Während der Ausbildung umziehen?
Ich arbeite Vollzeit und bekomme im Moment etwa 600€ Netto. Gerade wohne ich mit meinen Eltern zusammen, die aber sehr kontrollierend sind und mir wenig Freiheiten lassen, obwohl ich Volljährig bin. Aus diesem Grund möchte ich umziehen, weiß aber nicht wie ich das mit so wenig Geld hinkriegen soll.
Ich hab mir überlegt einen Minijob dazu noch zu machen. Ist es möglich dann mit ungefähr 1100€ zu leben? Die hälfte oder mehr davon würde schon für eine Wohnung drauf gehen. Außerdem weiß ich nicht wie lebenswert das Leben mit so wenig Freizeit sein würde, habt ihr Erfahrungen damit?
Gibt es sonst noch irgendwelche Möglichkeiten?
(Habt ihr außerdem Ideen, wie ich meinen kontrollierenden Eltern, mit denen es gefühlt unmöglich ist ein vernünftiges Gespräch zu führen, erklären kann, dass ich vor habe umzuziehen? Mir ist klar, dass ich mich als Volljähriger nicht erklären muss, aber ich möchte nicht, dass meine Beziehung zu meinem Eltern in einem Kontaktabbruch endet.)
3 Antworten
Zu den 600 EUR würde noch das Kindergeld 250 EUR hinzu kommen. Plus Minijob...
Das Probem an der Sache dürfte aber sein einen Vermieter zu finden, der einen relativ mittellosen Azubi aufnimmt. Also mit etwas Glück wird es dann doch eher ein Zimmer zur Untermiete oder ein WG Zimmer.
Auch einen Antrag auf Berufsausbildungsbeihilfe könntest du stellen.
Deine Eltern würden wohl eh nicht begeistert reagieren auf deine Pläne. Da musst du dich dann fragen was dir wichtiger ist: dich weiterhin von deinen Eltern kontrollieren lassen oder eben alleine wohnen (mehr oder weniger) und dann auf abstand erstmal zu ihnen zu gehen, bis sie sich an die Situation gewöhnt haben.
Also, du solltest erst mal bei deinen Eltern bleiben, bis deine Pläne Hand und Fuß haben. Vorher schafft das nur Unruhe und Zerwürfnisse, die dein Leben noch schlimmer machen.
Kümmere dich mal um Ausbildungsförderung. Vielleicht bekommst du die. Oder Wohngeld. Vielleicht gehst du auch mal zu einer Beratungsstelle, die mit dir zusammen deine Möglichkeiten erörtern.
In Hinsicht auf Freiheit/Eigenständigkeit versus Freizeit ist es tatsächlich so, dass du zurückstecken musst, wenn du lieber mehr Freiheit haben willst.
Das ist aber zeitlich begrenzt, irgendwann bist du mit der Ausbildung fertig und verdienst mehr Geld. Dann brauchst du den Minijob vielleicht gar nicht mehr.
Entscheide weise und mit Bedacht.
Als Auszubildende/r kannst Du BAB beantragen. Zusätzlich stünde dann via Weiterleitung das gesetzliche Kindergeld zu, soweit Deine Elten nicht zu höherem ergänzenden Barunterhalt verpflichtet wären.