Wann fing an die Bundeswehr kaputt zu sparen?

4 Antworten

Der drastische Rückgang des Wehretwas fand unter Kanzler Kohl ab 1991 statt.

1990 betrug der Wehretat noch 2,5 % vom BIP und ging bis 1998 auf 1,4 % zurück.

In dieser Zeit stellte die CDU auch immer den Verteidigungsminister (Stoltenberg, Rühe)

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Auf dem Niveau blieb er in etwa unter der SPD-Regierung und wurde dann unter Merkel nochmal weiter reduziert und dümpelte bis vor kurzem zwischen 1,1 und 1,2 % rum. Unter der jetzigen Regierung stieg er wieder auf rund 1,5 %.

 - (Deutschland, Krieg, Bundeswehr)

Naja, das kann man eig. ganz schön sehen. Seit den 50er Jahren bis Mitte der 80er wurden (bis auf 1958) immer 3-4% des BIP für Verteidigung ausgegeben.

So ab Mitte der 80er Jahre setzte dann bereits ein Abwärtstrend ein und es wurden erstmals (seit 1958) wenige rals 3% des BIP für Verteidigung ausgegeben.

Dann ab 1990 ist es völlig zusammengebrochen und innerhalb von 10-15 Jahren auf knapp über 1% gekürzt worden und dann dort geblieben. Im wesentlichen bis heute.

(Daher ist es auch absurd dass alle so tun als wäre dieses 2% -Ziel so enorm hoch. In den 60ern war man in der BRD bei über 4%, bis in die 80er bei über 3%. Und heute tut man so als wären 2% des BIPs ne völlig absurd hohe Zahl...)

Der völlige Zusammenbruch des Wehretats ab 1990 hatte im wesentlich zwei Gründe: Man brauchte das Geld für die Wiedervereinigung und insbesondere, da der kalte Krieg zu Ende war und wir uns ja alle lieb haben, umgeben von Freunden, und es nie wieder Krieg geben wird (blablabla) braucht man ja sowieso kein Militär mehr.

Der endgültige Todesstoß kam dann durch die "Neuausrichtung" der Bundeswehr um 2010. Bis dahin war die Aufgabe eben die eines klassischen Militärs: Landesverteidigung. Das Land gegen einen äußeren Angreifer verteidigen. Nach 1990 brauchte man das angeblich nicht mehr (siehe oben, alle haben sich lieb, halten sich an den händen und tanzen im Kreis).

Auf dieser Annahme wurde dann mit der "Neuausrichtung" aus der Bundeswehr eine, ich nenne es mal, Polizeitruppe gemacht. Sie sollte Stabilisierungseinsätze im Ausland leisten, humanitäre Unterstützung, das berühmte Brunnen graben und Brücken bauen in Afghanistan halt. Dafür braucht man keine schwere Waffen, keine Panzer, keine Luftverteidigung, also alles auf Minimum gefahren.

Verbockt hat es also nicht die Bundeswehr, nicht die Verwaltung, nicht die Beschaffung, nicht die Soldaten - es war der politische Wille die Bundeswehr in eine Auslands-Polizeitruppe zu transformieren. Und es war die (unfassbare naive, geradezu dumme) gesellschaftliche Ansicht dass wir uns jetzt ja alle lieb haben und kein Militär mehr brauchen.

Und genau das wurde halt umgesetzt. Geliefert wie bestellt. Und jetzt wird sich drüber aufgeregt wie es nur so weit kommen konnte...

Dieser von und zu Guttenberg der die Wehrpflicht quasi von heute auf morgen aussetzte.

Aber jetzt pfeffern wir unter Pistorius das Geld dafür ja wieder gehörig raus.

Alles egal Hauptsache Frieden.

Ich würde sagen das mit dem Abschreiber Karl Theo von und zu Gutenberg in einem nie da gewesenen Galopp die BW kaputt gespart wurde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mittlerweile a. D.