Wann benutze ich Af anstatt Mf?

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Die Antworten waren bereits gut, hier noch eine Anmerkung:

Es war einmal vor langer Zeit ... da gab es noch keinen Autofokus. Und es ging auch. Allerdings waren da die Mattscheiben besser geeignet, eben "matter" + Prismenring + Schnittbildindikator. Letzterer war präziser, aber nur für unbewegte Objekte. Und das Sucherbild war größer. Wenn da ein Bild unscharf war, sah man das auch. Hinzu kommt, Experten bevorzugten lichtstarke Festbrennweiten, die ein helleres Sucherbild lieferten und durch die geringe Tiefenschärfe bei Offenblendmessung dann den Schärfenbereich bei der Aufnahme mit Springblende erhöhten.

Als dann die ersten Autofokuskameras aufkamen, waren die Profis zunächst skeptisch, das war was für "Knipser". Der Autofokus war allerdings auch noch langsamer. Schon bald wurde die Technik besser und irgendwann hat jeder eingesehen, dass auch ein geübter Fotograf kaum schneller und präziser "treffen" kann. Heute fotografieren selbst die fast nur noch mit Autofokus. Man muss nur wissen, wann Handbetrieb sinnvoll oder nötig ist. Beispiel Schärfefalle, wenn das Objekt auch für die Automatik zu schnell ist oder Makrofotos, Nachtaufnahmen... evtl. auch Portraits mit geringer Tiefenschärfe auf die Augen, dann muss man aber selbst schon ein gutes Auge haben (der Profi wird sich für einige Anwendungen vermutlich eine andere Mattscheibe einbauen lassen).

Als ich meine erste Autofokuskamera hatte, fiel mir auf, das Sucherbild ist wesentlich kleiner und die Mattscheibe transparenter, als es bei MF Kameras war - man sieht also wesentlich schlechter, wenn das Bild unscharf ist. Es wäre also schon schwerer, auf Mattscheibe präzise scharfzustellen und scheint auch weniger beabsichtigt, von den sinnvollen Ausnahmen abgesehen.

Insofern ist es keine Schande, wenn Du in Alltagssituationen mit AF fotografierst. Profis machen es auch. Zum Üben und zum Vertrautwerden mit der Materie ist es andererseits sinnvoll, mit MF zu experimentieren, dann gleich im Zusammenhang mit Tiefenschärfe (Blende, Brennweite). Ein lichtstärkeres Objektiv würde es etwas erleichtern, aber nur deshalb kauft man sich das ja nicht ;)

Hallo,

das mit dem Autofokus ist so eine Sache - Jedes Mal wenn jemand ein gutes Photo mit den Automatikmodi seiner Kamera schießt, bekommt ein japanischer Ingenieur seine Flügel.

Das manuelle Scharfziehen gehört zum Handwerkszeug eines Photographen, genau so wie die Blende, die Belichtungszeit, etc.

Es gibt Momente in denen man nicht schnell genug scharfstellen kann, selbst als geübter Schärfezieher. Aber in solchen momenten sollte man wissen wie man das Problem umgeht. Also z.B. mit einer zugekniffenen Blende, die die Schärfeebene vergrößert.

Man kann sein Objektiv natürlich auch auf einen Punkt scharf stellen, von dem man ungefähr abschätzen kann, dass das gewünschte Objekt sich dahin bewegen wird. Wenn eine Person auf dich zu kommt, stellst du auf einen Bereich vor der Person scharf und drückst ab wenn sie in die Schärfe hineingeleaufen ist.

Man muss aber nichtmal durch den Sucher schauen und manchmal geht das auch nicht. Dann schätzt man einfach, oder misst die Entfernung zum Objekt und stellt dies am Objektiv ein. Mit Übung werden die Bilder auch so scharf.

Ich weiß nicht welche Möglichkeiten deine Kamera bietet um das Scharfstellen durch den Sucher zu erleichtern. Aber den Tripelmeßkeil einer BX20 finde ich für meine Arbeit mit der Kamera ungeschlagen. Das ist eine Geschmacks- und Übungsfrage.

Zum Anfang ist es sicher am einfachsten mit einem Normalobjektiv (50mm bei Kleinbild), am besten einer Festbrennweite zu üben. Das erspart dir, dich auch noch vom Zoom ablenken zu lassen.

Und nicht vergessen, immer auf die Augen scharfstellen!

Ich glaube der eigentliche Grund, warum der Hund meist unscharf ist, ist die mangelnde Lichtstärke deines Objektivs. Dein Kamera belichtet dann entweder länger als dein Hund durchs Bild fliegt sodass es zu Bewegungsunschärfe kommt oder deine Kamera reißt die ISO dermaßen hoch, dass das Farbrauschen schon mehr als deutlich zunimmt. Das wird auch mit manuellen Fokus nicht besser werden, auch nicht mit einer neuen Kamera. Dein sicherlich 18-55 hat bei 55mm gezoomter Brennweite nur noch eine Lichstärke von F5,6 im Vergleich dazu lässt eine 50mm F1.8 Festbrennweite schon deutlich mehr Licht durch was eben zu kürzeren Verschlusszeiten und auch zu einer geringeren ISO führt. Wenn Du hier mal schaust wieviel weniger Licht bei F5,6 als bei F1.8 durchpassen, sollte das mehr als deutlich sein. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/72/Lenses_with_different_apetures.jpg

Hat man jetzt ein 50mmF1.8 und fotografiert auch bei F1.8 zB ein gesicht, dann kann man darüber nachdenken manuell scharfzustellen, denn bei 50mmF1.8 auf 1m Entfernung hat man nur noch eine Schärfentiefe von wenigen cm. Und da muss man schon schauen ob nun die Nase scharf ist oder die Augen und manuell nachjustieren oder gleich manuell fokusieren. Hier nutzt man aber schon ein Stativ.

Bei 55mmF5,6 wie beim Kit liegt der scharfe Bereich jedoch schon um die 10cm und da liegen Augen und Nase gleichzeitig im scharfen Bereich. Hier reicht auch der AF.

Und manuell fokusiert bei bewegten Objekte hat man schon immer mit Stativ und Schärfenfalle. Das heißt man stellt zB auf der Rennbahn einen gewissen Punkt scharf, wartet bis das Perd kurz vor dem Punkt ist drückt dann den Auslöser und hofft, es erwischt zu haben. Hier ist neben einer gewissen Lichtstärke des Objektivs zB auch eine hohe Serienbildgeschwindigkeit der Kamera gefragt, denn wenn nicht das erste Bild was war könnte es dann das zweite oder dritte.... durchaus ordentlich sein.




Es scheint, als ob du denkst, du wärst erst dann ein guter Fotograf, wenn du alles manuell machst.

Dem ist nicht so. MF ist viel Übung. Und bei bewegten Motiven ist AF eh die bessere Wahl.

Miezepussi hat es toll beschrieben. An der Kamera musst du nichts ändern. Im Gegenteil: Du wirst dich ärgern über das Geld, was du ausgegeben hast. Übe mit dem was du hast und denke maximal über ein neues Objektiv nach.

In der Sport- oder Schnell-Bewegungs-Hunde-Fotografie empfehle ich Dir den Autofocus (AF). Vielleicht ist es für Dich da auch ratsam, alle Messfelder zu aktivieren.

Ein Fotograf braucht keine halbe Stunde um manuell zu fokussieren bei einem Porträt-Shooting. Der macht das in Sekunden. Da hilft nur üben. Versuche es doch bei Blumen, Landschaften, Bäumen, Gebäuden, die laufen nicht weg und du hast alle Zeit der Welt.

Die Canon eos 1100D ist eine "richtige" Kamera. Die Probleme die Du schilderst, werden mit einer anderen DSLR ebenfalls auftreten. Besorge Dir ruhig erst mal ein anderes Objektiv, wenn Du willst. Das kannst Du dann auch bei einer anderen Canon verweden, falls Du irgendwann mal Dein jetziges Modell austauschen willst.