, Okkultismus...

Heute is das aber zum Glück anders... die Astronomie is uns geblieben, aber Astronomie macht man eigentlich nur ein bisschen in Physik in der Oberstufe...

Astronomie is schwer... ich kann 2-3 Semester mit Allgemeinem füllen... aber danach brauchst fundiertes Wissen in Mathe, Physik, Chemie sonst kannst Themen wie Raumzeit, Rotverschiebung, Hubble Konstante, Parsec, kosmische Hintergrundstrahlung, Sterne, usw... nicht gscheit behandeln.

(Die Leut die AstroLOGIE betreiben sind also zeitlich ein paar tausend Jahre zurückgeblieben)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Warum Astrologie kein Schulfach ist?

Es ist nicht deswegen, weil Astrologie keine Wissenschaft wäre, aber im politischen Konsens will man die Astrologie eben draußen haben. Das ist erstens zum Regieren des Volkes leichter und zweitens, wenn nun auch noch die Schüler anfangen würden Horoskope zu stellen, würde es die Befürchtung der Lehrerschaft nahe legen, dass die Schüler den konventionellen Lernstoff nicht mehr richtig folgen oder nicht mehr ausreichend ernst nehmen werden. Die Kinder sind wie Gefäße und was in diese Gefäße während des Unterrichts reingefüllt wird, darauf gibt die Lehrerschaft schon Acht.

Es ist mit der Astrologie ähnlich wie mit der Philosophie oder der Esoterik. Um mit Geisteswissenschaften irgendwann im Leben einmal korrekt hantieren zu lernen, braucht es zuerst eine solide Grundausbildung. Im Mittelalter erkannte man viele der Widersprüche die zwischen der Esoterik und der Kirchenlehre standen schnell und es musste im Geheimen operiert werden, um nicht ständig in Konflikt zu geraten. Mit der Entwicklung des Christentums als Staatsreligion, waren Christentum und Bildung untrennbar miteinander verbunden. Demzufolge war die mittelalterliche Schule zunächst ausschließlich die kirchliche Schule. 1555 wurde nach der ersten Phase der Reformation, die Deutschland konfessionell gespalten hatte, das Augsburger Reformationsrecht erlassen. Nun hatten die Landesherren das Recht, die Konfession der ansässigen Bevölkerung zu bestimmen. Gleichzeitig wurde aber auch das Auswanderungsrecht eingeführt, dass es Personen einer anderen Konfession ermöglichte, auszuwandern. Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648, der ein Konflikt um die Hegemonie im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und in Europa und zugleich ein Religionskrieg war, führte schließlich 1648 dazu, dass die Machtbalance zwischen Kaiser und Reichsständen neu festgelegt wurde. Somit wurde auch die dominierende Rolle der katholischen Kirche in Staat und Gesellschaft infrage gestellt, bis im 18. Jahrhundert, Schule und Bildung allmählich zur Staatssache wurden. Bis heute ist der Einfluss der Kirchen immer weiter zurückgegangen, so dass ihre Bedeutung im Mittelalter, beinahe schon in Vergessenheit geraten ist. So auch bei der Esoterik. Esoterik wird heute so bedenkenlos als Modewort verwandt, dass es manchmal der Verwechslung gleicht. Zwischen Esoterik, dem Inneren und Exoterik, dem Äußeren, da es sich im heute so üblichen Sprachgebrauch, ja fast eh immer um frei zugängliches und profanes Wissen handelt: Nicht alles was für sich beansprucht, okkult oder mystisch zu sein, ist es tatsächlich, sondern nur dem Anschein nach. Was tatsächlich dahinter steckt, lässt nicht gerade die große Kunst vermuten. Das kann nicht die Wahrheit sein über die Esoterik sondern bestenfalls eine Mischform.

Und man braucht ja schließlich heute auch nicht mehr die Hand vor den Mund zu halten, aus Angst etwa vor Inquisition, wie das noch im Mittelalter der Fall war. Dem moderneren Wertesystemen hatten wir es zu verdanken, dass nicht nur andersgläubige sondern auch andersdenkende Menschen, sich nicht mehr fürchten brauchten, als Ketzer bezeichnet, verfolgt oder gar getötet zu werden, wenn gleich es unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede der Zugehörigkeit innerhalb von Wertegemeinschaften, in denen zwar Inquisition nun verboten war, aber es dennoch hier und da zu Ausgrenzungen und Diskriminierungen kam. Klar, dass mit der hinzugewonnen Freiheit, auch viel neuer intellektueller Spielraum entstanden war, alte Begriffe nun viel moderner und freizügiger interpretieren zu können. Doch es muss auch noch gesagt werden dürfen, wenn bestimmte Grenzen von Freizügigkeit überschritten werden, in einer Art und Weise von derber Oberflächlichkeit, die andere in ihrer Würde und den Menschenrechten verletzt und herabwürdigt. Stattdessen hätte man gut daran getan besser weiter und feiner dahingehend zu differenzieren, wann ein relatives Quantum an Allgemeinbildung und Grundlagenwissen erreicht worden war und es nun vielmehr darum ginge, Methode und Intention hinsichtlich von Anwendung und Dosierung zu bestimmen. Dann erst wären wir in einen Bereich vorgestoßen, der jenseits einer konventionellen Bildung sich abspielen und dennoch auch von essentieller Bedeutung sein konnte - und dann auch treffender Weise als Kunst zu definieren. Würden wir also lernen die Esoterik in moderner Zeit würdevoll zu gebrauchen, dann würden wir auch wieder nach unseren inneren Bildern leben, von denen die Menschen in Wahrheit, sei es durch die ständige Indoktrinierung von Religions- und Kirchenlehre oder auch durch totalitäre Wissenschaftssysteme der Moderne, immer noch weiter hinweggezogen werden von sich selber. Im Überich werden so eine Vielzahl von Dressaten verfestigt, welche die persönliche Entwicklung verhindern. Aber was die Astrologie betrifft: Astrologie ist kein Humbug, sondern Menschenkunde bester Art. Du solltest daher die Schule erst einmal als Grundausbildung begreifen und vielleicht wird es Dir später sogar einmal möglich werden, Dich der Astrologie gegenüber in Deinem Leben zu öffnen.

Weil es keine Wissenschaft ist, eher ein Glaube.