Wann ist eine Konstruktion 'selbsttragend'?
Ein Dach z.B. das kann doch nicht schweben.
4 Antworten
Das bedeutet, dass das Bauteil in sich stabil steht und somit z.B. auch im Ganzen versetzt werden könnte. Beim Beispiel des Dachstuhls hieße das, dass der ganze Dachstuhl vorkonstruiert ist und dann erst mit einem Kran an Ort und Stelle gehievt wird (bzw. werden könnte, er kann auch an Ort und Stelle in selbsttragender Konstruktion errichtet werden)
Im Bauwesen wird dieser Begriff für tragende Konstruktionen nicht verwendet. Alle Beschreibungen hierzu sind mehr Phantasie als gebräuchliche begriffliche Zuordnungen.
Also auch weit gespannte Konstruktionen im Bauwesen ohne Zwischenabstützung oder auch Bauteile welche sowohl hüllende, dämmende und tragende Funktionen erfüllen werden nicht als "selbsttragend" bezeichnet.
Der Begriff wird z.Bsp. verendet, wenn eine "Außenbegrenzung" eines Objektes nicht auf dieses abgestützt ist um seine Form zu halten sondern sich eben selbst trägt. Dies betrifft z.Bsp. den Karosserie-Bau. Dies hat Jacki aber schon erwähnt. Man könnte höchsten große Fassadenelemente eines Bauwerkes, welche nur an den Rändern mit dem Bauwerk befestigt sind und keinen Beitrag zur Stabilität des Bauwerkes leisten als selbsttragend bezeichnen. Für diese ist auch oft extra eine stat. Berechnung erforderlich (Winddruck, Eigenlast)
Wenn das Objekt die Außenbegrenzung selbst ist (z.Bsp. eine Bogen- oder Kuppelhalle) spricht man im Bauwesen auch nicht von selbsttragend, auch wenn Google zu diesem Begriff da was rauswerfen sollte.
"selbsttragend" bedeutet, dass es keine getrennten Bauteile für die Trag- und Nutzkonstruktion gibt
Eine Hauswand will man ja zunächst nicht, weil die das Haus so schön trägt. Der Nutzen der Wand liegt eher darin, das Wetter draußen und die Wärme drinen zu lassen. Oder damit Schlaf und Wohnzimmer voneinander getrennt sind.
Wenn man nun eine Trockenbauwand wählt, (also Gipskartonplatten und Dämmstoffe kombiniert, dann braucht man eine Zusatzkonstruktion - denn weder die Dämmstoffe nur die Gipskartonplatten können selbstständig stehen bleiben. Solch eine Unterkonstruktion wäre zB ein Holz- oder Aluminiumrahmen.
Baut man die gleiche gleiche Wand jedoch aus Mauerwerk, dann reicht das Mauerwerk allein völlig aus. Es erfüllt sowohl die Trennfunktion als auch die Tragfunktion.
Auch sehr gut erkennen kann man den Unterschied an der früheren Bauweise von PKWs:
Früher gab es einen Rahmen (ähnlich wie bei LKW oder Eisenbahnwagons heute) aus Stahlprofilen. Auf diese Profile wurden dann dünne Blecke geschraubt, die zB den Kotflügel oder das Dach bildeten.
Heute sind die Karosserien meist selbsttragend, das heißt, die Belche sind so geformt, das sie gleichzeitig die Außenhaut des Autos bilden, aber auch steif genug sind um zb das Dach zu tragen. Man braucht also nur noch die Bleche und keinen Rahmen mehr.
Wenn eine Konstruktion z.B eine Brücke auf den Trägern stehen kann ohne zusammen zubrechen auch mit Last bis zu einem bestimmten Wert manche LKW ab 7.5 Tonnen haben fahrverbot auf bestimmten brücken.
Wenn ein Brücke sich selbst und eine Nutzlast tragen kann ist sie schlicht "tragfähig" und nicht "selbsttragend"
-.-