Waren Jeans in den 50er-70ern verpönt?
Waren Jeans damals, weil es ja rebellierende Jugendkleidung war, verpönt und irgendwo verboten?
Schule, öffentliche Einrichtungen etc.?
9 Antworten
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Ist das z.b. vergleichbar mit den heutzutage Jogging- und Trainigsanzugrumläufern?
Ist wahrscheinlich ein guter Vergleich, es gibt halt in den Köpfen der Leute eine gewisse Art, wie man sich kleiden soll. Da sind viele Leute auch ziemlich engstirnig. Es gibt halt Kleidung, die akzeptiert wird, und welche bei der das nicht der Fall ist.
Obs genau die 70er sind weiß ich nicht, aber irgendwann waren diese Hosen klar verpönt. Nie verboten, aber es gab dafür klar Konsequenzen, wenn auch nur sozialer Ausschluss.
Sowas entwickelt sich. Geh noch weiter zurück, und du bist an nem Punkt wo Hemden als Unterwäsche galten, und nicht ohne Sakko oder dergleichen getragen werden sollten. Ist im Prinzip alles willkürlich.
Zum besseren Verständnis, was denkst du wenn jemand grundlos Anzug und Krawatte trägt? Bei vielen wird das auf Unverständnis und Kritik stoßen. Ist im Prinzip nichts anderes.
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Durchaus und vor allem auf dem Land und in den Augen älterer Menschen - da galten Jeansträger auch als Rebellen und unseriös. Ich kenne sogar eine Handvoll sehr konservativer älterer Leute Ü80, die das heute noch so sehen.
In der DDR war sie sogar bis in die 60er hinein nahezu verboten, bis dann als Reaktion auf den Wunsch vor allem junger Leute Experimente wie die Cottino-Hose und eigene DDR-eigene Jeansproduktion (Wisent, Boxer usw.) eingeführt wurden.
https://www.youtube.com/watch?v=njieoouaVgY
Richtig in der Gesellschaft angekommen ist die Jeans erst in den 80ern und war auch da erst mal nur als reine Freizeitkleidung akzeptiert. Ein Lehrer, der in einer Jeans unterrichtet hat, wäre in den 80ern/90ern z.B. kaum denkbar gewesen oder zumindest nicht besonders gern gesehen.
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wäre in den 80ern/90ern z.B. kaum denkbar gewesen
Ich weiss ja nicht, wo du zur Schule gegangen bist, aber in unserer Schule war das völlig normal.
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Konservativstes Vorstadtmilieu. Wenn ich an meine Lehrer denke - bis auf einen ziemlich lockeren Sportlehrer - dann sehe ich graue und braune Hosen und Sakkos, weiße oder gestreifte Hemden und schwarze Aktentaschen vor mir. Das ganze "Ambiente", wenn man es so nennen kann, war jedoch trist, grau und passiv.
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Ist das z.b. vergleichbar mit den heutzutage Jogging- und Trainigsanzugrumläufern?
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"Jeans in der DDR nahezu verboten" .. was für ein Schauermärchen! Klar, in den 60-er Jahren wurden keine mit patentierten Original Westjeansstoff hergestellt, dafür ähnlich aussehende unter dem Namen Campinghose. Jeder Lehrer und auch wir Schüler untereinander wussten, dass ein markenwestjeanstragender Schüler diese von der Westverwandtschaft bekam. Nachteile hatten die Jeansträger jedoch nicht. Leider hatte ich keine Westverwandtschaft und so musste ich auch ohne die einst als praktische Arbeitshose von Levi Strauss 1873 als Patent angemeldeten Hose mein Lernpensum absolvieren.
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"Lehrer nicht gern gesehen"? Doch von den Schülern schon, aber weniger gern vom Direktor und vom Parteisekretär der Schule.
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Verpönt nicht direkt, sie wurden nur nicht gerne gesehen. Es gab z. B. Restaurants oder Diskotheken in die man mit Jeans nicht reinkam.
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Also verboten waren sie nirgendwo. Vielleicht haben ein paar sehr ländliche Schulen versucht die an ihrer Schule zu verbieten.
In den 50er und 60er Jahren konnte es dir aber schon passieren, dass du mit einer Jeans nicht in ein Tanzlokal eingelassen wurdest oder so.
Hat mir zumindest mein Vater so erzählt, der in dieser Zeit jung war - der alte Rebell. 😉
In der DDR waren sie aber bis in die 70er wirklich verboten.
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Ab den 70ern ganz sicher kein Problem. Da begann die Hippie-Zeit und ALLES war plötzlich möglich.
Dass nicht alle von der Freiheit begeistert waren, war ja auch klar. Jeder konnte leben wie er und sie wollte.
Ich hab zu der Zeit lieber Kleider und Röcke getragen, wahrscheinlich gab es zu wenig tolle Hosen und Jeans.
Hemd und Krawatte! Seitdem ich Pensionär bin, trage ich dieses Teufelszeug nicht mehr und denke sogar an Karl Marx, der zum Thema Freiheit sagte, frei wird der Mensch erst dann, wenn er von Arbeit frei wird.