War die Inquisition gegenüber Häretiker brutal?

4 Antworten

Die Inquisition war eine richterliche Befragung einer befugten Amtsperson. Zunächst war eine Inquisition ein juristischer Prozess zur Ermittlung der jeweiligen Wahrheit. Es ging um Tatsachenfeststellung. Auch wenn das Verfahren von Papst Innozenz III im 13. Jahrhundert eingeführt wurde, ändert das nichts an dem juristisch-säkularen Charakter. Ahndung innerkirchlicher Vergehen, z.B. gegen Bischöfe, waren das Thema. Irrationale Prüfmethoden wie Wasser- oder Feuerprobe wurden verboten bzw. abgeschafft.

Später kamen sogenannte Häretikerprozesse hinzu. Diese gerieten ins Ungleichgewicht (Unrecht), da Schnellverfahren eingeführt wurden und der Untersuchende gleichzeitig Ankläger und Richter sein konnte.

Das ist ein weites Feld und nicht pauschal in der Kürze zu beantworten. Zu diesem Thema werden aber viele Lügen und Propaganda verbreitet. Die Wirklichkeit sah anders aus. Das Ziel war immer, die Häretiker zum wahren Glauben zurückzuführen. Das heißt, in der Regel ging es nicht brutal zu. Auch muss der Glaube freiwillig angenommen werden, was man mit Brutalität überhaupt nicht erreichen kann. In manchen Fällen wurde Druck ausgeübt. Brutalität ist aber nur eine seltene Ausnahme gewesen. Denn diese führt nicht zum Ziel.

Es gab keine Inquisition gegen Häretiker. Die Inquisition war ein vom Papst eingeführtes ganz normales, aber sehr fortschrittliches Gericht, das vom Papst die Aufgabe erhalten hat, so viele Angeklagte wie möglich vor der staatlichen Todesstrafe zu retten. Der Richter, damals Inquisitor genannt, ließ dem Beschuldigten die Möglichkeit, sich zu erklären, mit ihm darüber zu reden und ihm zu helfen, eine Entscheidung zu treffen, die ihn vor der saatlichen Todesstrafe bewahrt. Dies versuchte das kirchliche Gericht auch bei Giordano Bruno.

Außerdem war die Todesstrafe vom Staat nur für die Häretiker eingeführt worden, die staatsgefährdend waren oder staatsgefährdende Tendenzen aufwiesen. Den anderen geschah nichts. Deshalb waren auch häretische Priester, die im Dienst der Kirche waren, unbehelligt. Sie wurden nur abgesetzt. Es passierte ihnen nichts.

Im Kirchenstaat selbst, der vom Papst regiert wurde, gab es Religionsfreiheit. Dort lebten nicht nur Katholiken, sondern auch Juden, Muslime, Orthodoxe, Lutheraner, Calvinisten, Anglikaner, Waldenser und andere Protestanten, die alle dieselben Rechte wie die Katholiken hatten. Die Armee des Kirchestaates schützte sogar die vor der französischen Armee fliehenden Waldenser. Um sie zu schützen kämpfte sie sogar gegen die französische Armee. Sie fanden im Kirchenstaat Asyl, wo sie dann in Sicherheit leben konnten.

Nein, sehr oft wurde sie gegen Gegner der KK tätig, die auf Missstände und die Wahrheit der Bibel hingewiesen haben.

Die Inquisition ist ein sehr dunkles Kapitel der KK, die damit ganz erheblich Blutschuld auf sich geladen hat.

Illl

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 56 Jahre Bibelstudium und permanente Weiterbildung