Warum agierte Benjamin Franklin im ersten Satz noch mit "freedom", obwohl bereits das als "liberty you take" gewertet werden kann??

2 Antworten

Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo das Recht eines Anderen verletzt wird. Dies trifft auch auf Benjamin Franklins Aussage zu, die unmissverständlich darauf hinweist, dass Freiheit keine Willkür bedeutet, sondern ihre Grenze dort findet, wo zum Beispiel das Recht des Eigentums durch den Straftatbestand des Diebstahls verletzt wird.

Moin

Der Begriff Freiheit hat nicht nur eine individuelle, sondern zwangsläufig auch eine kollektive Dimension.

In Bezug auf die kollektive Dimension wäre der Freiheitsbegriff unvollständig und damit unplausibel, wenn er sich nur auf die Perspektive des (unbegrenzten) Tuns beziehen würde. Der Begriff "Freiheit" beinhaltet auch die Freiheit, etwas zu lassen / nicht zu tun.

Insofern ist der Freiheitsbegriff immer ein "gebundener" ( konditionierter ) Begriff und erst in der Einbeziehung der wechselseitigen Bedingtheit von "Individuell" und Kollektiv", von "Ich" und "Du" (es gibt kein Ich ohne Du) vollständig (ganzheitlich) und damit logisch konsitent gedacht.

Hieraus entsteht letzlich die Notwendigkeit, allgemeingültige weil logisch gültige und nicht zufällig (willkürlich) wirksame Normenmuster als Grundlage für den praktischen gebrauch des Begriff Freiheit durch den Einzelnen in einem Kollektiv zu formulieren. (siehe Kant: Prinzipienethik - Menschenrechte: Naturrecht / Universalie).

Insofern sind Freiheit (Freedom) und Unabhängigkeit (Liberty) nicht deckungsgleich.

Freiheit plus Unabhängigkeit wären Willkür, Unabhängigkeit minus Freiheit einfach nur Fakeblödsinn, Freiheit gebunden an die Logik des kategorischen Imperativs (Kant) der vernunftgesteuerte Gebrauch derselben und damit die einzig zulässige Form ihres Gebrauchs.

Gruß


Bonzo240195 
Beitragsersteller
 14.06.2024, 17:51

Alter Schwede! Danke.

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