War Stalin ein Kommunist?

11 Antworten

Kommunismus gab es nie und wird es nie geben

Stalin befasste sich nie mit dem fehlenden weg zum Kommunismus, den Marx und Engels nie beschrieben 

Ob Stalin vom.sozialismus überzeugt war oder er ihn nur aufgrund der ihm Gesicherten macht nutzte um so die Weltherrschaft bzw Revolution mit der UdSSR anzustreben bleibt abzuwarten 

Stalin war stalinist 

Eine Radikale Form des Sozialismus 

Genutzt um den Grundgedanken des Sozialismus und Kommunismus, bzw dessen Voraussetzung das alle an einem Strang ziehen mit aller Gewalt durchsetzen 

Keine Gegenstimmen 

Keine Individualität weitestgehend die für etwas anderes als den Staat Bzw ihn sprechen könnte etc 

Davon abgesehen war Stalin ziemlich nationalistischen teilweise eingestellt, ein absoluter machtbereich dessen Ziel die weltrevolution war, konnte man gut nutzen um den Kaukasus und den Ural zu,, slawifizieren " 

Obgleich er selbst weder russe noch Slawe war 

Eher ein Machtmensch, der den Kommunismus als Deckmäntelchen benutzte, um brutale Säuberungen durchzuführen.

Was heißt hier Kommunist eigentlich, schließlich gab es den bis jetzt Nirgendwo in der Welt!

Ich würde sagen, er war ein Leninist von der harten Variante, ein Bürokrat, der vor eiseskälte nur so strotzte und der für seine Großmachtstellung der SU vor nichts zurückschreckte. Um dies zu bewerkstelligen peitschte er eine Industrialisierung durch, wie sie die Welt noch nie zuvor und nie danach je gesehen hatte. dieses Düsenjägertempo brachte dann zahlreiche Opfer mit sich. Damit all dies klappte verschärfte er den Klassenkampf, damit so nur ja alle Gegner möglichst vernichtet oder aber kalt gestellt wurden. All das hatte zur folge, dass nur noch ein Basis-sozialismus übrig blieb, der fernab jeglicher Humanität war. Auch die zuvor in der Oktoberrevolution errungenen demokratischen Rechte stutzte er zurecht, bzw. schraubte sie zurück. So blieb als Programm und Parole ein Maximum an Anforfderungen für Alle, die nicht lequidiert oder im Gulag landeten, also viel Arbeit und ständig neue politische Richtungswechsel, die nicht immer von vielen verstanden wurden. Da die einsitigen revolutionären Kader der O. Revolution diese ständigen Schwenks nicht mitmachten, sie keine Speichellecker waren, wurden sie entweder getötet oder aber kalt gestellt, so dass Stalin eine neue Funktionärsschicht möglichst aus der Jugend und da der neu geschaffenen Arbeiterjugend heranbildete. Dabei gab er die Parole heraus"die Kader entscheiden alles". Wer servil ihm ergeben war, konnte über Nacht raketenartig nach Oben steigen, konnte aber genauso schnell wieder gestürzt werden, wenn er nicht linientreu u.o. tüchtig genug war. Damit herrschte ein stetes Klima der Angst sowie der Unberechenbarkeit, die der "Tiger von Georgien" verbreitete. Überhaupt war es ein Grundprinzip von ihm, ständig Leute auszutauschen durch neue "Gesichter", mit dem Ergebnis, dass sich das Personalkarussell sehr rasch drehte. Es drehte sich zudem sehr schnell, weil die Menschen mit dem ständigen Wechsel oftmals nicht nachkamen. Heute noch oder gestern wurden sie als Revolutionäre deklariert, wenig später als Konterrevolutionäre verschrien. So schuf denn der Woschd, wie er auch genannt wurde, stets neue Feinde, alte machte er ausfindig, so dass eine permanente Hexenjagd vorhanden war. Stalin und sein System konnten nur so gedeihen, nur so sich im Sattel halten, friedliche Epochen hätten den Generallisimus, dem sogenannten Vater aller Werktätigen, der Sonne aller Völker,  wohl eher den Amtssessel oder gar das Leben gekostet.

Eigentlich wäre solch ein Monstrum nie zur Macht gekommen, hätte die Revolution in Deutschland mit Luxemburg und Liebknecht an der Spitze geklappt. So hätte denn Russland einen Verbündeten gehabt, andere Länder wären wohl dem Beispiel Deutschlands gefolgt und der Aufbau der SU wäre in anderen Bahnen dann gefolgt, statt augf Kosten der Bauern, die einen hohen Blutzoll für die rasante Industrialisierung zahlen mußten. Wer nämlich vom auslandskapital abgeschnitten ist und noch überkeine nennenswerte Industrie verfügt und im Eiltempo diese aufbaut, schon um so vor einer Auslands-Intervention gewappnet zu sein, der muß sein Mehrprodukt ja irgendwo herauspressen. In dem Fall waren es vor allem die Bauern. Daher waren die Grausamkeiten der Stalin-Ära nicht nur in der Person Stalins begründet, das anzunehmen wäre bürgerlicher Quark, sondern hatte auch sehr viel mit der beschissenen Ausgangslage Russlands und der SU zu tun, die auf sich allein gestellt, umzingelt von inneren und äußeren Feinden nix Tolles hervorbringen konnte. Marx und engels hatten stets darauf verwiesen, dass nur hochentwickelte kapitalistische Staaten den Sprung zum Sozialismus sich erlauben können. Nun war es aber so, dass die Geschichte gerade ein halbentwickeltes Land dafür vorsah, den Sprung in den Sozialismus anzutreten.

Welche Alternative hätte es unter diesen umständen denn geben können? Vielleicht eine Herrschaft Bucharins, mehr stand da eigentlich nicht zur Auswahl, jedenfalls ab 1933, wo ein Zurück zum Kapitalismus bedeutet hätte, dass dann Russland von hitler-Deutschland zermalmt worden wäre.

Es ist manchmal fürchterlich zu sehen, wie zuweilen so wenig spielraum die Geschichte für einzelne Länder bietet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Nein.

Weder hat Kommunismus je irgendwo real existiert (es ist nun mal eine, wenn auch charmante, Utopie und wird es immer bleiben) n o c h war Stalin in seiner Art des Regierens oder auch nur als Mensch ein Kommunist.

Es schließt sich gegenseitig aus, Diktator (der er unbestritten war) und zugleich Kommunist zu sein.

Alles eine Frage der Definition. Man kann aber gut belegen, dass es in der kommunistischen Tradition der Marxschen Variante eine Unter- bzw. Geringschätzung der demokratischen Prozeduren der bürgerlichen Gesellschaft gegeben hat und dass in dieser Tradition leichtfertig von der kommenden "Diktatur des Proletariats" gekündet wurde. Das fiel in der bolschewistischen Revolution auf unguten fruchtbaren Boden; ebenso in der Strategie der KPD nach dem 1. WK, die unter den im Vgl. zur SU entwickelteren gesellschaftlichen Bedingungen aber scheitern musste.

Mit Trotzki solltest du dich, wenn du wirklich ein Fan von ihm sein solltest, näher beschäftigen. Auch er hat Gegner des bolschewistischen Machtmonopols brutal bekämpft (z. B. Kronstadt) und ggf. hinrichten lassen. Er ist im Vgl. zu Stalin natürlich ein schöngeistiger, intellektueller Mordgeselle, nichtsdestotrotz aber ein Mordgeselle.

Einerseits ein scharfsichtiger Analytiker des Stalinismus und des Faschismus, hat er andererseits in realitätsfernen Visionen die Revolutionsmöglichkeiten in Westeuropa gewaltig überschätzt, so dass seine Anhängerschaft in die verschiedenen sektiererischen IV. Internationalen abgedriftet ist.