Waren die Kinder, die laut Bibel an Baal geopfert wurden vielleicht bereits tot(natürlicher Tod)?
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7 Antworten
Hallo,
die korrekte Antwort ist: Man weiss es nicht genau, es gibt aber Hinweise, dass es sich dabei auch um Totgeburten gehandelt haben könnte.
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0009177
Die Frage ist, was man von Quellen, wie der Bibel oder den Römern halten sollte, die aber beide durchaus negativ voreingenommen waren und ebenso sind beide Quellen bekannt dafür in etlichen Fällen die Wahrheit doch etwas geschönt, angepasst oder komplett verlassen zu haben. Von daher würde ich mich eher auf die wissenschaftlichen Funde verlassen, die aber sind sehr doppeldeutig (siehe die Links), weshalb man zumindest derzeit nicht von einem Beweis in diese Richtung sprechen kann, eher von einer anhaltenden Diskussion.
Des weiteren, und ich bin bestürzt darüber, wie dazu in den letzten Tagen von Seiten einiger fundamentaler "Christen" über das Thema gesprochen wurde (https://www.gutefrage.net/frage/waren-die-priester-von-baal-wirklich-so-boese).... Es würde, selbst wenn es stimmte, noch lange keinen Genozid nach biblischen Vorbild rechtfertigen, denn dann wäre das daraus resultierende Gottesbild kein Deut besser, als der Kinderopfer verlangende Baal oder Moloch. Auch für die Kinder dürfte es herzlich egal gewesen sein, ob diese nun wegen der Anweisung der Baalspriester geopfert oder auf Anweisung der JHWH-Priester bzw.Israeliten-Anführer ermordet worden sind.
Es ist unfassbar, dass eine Ideologie, nach welcher selbst Kindsmord oder Genozide irgendwie gerechtfertigt, oder sogar als "gerecht" oder "liebevoll" angesehen werden, wenn es denn nur "der Richtige" (also natürlich der jeweils eigene "Gott") macht, sich bist heute in den Köpfen einiger (zum Glück weniger) Menschen gehalten hat. Vielleicht sollten sich eben diese fundamentalistischen "Christen" fragen, ob sie, wenn sie (berechtigterweise) auf die IS-Terroristen zeigen, nicht ihre eigene Mentalität und das moralische Grundgerüst auch mal hinterfragen sollten. Auf jeden Fall zeigt gerade dieses Beispiel, wieso die schändlichsten Gräueltaten der Geschichte im religiösen Kontext zu suchen sind...
Vielleicht ist alles nur erfunden? . . Wie bei den anderen 3000 Religionen die Menschen in unserer Geschichte schon entwickelt haben
Na dann muss es einen Gott geben .. und die Bibel ist ein Geschichtsbuch!!! WOW Ich bin erleuchtet XD
Oh man, wenn sowas schon liest... Also war es besser Frauen und Kinder abzuschlachten, wenn es nur der "Richtige" tut? Ach ja, vergessen wir nicht die "Jungfrauen" die man ja noch als Sklavinnen rauben und handeln konnte... Bemerkst du nicht, dass du nicht, dass -selbst wenn es so stimmen würde mit den Kinderopfern, woran es übrigens Zweifel gibt- man mit dieser "Argumentation" eine Gräueltat mit einer anderen zu rechtfertigen versucht? Ich finde es unfassbar, was man gerade dazu in den letzten Tagen hier diesbezüglich lesen musste, von wegen das Ermorden von Kindern, Frauen oder Sklavennahme usw. wäre irgendwie gerecht, oder sogar "liebevoll" weil die anderen ja so böse waren... Das ist eine ebenso verabscheuungswürdige Ideologie, wie die der (angeblich) vorher kinder-opfernden-Baalsanbeter.
Diese Wissenschaftler fragten sich, warum Gott da nicht schon viel früher das Strafgericht brachte.
Tja, dann stellt sich die Frage, wieso dein "Gott" diese Drecksarbeit doch nicht selbst gemacht hat, oder sie von vornherein verhindert hat (Wie war das doch gleich mit "Allwissenheit"?). Statt dessen sollen auf seinen Befehl hin andere Menschen Frauen und Kinder abschlachten etc. Sehr "mutig"... In der Tat...
Dort wird auf eine symbolische Bedeutung verwiesen. Das sagt ja auch die Bibel. Gehenna ist symbolisch zu verstehen. Gleichzeitig wird es von dem Tal Hinnom abgeleitet... Wenn das eine symbolisch aufzufassen ist, warum sollte das andere buchstäblich zu verstehen sein?
ich wette in dreißig Jahren oder so, wenn jemand noch gläubiger Christ ist, wird man ihn angucken wie ein Relikt aus vergangenen Jahrhunderten
Ja . . paralell mit der Erkenntniss, dass die Erde rund ist hätte sich das eigentlich auch legen müssen . .
Vorher schon tot ist ja rein von der Bedeutung her kein Opfer mehr. Man verliert ja dann nichts mehr.
Alles was man sich an Scheußlichkeiten und Drangsaliererei vorstellen kann wurde und wird aus religiösen Motiven auch getan. Da werden eigene Kinder geschlachtet und verbrannt ( manche kamen kurzfristig zu Verstand und das wird auch heute noch gefeiert), Genitalien verstümmelt, Geschlechtakte mit dem Tod bestraft, Freude unterdrückt, Gesang verboten, Homosexualität mit dem Tod "bestraft", zu Mord an Andersdenkende aufgerufen und Leute die sich vom Glauben abwenden ebenfalls mit dem Tod bedroht.
Dagen ist die Androhung einer Hölle glatt das Harmloseste.
Daran sieht man was Religionen in Wahrheit sind! Religionen sind die Pest der Menschheit.
Geschichtswissenschaftlich sind KEINE Kinderopfer an Baal belegt, die Bibel kann NICHT als historische Quelle dienen.
"Die Tora fordert mehrfach (Ex 13,2.12f; 22,28f; 34,19f; Num 3,1ff; 18,15; Dtn 15,19) die Erstgeburt von Mensch und Tier als Gabe für JHWH. Die Gebote machen aber unmissverständlich klar, dass die ersten Söhne im Unterschied zu den Tieren nicht geopfert werden durften, sondern unbedingt durch ein Tieropfer ersetzt (ausgelöst) werden mussten. Die Erstgeborenen müssen durch Pidjon ha-Ben („Auslösung des Sohnes“) gegenüber einem Nachkommen eines Priesters (Kohen) ausgelöst werden. Wer dennoch Menschen opferte, wurde mit der Todesstrafe bedroht (Lev 20,2; Dtn 18,10 u. a.). Wenn Könige wie Ahas (2 Kön 16,3) und Manasse (2 Kön 21,6) weiterhin den alten Kulten folgten, verstießen sie gegen dieses Gebot und zogen den Zorn JHWHs, der durch die Propheten mitgeteilt wurde, auf sich. Menschenopfer galten ihnen als typisches Zeichen der Verehrung fremder Götter wie Moloch und Baal:
Jer 3,24 EU: Doch der Baal fraß seit unserer Jugend alles, was unsere Väter erwarben, ihre Schafe und Rinder, ihre Söhne und Töchter.
Ps 106,37ff EU: Sie brachten ihre Söhne und Töchter dar als Opfer für die Dämonen. Sie vergossen schuldloses Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten.
Der biblischen Geschichtsüberlieferung zufolge war das Opfer der ersten Söhne in Israels Umwelt üblich:
2 Kön 3,27 EU: Da nahm er [der König der Moabiter ] seinen erstgeborenen Sohn, der nach ihm König werden sollte, und brachte ihn auf der Mauer als Brandopfer dar.
2 Sam 21,9 EU: Er lieferte sie den Gibeonitern aus, die sie auf dem Berg vor dem Angesicht des Herrn hinrichteten.
Dass diese Bräuche auch Einzelstämme der Israeliten in vorstaatlicher Zeit beeinflussten, zeigt die folgende Geschichte:
Ri 11,30 EU: Jeftah legte dem Herrn ein Gelübde ab und sagte: Gibst du die Ammoniter in meine Hand, so soll das, was mir aus meiner Haustür entgegengeht, wenn ich von den Ammonitern heil zurückkomme, JHWH gehören, und ich will es als Brandopfer darbringen.
Nach dem Sieg sei ihm seine Tochter, das einzige Kind, entgegengekommen, so dass er sie nach zwei Monaten von ihr erbetener Schonfrist geopfert habe. Deshalb zögen die „Töchter Israels“ jährlich für vier Tage in die Berge, um Jeftahs Tochter zu beklagen. Die Stelle legt nahe, dass ein Menschenopfer als Dank für einen Sieg und Einlösung eines Gelübdes in Israels Frühzeit möglich war. Doch heißt es im Text nicht, JHWH habe dieses Gelübde verlangt, den Sieg nur deshalb gegeben und darum ein Anrecht auf die Einlösung gehabt. Vielmehr liegt hier offenbar eine Sonderüberlieferung der Gileaditer – Jeftahs Herkunftsort – vor, die einen Brauch erklären, der sonst nirgends als gesamtisraelitisch belegt ist.
Jeremia bekämpfte die Opferung der Erstgeburt, die manche Jerusalemer offenbar von den zuvor dort lebenden Kanaanäern übernommen hatten, als Götzendienst und schweren Verstoß gegen Gottes Gebote:
Jer 7,31 EU: Auch haben sie die Kulthöhe des Tofet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Söhne und Töchter im Feuer zu verbrennen, was ich nie befohlen habe und was mir niemals in den Sinn gekommen ist.
Anders als das 1. Königsbuch nennt der Prophet Baal, nicht Moloch als den solche Opfer fordernden Gott (Jer 19,5; 32,35), Ez 16,20 dagegen spricht allgemein von den Götzen. Deshalb ist ungewiss, welchem Gott solche Opfer gebracht wurden und ob dies zu Jeremias Zeit noch praktiziert wurde (vgl. Jes 57,5)."
https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenopfer#Altes_Ägypten
Die hier erwähnten Opferungen der Erstgeburt beziehen sich ausserdem nicht ausdrücklich auf einen Baal.
Man weiß auch durch römische Berichte von dieser Praxis, nicht nur aus der Bibel.
Die Römer berichten soweit ich weiß nur über Karthago
Da waren die Israeliten aber nicht, die waren in Asien als sie davon berichteten, nicht in Afrika.
Ja, aber die Philister waren da - Karthago ist eine phönizische Gründung.
Was hat das damit zu tun? In Karthago wurden ja sogar andere Götter als in Kanaan verehrt.
Wenn es dort Kinderopfer gab, liegt es doch nahe, das die Philister diese Praxis aus ihrer alten Heimat mitgebracht haben.
Eigentlich nicht, weil ja genau dort keine Hinweise auf Kinderopfer gefunden wurden.
Wenn die Kinder verbrannt wurden - welche Hinweise findet man dann 3000 Jahre später?
Texte, oder Gegenstände, die für die Opferung gedient haben könnten. Es wurden haufenweise Ritualtexte und Opferlisten in Kanaan gefunden, aber keiner beschreibt Kinderopfer.In Karthago hat man übrigens Gebeine von Kindern gefunden.
Durchaus nicht! Archäologen fanden Urnen von Kindern. Diese Wissenschaftler fragten sich, warum Gott da nicht schon viel früher das Strafgericht brachte.