Wann wurde das erste HD- Videokamera erfunden?

2 Antworten

Moderne HD-Spezifikationen stammen aus den frühen 1980er Jahren, als japanische Ingenieure den HighVision 1.125-Zeilen-Interlaced-TV-Standard (auch MUSE genannt) entwickelten, der mit 60 Bildern pro Sekunde lief. Das HDVS-Prototyp-System von Sony wurde auf einem internationalen Treffen von Fernsehingenieuren in Algier im April 1981 vorgestellt, und die japanische NHK präsentierte ihr analoges hochauflösendes Fernsehsystem (HDTV) auf einer Schweizer Konferenz im Jahr 1983.

Die erste kommerzielle Kamera die HDVS aufzeichnen konnte, war die Sony HDC-100 im Jahre 1984.

Hallo

"erfunden" wurde es schon Ende der 1930er Jahre, gebaut in denn 1950ern und erste praktische Anwendungen gab es ab 1963 mit der Electronovision (etwa 800x1200). Das wurde zuerst als "Effekttechnik" für Kino entwickelt (Hitchcock und Kubrick haben damit experimentiert) aber selten benutzt. Zuerst machte man Theatermitschnitte und TV Shows die man in einige Kinos projizierte. Der erste "Spielfilm" wurde 1965 gedreht und dann auf 16mm Film umkopiert in denn Kinos gezeigt. Der erste Electronovision Farbfilm war meines Wissens Frank Zappas 200 Motels Anfang der 1970er (Frag mich nicht wo und wieviel das weiss vermtl. das ZKM). Einige TV "Musikclips" wurden auch auf Electronovision gedreht weil das billiger war als 16mm Film und schneller/einfacher zu produzieren. Diverse Künstler drehten damit, zb Richard Serra und Warhol aber auch Richard Kern

Electronovision: 'the theatre of the future' - Illuminations (illuminationsmedia.co.uk)

Barthelemey arbeitete schon ab 1939 an einem 800 Zeilen TV und nach dem Krieg an einem 1040 Zeilen TV, RCA arbeitete auch nach dem Krieg an einem 1050 Zeilen Broadcast aber beide System hatten unterschiedliche Ansätze. Die Amerikaner brauchten/wollten die Bildröhren für militärische Anwendungen und Zivilradar aber die Kinoindustrie wollte TV so schlecht wie möglich halten weil es Konkurrenz war. Frankreich sah im TV eine Nische/Neuland und hatten die französischen Kinostudios im Boot weil die französische Rohfilmproduktion nach dem Krieg nicht mehr existierte und man Filmrohware aus USA, Italien oder Deutschland einkaufen musste.

Frankreich hat nach 1945 das 819 Zeilen TV eingeführt und bis zum Farb-TV durchgehalten. Die französische 819 Zeilen Kameratechnik war die Basis von Electronovision in denn USA und das war ein Projekt von Grassvalley mit Thompson abseits der US Studio "Einflusssphäre" auch wenn die US Kinos in dem System wohl "Druck" bekamen.

In denn 60ern wurde also schon an neuen TV Formaten mit "Grosser" Auflösung gearbeitet (1000 Zeilen) zb bei Siemens und Bosch hat man dafür recht viel Geld versenkt und es gab erste Telecine Scanner mit 1040 Zeilen für Tricktechnik. Bei Kinoformaten waren damit immerhin um 1040x1440 machbar bzw später auch 1040x1880 .

Das Problem bei analogem HD TV war die Bandbreitenbeschränkungen der Technik, in den 70ern kamen dann digitale Entwicklungen aus USA, Japan und Europa wo es zuerst um das Sendesignal und Funk/Satellitentechnik ging. Daraus wurde das MUSE mit 1035i und 1.:4 Kompression und daraus HD-MAC (BTS und Thompson) in Europa und Japan Hi Vision bzw HDC (Panasonic) und HDVS (Sony). Aus HDVS wurde dann Sony HDCAM und daraus die Panavision/Cine-Alta mit DCI2K. Und mit der wurden dann ab 1999 die ersten Kinofilme gedreht. Zuerst bei Starwars weil Lucas/IML im Prinzip schon in denn 90ern die Tricks mit HDVS drehten aber Sony trotz viel Aufwand nie die Kinofähigkeit von HDVS hinbekam.

Erste echte Anwendung von Hi Vision waren 1988 die Olympiaden und der erste Spielfilm war auch um 1988.

Aber die allererste Hi Vision Anwendung war 1986 zur Challenger Mission und man wollte Hi Vision aus dem Weltall Broadcasten darunter ein Schulprogramm deswegen war eine Lehrerin im Team von STS51L

Erste echte Anwendung von HD-Mac war 1992 zur Olympiade und erste "Spielfilm" war 1994 Germaine und Benjamin.