War der Senat oder der Magistrat mächtiger im römischen Reich?
Ich bin explizit bei dem Konsulnamt verwirrt, Staatslenkung - heißt das, dass die politische Entscheidungen treffen oder was? Ein Senatsbeschluss kann alles beinhalten, was die Magistrate verwalten oder? Nur mit dem Unterschied, dass der Senat das Schlusswort hat?
1 Antwort
War der Senat oder der Magistrat mächtiger im römischen Reich?
Ich gebe jetzt mal eine ketzerische Antwort: das Militär. Denn die Geschichte der Republik endete in einer Monarchie, gestützt auf die Legionen.
Im "Normalbetrieb" war der Konsul theoretisch der mächtigste Politiker, der Gesetze nach Belieben einbringen und als Heerführer bzw. höchster Richter fungieren konnte. Aber:
- er hatte einen Kollegen, der durch Veto alle Amtshandlungen seines Kollegen unwirksam machen konnte;
- ebenso konnten Volkstribunen gegen Handlungen der Konsuln ein Veto einlegen;
- die Konsuln entstammten der Aristokratie, deren rührigste Mitglieder im Senat vertreten waren, weshalb erfolgreiche Konsuln, die auch über ihr einjähriges Amt hinaus politisch weiterhin wirken wollten, gut daran taten, sich mit dem Senat gut zu stellen, für Gesetze und andere wesentliche Maßnahmen die Rückendeckung des Senats zu suchen.
Kurz: ein kluger Konsul konnte den Senat hinter sich bringen und damit seine politischen Vorstellungen umsetzen. Im ausgehenden 2. Jh. v. Chr. und im 1. Jh. v. Chr. wurde diese recht ausgeglichene "Normalität" erschüttert. Wie diese Erschütterung endete, habe ich oben geschrieben.
Bleibt gesund und vernünftig!