Vorteile einer Filmhochschule?

2 Antworten

Bei einer Filmschule (USA), lernst Du meistens im ersten Jahr alles rund um Film. Du lernst jeden Bereich kennen, lernst jede Arbeit schätzen.

Erst im zweiten Jahr fokussierst Du Dich dann auf Deinen Hauptbereich - also in Deinem Falle Regie - und arbeitest dann in „Gruppen“ zusammen, um meistens zwei Studentfilms - Kurzfilme - zu drehen.

Die Vorteile einer Filmschule sind wie folgt:

  • Du lernst viele Leute kennen, kannst auch gute Kontakte zu bereits etablierten Filmschaffenden schaffen, wenn Du Dich traust, diese bei beispielsweise Vorträgen anzureden,.
  • Du kannst Erfahrung sammeln; nicht nur in Sachen Film; sondern auch in Sachen Teamarbeit. Zudem lernst Du jeden Bereich kennen und schätzen, merkst vielleicht, dass Du eigentlich viel lieber cinematography machen würdest, oder Drehbuchautor etc.
  • Du hast das Equipment, Filme zu produzieren; das ist meistens teuer und schwer zu bekommen.
  • Du lernst viel über Filme. Nicht nur wie Du sie machst, sondern auch ihre Geschichte.
  • Du hörst Gastvorträge, Q&Qs von renommierten, bekannten Filmschaffenden; beispielsweise sogar Quentin Tarantino, Martin Scorsese etc.

Nachteile:

  • Teilweise sehr teuer.
  • 2 Jahre Deines Lebens (die aber oft gut investiert sind).
  • Sehr viel Zeitaufwand, Du arbeitest praktisch Tag und Nacht - viel Stress.
  • Wenn Du in den USA studierst, was zu empfehlen ist (allerdings nicht zwingend notwendig), bist Du lange von Deiner Familie/Freunden weg.
  • Oft hast Du nicht soviel Zeit für Soziales.
  • Auch nach Abschluss ist Dir keine Stelle garantiert; deswegen musst Du wirklich alles geben und gute Kontakte knüpfen.

Ich persönliche empfehle den Besuch einer Filmschule sehr - auch wenn ich selbst, so muss ich ehrlicherweise gestehen - keine besucht habe. Meine Freunde, die dies haben, bewerten ihr dortiges Erlebnis allerdings grösstenteils als sehr gut - bis auf eine, die gemerkt hat, dass sie gar keine Filme machen möchte.

Wieso empfehle ich die Filmschule?

Sicherlich wegen den Kontakten und der Übung, die Du dort erlangst, aber auch, da es einfacher ist, in die Filmindustrie einzusteigen, wenn Du Kontakte in ihr hast, bzw. bereits einen Film gedreht hast. Auch wenn Du einen Produzenten kennst - dass dieser Dir eine Chance gibt, ohne dass Du ein gewisses Portfolio hast, ist sehr gering.

Der Zeitaufwand und Druck, der mit der Filmschule verbunden ist, ist jedoch nicht etwas für Jedermann.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen,

Liebe Grüsse ;)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Drehbuchautor.

Napoleonica  12.06.2021, 09:31

In Deutschland habe ich leider keinerlei Erfahrung/Berichte, da ich niemanden kenne, der hier eine Filmschule besucht hat.

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23Seqto 
Beitragsersteller
 20.06.2021, 09:22

ich hatte auch eher Interesse an einer Filmschule in den USA, da ich davon ausgehe das Ich da mehr lernen würde als in Deutschland (vermute ich mal)

wüssten sie vielleicht wie man einen festen platz in der Filmindustrie bekommt? also das man dann "fest" eingestellt ist, Oder geht es nur während man mit gewissen firmen einen Film dreht?

Würden sie meinen, eigene Filme (auf eigene Tasche) zu drehen würde mehr Chancen bringen? (da man ja anfangs nicht so eine hohe Chance auf einen Produzenten hat.) Ich zum Beispiel hatte vor, einen eigenen "Cartoon" rauszubringen und mir dazu eine Crew zusammen hole. Würde es ihrer Meinung nach sinn machen sowas durchzuziehen? (für die Erfahrungen)

Vielen Dank für ihre Antwort, sie haben mir jetzt schon sehr geholfen. Ich hoffe auf eine erneute Antwort!

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Napoleonica  20.06.2021, 10:54
@23Seqto

Ja, das würde meiner Meinung nach durchaus Sinn ergeben und ist sogar zu empfehlen. Die meisten, die an einer Filmschule angenommen werden, haben bereits eigene Erfahrung im Filmen. (Auch wenn es keine Voraussetzung ist, aber definitiv ein Vorteil).

Einen „festen“ Platz in der Filmindustrie ist schon schwieriger zu beantworten. Das kommt immer auf die Definition an. Es gibt auch sehr etablierte Regisseure, die sich nach Vollendung eines Werkes fragen müssen, ob sie jemals noch etwas drehen werden. Gut, meistens könnten diese dann einen Independent-Film drehen, aber „Filmindustrie“ (Im Sinne der grossen Studios) wäre das dann nicht „wirklich“.

Den „festen Platz“, bzw das „etabliert-sein“, bekommt man, wenn man gute Leistungen erbringt, gut im Team arbeiten kann und freundlich ist. Die Leistungen direkt sind manchmal nur die Hälfte des Kuchens. Ich kenne einen Produzenten, der jetzt seit den 60ern in der Industrie ist - und er sagt immer, dass das Wichtigste die Teamverträglichkeit sei.
Aber machst Du einen guten Film, hast Du meistens die Möglichkeit (auch nicht immer), noch einen anderen zu machen.
Ah, jetzt habe ich erst gemerkt, was Du mit „festen Platz“ meinst… das ist eher selten, früher war das so - vor dem „New Hollywood“ - dass Schauspieler und Regisseure/Produzenten/Autoren vertraglich an Studios gebunden waren. Heute gibt es das auch noch - aber wirklich gebunden bist Du nicht. (Ich wage zu behaupten dass Christopher Nolan einen „Bund“ mit Warner Brothers hatte/hat). Aber dadurch, dass viele Regisseure immer wieder mit den gleichen Produzenten zusammenarbeiten, entsteht praktisch eine feste Anstellung.

Produzenten zu finden ist wirklich schwer - und wenn Du einen hast, ist es noch seltener, dass er Dir überhaupt eine Chance gibt; daher denke ich, dass wenn Du bereits einen Film (Cartoon) auf dem Portfolio hast, Deine Chancen direkt steigen; bzw sogar vorhanden sind. Denn einen Film wird sich ein Produzent immer anschauen.

Stehe gerne bei weiteren Fragen zur Verfügung ;)

Grüsse

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23Seqto 
Beitragsersteller
 20.06.2021, 14:51
@Napoleonica

Vielen Dank ehrlich,

genau das mit dem "Vertrag" meinte ich. Ich bin erst 14 und würde dann soviel zeit wie möglich reinstecken um mein Portfolio aufzubessern. Vorerst mit Cartoons und nach einer gewissen zeit dann auch mit "Normalen" Kurzfilmen/Filmen. Der Cartoon wird mit meinem eigenen Geld bezahlt und ich hoffe, dass ich irgendwann mit meinem FOS abschließen werde (Momentan 9. Klasse der Mittleren Reife) und somit ein Studium als Film Regisseur anfangen kann.

Wie sieht es eigentlich mit dem hochladen vom cartoon aus? würde es auf YouTube gehen? und müsste man für Filme im allgemeinen ein Gewerbe anmelden?

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Napoleonica  20.06.2021, 14:57
@23Seqto

YouTube ist okay, sonst einfach das Video als Videodatei - geht, nehme ich an, auch.
Für Filme die man privat dreht muss man meines Wissens nach kein Gewerbe anmelden, aber genau kann ich dir das leider nicht sagen…

Sicherheitshalber kannst Du den Cartoon auch beim Copyright Office in Amerika anmelden - dann gehört er rechtlich Dir, bzw das Urheberrecht; aber dass ihn Dir jemand stiehlt ist generell eher selten.
Ich wünsche Dir viel Spass und Erfolg auf Deinem Weg und drücke Dir die Daumen!!

Napoleonica ;)

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Es gibt renommierte Filmhochschulen, die auch große Personen hervorgebracht haben. Einer von ihnen ist die Filmhochschule in Ludwigsburg sowohl als bewegende Künste (Schauspieler) als auch als Regisseur / Filmemacher.

Woher ich das weiß:Hobby – Filme- und Serienjunkie