Sind die reichen schuld, dass die armen arm sind?

4 Antworten

Wenn sich einer so einen Schlitten kauft, wurde dieser produziert und damit Arbeitsplätze geschaffen.

Was die Armut in manchen Ländern betrifft, mag das auch so gewollt sein. Ein Beispiel: Wir schicken tausende von Tonnen Lebensmittel z. B. nach Afrika.Hühnerfleisch und andere Produkte. Das sind Produkte von denen wir im Übermass haben und diese loswerden wollen/müssen.

Dort werden die Produkte auf den Märkten verkauft, allerdings zu Preisen, wie diese ein einheimischer Bauer nicht anbieten kann. Er bleibt also auf seinen Produkten sitzen und seine Existenz ist dahin. Das heisst dann Armut für ihn und seine Familie.

Ich spreche hier nicht von Hungersnöten.

Alles was wir an Überfluss haben und in ärmere Länder verschicken, trägt dazu bei, dass man dort die Armut fördert, weil eben die einheimische Wirtschaft sich nicht entwickeln kann. Das scheint mir aber so gewollt zu sein. Man will keine Konkurrenz in diesen Ländern zulassen. Es könnte ja sein, dass dort Produkte hergestellt werden, die billiger sind als wir diese anbieten können., alleine schon wegen der geringeren Löhne.

Viel wichtiger wäre, den Menschen zu helfen, wie sie selber auf eigenen Füssen stehen können, sich selber versorgen. Es ist zu wenig, was in dieser Hinsicht getan wird. Wird wohl die genannten Gründe haben die ich aufführte.

Eine Schere kann ja nur entstehen, wenn es auch Menschen gibt, die viel besitzen. Aber eben auch nur, wenn es andere Menschen gibt, die wenig besitzen. Insofern sind quasi beide "schuld" daran, die Reichen sowohl als auch die Armen.


doggy123 
Beitragsersteller
 14.12.2016, 17:27

also sind die reichen dann schuld, dass die armen in Armut leben? die meisten menschen in den Entwicklungsländern können nichts für ihre miserable finanzielle lage, also verstehe ich nicht wie sie schuld sein können

rlstevenson  14.12.2016, 17:29
@doggy123

Du hast das Prinzip der Schere nicht verstanden.

Auch wenn jetzt alle zehnmal soviel verdienen würden, wäre die Schere immer noch genauso groß.

doggy123 
Beitragsersteller
 14.12.2016, 17:32
@rlstevenson

das verstehe ich, jedoch möchte ich eigentlich nur wissen, ob ihr denkt, dass die reichere Bevölkerung für die Armut vieler menschen verantwortlich ist

rlstevenson  14.12.2016, 17:44
@doggy123

Nein, das denke ich nicht. Eine gerechtere Verteilung des Wohlstands erreiche ich nicht, indem ich einige wenige Menschen ärmer mache. Sinnvoll ist es, reiche Menschen dazu zu ermuntern, ihr Geld in armen Ländern zu investieren und damit armen Menschen zu mehr Wirtschaftskraft zu verhelfen. Leider scheitert so etwas in der Regel an den undemokratischen Strukturen in armen Ländern, die dazu führen, dass sich nur eine kleine Schicht bereichert und der Geld- und Warenfluss nicht "nach unten" weitergereicht wird.

Das hängt von der Perspektive der Argumentation ab. In vielen Fällen durchaus. Gemäß des Lieds gilt: Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. Wenn du eine große Summe erbst und jemand anderes nicht, kannst du nichts dafür. Aber wenn manche Leute, die als sog. Prominenz bezeichnet werden, sich den nächsten Schlitten kaufen, während anderswo Menschen elendig verhungern, ist es ethisch in vielerlei Hinsicht sehr wohl ihre Schuld. 

Allerdings verschärft die wirtschaftliche Unterschicht diese Entwicklung noch mit ihrem Konsum. Würde keiner mehr Konzerte jener Leute besuchen und alle Produkte großer Firmen boykottieren, sähe die Schere bereits anders aus.


rlstevenson  14.12.2016, 17:39

sich den nächsten Schlitten kaufen, während anderswo Menschen elendig verhungern

Falsch. Denn der Kauf des "nächsten Schlittens" sichert Arbeitsplätze und einen bescheidenen Wohlstand bei den Arbeitern der "Schlitten"fabrik.

Selbstverständlich ist Charity eine gute Sache und es gibt auch seriöse Hilfsorganisationen, die man durchaus mit Spenden unterstützen sollte. Aber Konsum ist eben auch wichtig. Unsozial ist es, das Geld zu sparen und zu horten und nicht in Umlauf zu bringen.

Dovahkiin11  14.12.2016, 18:32
@rlstevenson

Nein, richtig. Denn der Verzicht und die direkte Investition des Geldes in arme Regionen hat einen viel größeren Wirkungsgrad, aufgrund nicht nötiger Gegenleistung und keiner Ressourcen. 

Unsozial ist es, in Völlerei zu leben und sich jeden Tag aufs Neue zu beweisen, dass es einem besser geht als vielen anderen. Eine direkte Spende der Summe schont Ressourcen, Energie und kommt besser an. Und ja, das Geld nur zu horten, ist noch schlimmer. Solange Menschen sich Ferrari und Villen gönnen, wird die Schere niemals verschwinden. Wohl aber, wenn sie ihren Gewinn auf die Allgemeinheit verteilen. 

Kann man so oder so sehen... Einige (die Minderheit) haben sich ihr Geld ehrlich verdient und sind so nicht daran Schuld. Andere wiederum haben aber auch die oft schwache soziale Lage bestimmter Staaten ausgenutzt um sich an dieser zu bereichern. Pauschal kann man aber nicht sagen, dass die Reichen Schuld an der Armut der Armen sind.