War die DDR damals unbeliebt? Wollte man eher im Westen oder im Osten leben? Welche Spuren hat die DDR bzw die Amis an Deutschland bis heute hin hinterlassen?
9 Antworten
So geht das nicht, also nicht so.
Lassen wir einmal paar Aspekte außen vor, bleibt "daheim ist es denn doch am schönsten", die Leudels hatten sich eingerichtet, hüben wie drüben.
Das Ding mit der Mauer, je mei das lebt sich aus, jedenfalls isse wech.
Dieses eine mal will ich Dir noch helfen.
Man kommt ja rum, so über die Zeit, also iche.
Als ich Mitte der 1970er von drüben kam, also in den Westen, wie erkläre ich das jetzt, der Lebenstandstard war gleich.
Das änderte sich erst so um Mitte der 1980er Jahre, jedenfalls drüben.
Damals wußte ich, es ist vorbei.
Das war's dann auch 1989.
Ein Fall von, "es kommt immer anders, als man denkt".
Nicht ich, sondern die Stasi.
Wäre es nach mir gegangen, aber lassen wir das, wäre das schon früher passiert.
"Unter den Blinden ist der Einäugige ein Sehender".
Die Leute glauben immer an das was sie sehen, nicht das was ist.
Daran hat sich nichts geändert, seither.
Die DDR war nicht unbeliebt, sie wurde eher bedauert aus dem Westen. Wobei die DDR-Bürger selber das gar nicht verstanden. Sie fühlten einfach nur Vorbehalte und eine Ungerechtigkeit. In einem Land, in dem Gleichheit propagiert wurde, verstand man nicht, dass es Menschen gab, die "gleicher" waren. (Ironie aus)
Die BRD begann ihre Demokratieerfahrung schon recht bald nach dem Krieg. Diese Jahre fehlen den ehemaligen DDR-Bürger am Demokratieverständnis. Die DDR experimentierte recht lange das Thema Kommunismus und scheiterte an der Realität. Wobei die Theorie recht idealistisch war (keine Ironie). Somit haben die ehemaligen DDR-Bürger weniger Berührungsängste zu totalitäten Staatsformen und Führern, als die schon-immer-BRD-Bürger.
Nur so ist es für mich zu erkären, dass in den Gebieten der ehemaligen DDR so viele Bürger Rechtspopulisten hinterher laufen und Pegida oder die AfD befürworten.
Da es im offiziellen DDR-Ton keine Nazis in der DDR gab, wurde dort auch nicht ernsthaft dagegen vorgegangen. Gleich nach der Staatsgründung wurde das Thema einmal hochgekocht, ein paar bekannte Nazigrößen abgeurteilt und gut. Völkisches Gedankengut sah man nicht als Gefahr und die DDR wurde sogar Zuhause für die aus der BRD geflohenen Terroristen. Das bleibt eine vertane Chance für die Bekämpfung der Neonazi-Szene.
Somit gehörte Kritik und Skepsis an der Staatsführung der BRD zu einem Grundgefühl der Bürger auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Lange wurde das nach der Wende runtergekocht, weil die DDR als das gescheiterte Deutschland gehandelt wurde. Die BRD fühlte sich als Gewinner der Systeme. Das nahmen die DDRler erst mal so hin, bis es ihnen zu viel wurde.
Die DDR-Bürger haben sich davon erholt und das Pendel schlägt jetzt plötzlich zur anderen Seite aus. Sie überkompensieren das jetzt mit einer Erstarkung der Ostalgie und brauner Strömungen. Ihre mangelnde Demokratiererfahrungen zeigen sich jetzt wieder in ihrer Manipulationsanfälligkeit. Trotzem fühlen sie sich so wohler, weil sie dabei Teil einer Gruppe sind, die von sich behauptet stark zu sein.
Zuerst fühlten sich dabei eher Männer angesprochen, aber auch immer mehr Frauen nimmt das jetzt ein. Trotzdem bleiben sie eine Minderheit im Staat, auch wenn es sich für sie anders anfühlt. Noch gibt es auch in der ehemaligen DDR mehr Bürger, die sich für die Demokratie entscheiden. Doch diese trotzige Stimmung erfaßt auch BRD-Bürger, die am Kapitalismus gescheitert sind.
Man kann nicht sagen, dass man lieber in der BRD oder DDR gelebt hat. Heimat bleibt Heimat. Die Entscheidung über den Wohnort trifft die politische Großlage oder das System. Heimweh kommt einfach auf, denn das richtet sich nicht nach der aktuellen Politik. "Der kleine Mann" muss seine Familie versorgen und wünscht sich zumindest bescheidenen Luxus und eine eigene Meinung. So fand die Abstimmung über die Systeme mit den Füßen statt. Die Ambitionierteren zog es in den Westen und zu den Möglichkeiten des kapitalistischen Systemes. Der Osten zog eine Notbremse und baute die Mauer. Für die einen ein Schutzwall für die anderen eine Gefängnismauer.
Die Amerikaner haben nach1945 in den Westsektoren die Demokratie eingeführt. Sie funktioniert in Deutschland deutlich besser als in den USA selber. Die Gründer der BRD haben aus den Fehlern der Weimarer Republik gelernt und entsprechende Mechanismen in die Grundgesetze und Systeme eingabaut (z. B. die 5 %-Hürde bei Wahlen, Krankenkassen). Leider sind die ursprünglichen Intensionen vieler Regeln nicht mehr im kollektiven Gedächnis und so versuchen Kräfte daran zu drehen. Noch funktionieren sie.
Gleichzeitig erkannte der amerikansiche Kapitalismus die unendlichen Möglichkeiten des deutschen Marktes und eines europäischen Bündnispartners. Sie überschwemmten nicht nur die Deutschen mit dem "American way of Life". Deutschland liegt im Herzen Europas. Bei uns kam schon immer die halbe Welt vorbei oder durch. Es ist eine deutsche Eigenheit Gutes zu behalten und Schlechtes zu ignorieren. Wir haben die Coca Cola und Jeans behalten und ihnen dafür unsere Autos geschickt. Das klappt mal besser und mal schlechter. Doch man begegnete sich schnell auf Augenhöhe, da man einen Puffer benötigte im Kalten Krieg. Daran hätten die Wessies bei dem Mauerfall denken sollen. Statt alles aus der DDR rundheraus abzulehen, hätte die sie es zumindest prüfen sollen (z. B. Frauenemanzipation, Kinderversorgung...) statt nur die unbegrenzten Möglichkeiten auf Profit im Ossiland zu sehen.
In der DDR lief das nicht so "liebevoll" ab. Der "große Bruder" wollte keinen Kontakt auf Augenhöhe. Da die Wirtschaft in der UDSSR selber haperte, schickte man mehr Funktionäre und Soldaten als Konsumgüter. Auch hier war man an einem Puffer im Kalten Krieg interessiert, doch der sollte keine eigenen Entscheidungen treffen sondern "dem großen Ganzen dienen". Das entsprach eher der ernsthaften, totalitäten Mentalität der Russen.
Selber Entscheidungen zu treffen ist einer ernste und ängstigende Angelegenheit. Das muss man erlernt haben und können. Dazu braucht es Zeit und Erfahrung. Natürlich macht man dabei Fehler und es gibt Gewinner und Verlierer dabei. Kein System ist perfekt.
Deutlich einfacher und leichter ist es Richtlinien und Regeln zu befolgen. Verantwortung abzugeben an eine Kompetenzstelle beruhigt und kann befreien, wenn man das mag. Dem einen oder anderen Ostalgieanhänger fehlt das und er vermißt es. Die damit verbundenen Probleme sind hinlänglich bekannt und werden gerne verdrängt.
"Nur so ist es für mich zu erkären, dass in den Gebieten der ehemaligen DDR so viele Bürger Rechtspopulisten hinterher laufen und Pegida oder die AfD befürworten."
Von den regelmäßigen Gegendemos hast du im Fernsehen deiner Wahl natürlich nichts gehört;)
Konnte auch daran liegen, das sie mit einigem nicht einverstanden, was sie vorgesetzt bekommen, vor allem die Propaganda hier. Sie kennen beide Seiten. Du vermutlich nicht. Ich kenne einige Ossis und von denen sind die wenigsten AfD Anhänger und der Rest wählt die AfD als Trotzreaktion und nicht aufgrund deren Parolen.
Es muss auch nicht fehlendes Demokratieverständnis sein, wenn man nicht die gleiche Partei wählt, wie du.
Immerhin hatten die Ossis den Mut ihre Bevormundung abzuschüttelm. Wenn man hingegen dem Wessi sagt, er soll den Rasen nicht betreten, tut er es nicht, ohne zu fragen, warum;) Der Grund könnte sein, das man hier Angst hat von den Qualitätsmedien als Verschwörungstheoretiker abgestempelt zu werden, wenn man fragt warum man den Rasen nicht betreten soll. Und wer will schon Verschwööörungstheoretiker sein;)
Da liest aber einer sehr selektiv nur raus, was er rauslesen möchte. Ich habe weiter unten daraufhingewiesen, dass die nicht-Nazis in der Mehrheit auch dort in der Mehrheit sind. Aber du kannst nicht leugnen, dass diese Parteien in der ehemaligen DDR, den größten Zuflauf haben.
"Aber du kannst nicht leugnen, dass diese Parteien in der ehemaligen DDR, den größten Zuflauf haben"
Was genau soll ich leugnen? Was meinst du mit "den größten Zulauf"? Ja, die AfD hat dort prozentual mehr Stimmen als hier. Die AfD ist aber nur ein kleiner Teil.
Dort wird halt nicht das gewählt wird, was hier für die Mitte gehalten wird. Viellcicht sollte man mal das eindimenstionale links/mitte/rechts überdenken.
Ich kenne einen in Meklenburg, der freiwillig Flüchtlinge betreuete und trotzdem mal die AfD wählte. Du machst es dir zu einfach.
Es ist auch die dümmliche arogante Art, wie man hier die Dinge verdreht, Strohmänner aufstellt, die manche Leute dazu bewegt, aus Protest die AfD zu wählen.
Das war keine Doktorarbeit, sondern meine Meinung. Das mit den Strohmännern geht natürlich gar nicht. - Auf EU-Ebene ärgert mich das nicht weniger, als auf Landesebene. Die Protestwähler vergessen nur, dass sie das ganze Paket wählen, nicht nur, dass was sie ärgert.
Die Rechts-Links-Einteilung ist nicht das Problem. Sie ist nur eine Beschreibung der bestehenden Lage, sie macht die nicht. Damit behaupte ich nicht, dass in der ehemaligen BRD alles perfekt ist. Für mich fühlt es sich so an, als übernimmt ein rechte Gruppierung unser eigentlich schönes Deutschland um es kaputt-zu-brüllen. Sie würdigen nicht, dass es uns eigentlich gut geht. (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Die Streitkultur liegt am Boden, wichtige Tabus werden gebrochen usw. Und wofür? Was dafür installiert wird gefällt mir nicht und ich vermute niedrige Beweggründe dahinter.
Die West alliierten bzw. Adenauer haben die Spaltung Deutschlands vorangetrieben, Westdeutschland remilitarisiert und mehrmals eine Wiedervereinigung abgelehnt. Dann Hallstein Doktrin usw. Die BRD unter Adenauer ist also von Anfang an auf Konfrontationskurs gegangen.
Ist leider so, auch wenn man die Andeutungen im "Westfernsehen" leicht anders interpretieren kann. Die Mauer kam z.B. später.
Russland bekam die DDR (Ostzone), war aber vom deutschen Überfall sehr geschwächt, so dass sie sie nicht zu einem Aushängeschild, wie die BRD machen konnten.
"War die DDR damals unbeliebt?"
kommt darauf an, wen du fragst.
"Wollte man eher im Westen oder im Osten leben?"
ich denke viele wollten vor allem Reisefreiheit, bunte Plastiktüten, iPhones und Bananen, die es in der DDR kaum gab, weil die keine Bananenrepubliken hatten;)
Ich denke eher mit dem Westen und Reformen.
"Welche Spuren hat die DDR bzw die Amis an Deutschland bis heute hin hinterlassen?"
"DDR": getrennte Familien (man musste einen Antrag stellen, wenn man ausreisen wollte, Bevormundung, Gängelung), Leute, die anders ticken und nicht so auf Geld fixiert sind.
"Amis": die Teilung Deutschlands, eine neue Ostfront und Atomraketen. Deutschland hätte neutral sein können, wie die Schweiz und ohne Teilung.
Die DDR war eine Notlösung nachdem sich die drei Westzonen bei Nacht und Nebel mit einer Währungsreform von DE abgespaltet hatten.
Die letzte Einigungsmöglichkeit 1952, wischte Adenauer vom Tisch und ab sofort wurde auf seine so mit gegründete DDR mit der Hallsteindoktrin, Sanktionen der schlimmsten Art verhängt.
So gesehen ist das alles eine politische Schweinerei, erst dazu beitragen, das es eine DDR gab und dann sie mit aller Macht bekämpfen.
Und du fragst nach den Randerscheinungen, welche andere zu verantworten haben?
Legende & Wahrheit: Adenauers vertane Chance zur Wiedervereinigung - WELT
Du solltest den Artikel auch lesen, den Du hier verlinkst! Da steht das Gegenteil von dem, was Du behauptest!
Meinst du den Kommentar kontra Wehner und Dehler, dann liegst du falsch, denn dass ist der Versuch wieder Adenauer das Recht zugestehen, seinen sturen Kopf durchgesetzt zu haben. Somit sehe ich den Artikel schon richtig, aber du fällst auf das Dementi herein.
Weil der Artikel von der "Die Mär von der verpassten Chance" sprichst, auf die Du reingefallen bist und die hier versuchst weiterzuverbreiten!
Ich versuche nicht, ich mach das und das aus gutem Grund. Layout 1
In dem Link geht es überhaupt nicht um das angebliche Stalinangebot, einer Wiedervereinigung Deutschlands! Du solltest wirkich anfangen, die Links, die Du verwendest, vorher zu lesen. Sonst wirst es irgendwann peinlich!
Du sitzt im Rang der Politexperten und bietest mir die Peinlichkeit an. In den Moskauer Verträgen pokerte Adenauer schon mit den Ostgebieten zu hoch, die Stalinnoten wischte er als Bluff vom Tisch, nur weil er der USA den Vorzug ohne wenn und aber gab und du redest von peinlich?
Egon Bahr warb bis zu seinem Tode für die Vision einer »europäischen Sicherheitsgemeinschaft« zwischen Lissabon und Wladiwostok. Die verlange »ein Ordnungssystem, in dem nationale Macht durch die Stärke des Rechts ersetzt wird«, betonte er nimmermüde. Doch von diesem Ziel, dem auch der Moskauer Vertrag diente, entfernt sich Europa gerade mehr und mehr. Geschichtsvergessen.
Hier noch ein Beispiel was Egon Bahr einmal wollte und wie es aussieht. Somit sollte man sich darüber Sorgen machen, anstatt einen Keil in die Beziehungen immer tiefer einzuschlagen.
Und Deinen Beispiel-Link gibtst Du jetzt vorsichtshalber erst gar nicht mehr an? Hat er auch nicht mit der Stalin-Note zu tun?
Soll ich dir als Politikexperten die Ablehnung der Stalinnoten durch Adenauer erklären? Jetzt gehst du zu weit, denn das ist Schulwissen und kein Thema für gestandene Leute. Ich bin jetzt raus, mir wird das zu albern hier.
Sorry für meinen Sarkasmus, aber Du machst es mir einfach zu einfach!
Also unsere Familie wurde durch den Bau der Grenze getrennt. Niemand wollte aber auf der jeweils anderen Seite wohnen sondern im Heimatort bleiben. Man läßt nicht freiwillig Häuser zurück. In der DDR hatte jeder einen Job, es gab keine Arbeitslosen. Das Land verlassen wollten nur wenige aber sie wollten raus aus dem Land um Urlaub zu machen wo man möchte oder eben Verwandte besuchen. Urlaub war aber nur in Ungarn, Polen und Tschechien erlaubt. Sonst war alles verboten. Bis 1960 konnte man sich wohl relativ problemlos besuchen dann wurde es langsam schwieriger. Von meiner Oma weiß ich das es aber erst noch ging und dann die Kontrollen an der Grenze immer schlimmer wurden. Von ost nach west ging nur mit vielen Anträgen und musste genehmigt werden. Von west nach ost bedeute das an der Grenze das halbe Auto auseinander genommen wurde, weil nichts in die DDR mitgenommen werden durfte was Informationen über die westliche Welt enthielt also keine Zeitung, Zeitschriften wirklich gar keine auch nicht für Kinder oder Jugendliche. Unbeliebt ist aber nicht zu beantworten. Viele Menschen waren trotzdem glücklich bzw. wer keinen Kontakt zum Westen hatte wusste nicht was auf der anderen Seite ist und was nicht. Ob es noch Auswirkungen hat, naja ich sehe in den Bundesländern keine direkten Unterschiede. In den neuen Bundesländern wurde nach 1990 vieles neu gebaut was jetzt sogar besser und moderner ist als in den alten Bundesländern. Viele ältere wollen trotzdem auf "ihrer Seite" bleiben, Vorurteile sind geblieben aber die hat man generell überall. Die Mentalität mancher nervt einfach das ist aber Ansichtssache und zumindest für mich hat es nichts mit Ost und West zu tun sondern nur mit dem Dialekt oder der Art mancher Menschen.
Du scheinst dich gut mit politischen und wirtschaftlichen Themen auszukennen hier du Hut ab von meinerseits.