Warum ist die Kluft zwischen arm und reich so groß in Indien?
Wann hatte das seine Anfänge? Kann es sein, dass es auch was mit der Kultur und Religion zu tun hat? Wie wird sich das entwickeln und was müsste geschehen, dass sich dies ändert? Beschäftige mich zur Zeit intensiver mit Indien und deswegen frage ich mich öfter, warum es gerade dort so eine Kluft zwischen arm und reich gibt. Auch gute Websites würden mir sehr weiterhelfen. Danke in Voraus!
4 Antworten
Kann nicht nur sein, sondern ist auch so.
Meiner Meinung nach ist die Frage falsch gestellt und müßte lauten: Warum ist die Kluft zwischen Arm und Reich in Westeuropa heute so viel geringer als sonst überall auf der Welt? Denn wenn man Stammeskulturen ausnimmt, dann sind große Unterschiede zwischen Reichen und Armen überall die Norm, und waren es auch in Europa bis ins 19. Jahrhundert.
Geändert hat sich das durch die industrielle Revolution, die plötzlich auch der intellektuell unterversorgten und bettelarmen Landbevölkerung Chancen eröffnete, und durch die (von der Nachfrage in der Industrie befeuerte) verbesserte Bildung. In Indien ist ein ähnlicher Trend festzustellen (die Mittelschicht ist heute so groß wie noch nie), aber in dem Riesenland dauert es eben sehr lange, bis Änderungen durchschlagen, und das Schulsystem ist meistenorts immer noch eine Katastrophe.
Sehr Intensiv hast Du Dich ja wohl noch nicht mit Indien beschäftigt :-).
Google hilft Dir da aber ganz bestimmt weiter. Hier ein Beispiel:
Tja die junge Generation - keine Ahnung mehr. Kennst Du die Jesusprophezeihung in der Bibel? "Arme werdet ihr immer unter Euch haben!" Siehst Du, dieser Jesus war vor 2000 Jahren schon realistischer als unsere Träumer heute. Dabei sind heute die wenigsten Armen in der Welt nur halb so arm wie die Armen zur Zeit Jesu. Lies mal einen guten Historienroman wie z.B. "Die Siechenmagd" von Ursula Neeb, der um 1500 in Frankfurt spielt. Frankfurter werden noch etliche heutige Straßennahmen dort wiederfinden. Da wusste ein Großteil der Bevölkerung heute nicht, was sie morgen zu essen haben. Da muss man nicht nach Indien gehen. Dass sich das geändert hat, verdanken wir der vermaledeiten Industrialisierung und dem noch vermaledeiteren Kapitalismus.