War die Weimarer Republik ausländerfeindlich?

2 Antworten

Die Weimarer Republik hat den Ausländerhass nicht erfunden. Aber sie hat ihn weitergetrieben.

Insbesondere die Rassentheorien gingen schon Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts los. Man begann, Menschen in Rassen einzuteilen und den Rassen Eigenschaften zuzuschreiben. Wir Deutschen haben da auf wissenschaftlicher Ebene munter mitgemacht. Das war in Europa sehr verbreitet und die an die Rassentheorie anschließende Eugenik war eine sehr stark wachsende Wissenschaftsdisziplin.

Man kann das nicht direkt in die Weimarer Republik schieben, da de Grundsteine auch beispielsweise in England bereits vorher gelegt wurden. Aber man machte damals munter mit. Die Nazis haben das dann direkt aufgegriffen und ins Extreme getrieben.

Einen ganz pauschalen offenen Ausländerhass gab es zunächst zwar nicht. Aber es gab (auch teilweise länger verwurzelt) diverse gruppen, die man mit Hass u.ä. überzog. Auch aufgrund von Lebensweisen, die man nicht duldete. Sinti und Roma --> Zigeuner beispielsweise. Sie wurden sehr gezielt angegangen und der Hass wuchs.

Ebenfalls gab es eine gezielte Diskriminierung, beispielsweise gegen Afro-Deutsche, die es auch in der Weimarer Republik bereits zu Hauf gab. Bereits direkt zu Beginn der Weimarer Republik forderte beispielsweise der "Afrikanische Hilfsverein" eine rechtliche Gleichstellung von Afro-Deutschen. Einen echten Hass gab es zunächst aber nur punktuell in einigen Regionen.

Berlin beispielsweise war wie so oft eher das Gegenteil. Es war auch kulturell damals eine Art Weltmetropole. Entsprechend waren auch Ausländer dort eher völlig normal.

Es ist in Summe schon so zu sagen, dass die Grundsteine für Rassismus und Ausländerfeindlichkeit gelegt waren, dass sie auch in der Weimarer Republik vorkamen, aber die Menschen nahmen die Ausländer als Wurzel allen Übels erst mit der wachsenden Hetze der Nazis wahr.

Die Weihmarer Repuplik war gezeichnet von katastrophalen Verhältnissen für die Deutschen Bürger.

Hunger, Arbeitslosigkeit, fehlende Politische Stabilität.

Der Versailler Vertrag nach dem WWI lähmte die Deutsche Finanz und Wirtschaft komplett, die Deutschen mussten horrende Finanzielle und Materielle Abgaben an die Siegermächte, vorallem an Frankreich leisten da Deutschland die alleinige Schuld am WWI gegeben wurde.

Es gab kaum Hoffnung, es war unmöglich wieder auf die Füße zu kommen weil uns die Französischen Sanktionen die Luft zum Atmen nahmen.

Dann kam noch die Wirtschaftskriese, verursacht durch das Amerikanische Finanzsystem hinzu was die Deutsche Wirtschaft und die Agrarindustrie quasi komplett einbrechen ließ.

Mann muss natürlich anerkennen das wir es nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 genauso gemacht hatten und die Franzosen uns deshalb ziemlich gehasst haben.

Das dies natürlich einen Gewissen Hass und Feindseligkeit gegenüber den Siegermächten geschürt hat ist eigentlich klar.

Wenn dann noch jemand kommt der einem wieder Nationalstolz und eine Perspektive gibt und dafür gewisse Gruppen die Schuld dafür zuschiebt verwundert es nicht allzusehr da dies auf offene Ohren stieß.

Dann keimte noch der Antisimitismus auf was auch nicht verwundert da viele Juden Reich waren und im Deutschen Volk bittere Armut herrschte.

EIgentlich war damals ganz Europa von aufsteigendem Nationalismus geprägt.