Voraussetzungen nach Frankreich auszuwandern?

4 Antworten

Hallo,

ich würde sagen, erst eine Arbeit finden und/oder eine Wohnung.

Um eine Wohnung mieten zu können, muß man nachweisen, daß man genügend verdient (3 x die Monatsmiete, also bei einer Wohnung, die 400,-- € kostet, mußt du 1.200,-- € verdienen)..

Emmy

Du kannst als Deutscher einfach nach Frankreich und ne Wohnung Mieten und dort Leben so lange du es selber Finanzieren kannst. Das gilt übrigens für den gesamten Schengenraum und vielen anderen Ländern mit den Deutschland vereinbarungen hat.


Cinderella1fr  23.05.2017, 08:10

Erst einmal abwarten, inwieweit sich die Bestimmungen ändern könnten - mit dem neuen Präisenten Macron sollte es für ordentliche Deutsche kein Problem sein, aber - lieber noch einige Monate warten!

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kelzinc0  23.05.2017, 14:19
@Cinderella1fr

Der ist doch genauso eine Neoliberale Sozialpussy wie der vorgänger.

Manche Menschen verstehen es einfach nicht das ihr die ganze zeit das selbe wählt nur mit anderem Gesicht.

Eine Le Pen hätte was verändert aber nicht dieser Macron.

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Bonjour aus der Normandie!

1.Du solltest die Sprache perfekt beherrschen, sonst hast Du keine Chance, einen Job zu finden. die Franzosen sprechen eben Französisch, darauf sind sie stolz; sollen die Ausländer doch gefälligst Französisch lernen!

2. Du brauchst, wenn Du einreist, eine Krankenversicherung; in Frankreich wirst Du zunächst nur versichert, wenn Du einen Job hast; die deutsche Krankenversicherung bleibt nur für Leute bestehen, die einen Wohnsitz in Deutschland beibehalten!

3. Wohnungen werden grundsätzlich nur an Leute vermietet, die einen festen Arbeitsplatz haben; irgendwelche Gelegenheitsjobs werden nicht anerkannt! Du musst das Dreifache der Miete verdienen: 800 Miete = 2400 Einnahmen "net d'impôt", also nach zahlen der KV, RV, und anderen Abgaben; Steuer zahlt man hier noch jährlich; das soll aber geändert werden.

4. Lebensmittel sind etwa 30 % teurer; viele geliebte Produkte wie Buttermilch, Hüttenkäse, gutes Schwarzbrot... gibt es hier nicht.

5. Bei der Auswahl des Wohnsitzes vorher genau informieren; in vielen Gegenden hat man keine Chance, Arbeit zu finden - am Meer z.B., wie bei mir, in Dieppe!

Einmal ausgewandert, hast Du keine Chance mehr, Sozialhilfe aus Deutschland zu bekommen; in Frankreich erhältst Du nur Hilfe, wenn Du schon eine Weile da bist; mit Hartz IV ist das aber nicht zu vergleichen, sondern es ist viel weniger!

In einigen Gegenden ist die Deutschfeindlichkeit noch enorm hoch, besonders im Norden und an der Côte d'Azur...

Mein Tipp: hier Urlaub machen, und genau informieren - bonne chance!

Liebe Grüße aus Dieppe

Hallo !
Ich bin Deutscher, und bin vor etwa 36 Jahren nach Frankreich umgezogen. Damals war es Horror, Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Man hatte nur das drei Monate gültige Turistenvisum.

Heute ist das anders : Wegen der EU darfst Du in Frankreich leben, ohne weitere Papiere.
Ich würde jedoch anraten, schon in Deutschland einen Reisepass zu beantragen, der kann nützlich werden. Das für mich zuständige deutsche Konsulat ist vier Stunden Fahrzeit entfernt von da wo ich lebe.

Lasse dir dann hier sicherheitshalber eine französische Aufenthaltsgenehmigung machen. Beim Rathaus des französischen Wohnorts beantragen.

Meine alte Aufenthaltsgenehmigung hatte ich leider auslaufen lassen. Die Deppen auf'm Rathaus hatten mir gesagt, dass es sowas nicht mehr gibt :-(
Wo seit eniger Zeit die Front National auf'm Vormarsch war, war ich wieder auf's Rathaus, sie haben meinen Antrag anstansdslos aufgenommen. Ein paar Wochen später bekam ich meine Karte, 5 Jahre Gültigkeit.
Sicher ist sicher. Der Reisepass ist ein europäisches Dokument, die Aufenthaltsgenehmigung ist ein französisches. Was im Falle Le Pen ein wichtiger Unterschied sein konnte...

Behältst Du einen Wohnsitz in Deutschland ? Ich hatte meinen aufgelassen, wegen der deutschen Feuerwehrabgabe. Abmeldebescheinigung auf'm deutschen Rathaus holen.
Auch habe ich kein Bankkontonto in Deutschland mehr.

Was mir grade noch durch den Kopf kommt :
• EC-Karten gelten in F nicht. Mastercard haben.
• Geburtsbescheinigung auf internationalem Formular beim Standesamt des Geburtsorts anfordern. Das geht zwar auch von F aus, aber die Gebühr zu bezahlen ist nicht einfach.
• Bankkonto in F machen. Von der "banque populaire" kann ich nur abraten. Die haben verschiedene Namen, das Logo ist jedoch immer weisse Schrift auf einem blauen Quadrat. Wir haben schte Erfahrungen mit denen gehabt.
• Zusätzlich zur Grundsteuer die der Eigentümer zahlen muss, blecht man Wohnsteuer, die der Bewohner zahlen muss. Das kann in manchen Städten bis zu zwei Monatsmieten machen ! Sich beim Vormieter oder Eigentümer erkundigen.
• Einkünfte aus D mussten in D und in F angegeben werden. Nach den neuesten Nachrichten soll das aufhören, Einkommen aus D nur noch in F angeben. Na, hoffen wir mal... Das deutsche für F zuständige Finanzamt ist Neubrandenburg. Ich renne schon seit zwei Jahren einer Doppelversteuerung nach :-(
• Wie das mit deiner Krankenversicherung und Rentenversicherung  aussieht, weiss ich nicht.
• Ich bin in F bei der gesetzlich vorgeschriebenen Krankenversicherung. Die zahlt jedoch im besten Fall 60%, weistens weniger :-( Jedoch werden Besuche bei Ärtzen die in "secteur 1" sind voll erstattet. Dennoch braucht man eine Zusatzversicherung, "Mutuelle" oder "Santé complémentaire" genannt. Die schlagen mehrer Pakete vor, "Formules". Vorsicht, Preise und Leistungen vergleichen, das kann bis in's Dreifache gehen. Ich zahle im Moment etwa 1450€ pro Jahr. Da ist auch immer eine Wartezeit, bis man die vollen Rechte erhält.
Ups : für starke Brillen bekommt man hier nur sehr wenig erstattet. Auch für Zahnersatz ist das so :-(
Nochmal Ups :  Termin mit einem Spezialisten (Zahnklempner, Augenarzt, Abteilungen in Krankenhäusern...) zu erhalten, kann manchmal drei Monate oder mehr erforden. Ein Augenarzt hier sagt auf seinem Anrufbeantworter sechs Monate :-(
• Rentenversicherung :
Lasse Dir von deiner D Rentenversicherung eine Bescheinigung deiner Zeiten machen, hebe sie gut auf !
Der Rentenanspruch wird in F nach Trimestern gerechnet. Jedoch braucht man eine Mindestanzahl Trimester. Die je nach dem angerechnet werden, oder nicht, hängt von dem Einkommen in den einzelnen Trimester ab. Obwohl man geblecht hat. Ich musste an das F Verwaltungsgericht, um mein Recht (und Rente) zu bekommen. Das hatte etwa anderthalb Jahre gebraucht. Der Richter hatte die Schnauze voll von der Rechtsanwältin der Carsat (Staatliche Rentenversicherung für, Arbeiter und Hinangestelle) haute mit seiner Faust auf meine Akte auf seinem Tisch und sagte der Rechtsanwältin ziemlich stark, übertragen "Jetzt reicht's ! Ich habe alle seine Unterlagen und Beweise hier, er hat Recht ! Geben sie ihm endlich sein Recht ! Ich lasse ihnen 15 Tage, sonst lade ich die Carsat an sich vor Gericht !". Wumm, der Hammer.
Drei Wochen später bekam ich den Rentenschein, einen Monat später meine Rente, mit Nachzahlung. Was uns steuerlich weh tat, weil man hier Steuer auf das im Jahr bekommte Geld zahlen musste, konnte es nicht auf die betreffenden Jahre verteilen.

Studienzeiten und Ferienjobs gehen da leider unter, werden hier nicht angerechnet :-(

• Noch'n Ups : Die in D kostenlosen Telefonnummern 08 sind von F aus nicht erreichbar. Da muss man eine deren örtlichen Nummern finden, +49 oder 0049 davor.
Größte Vorsicht mit den F Nummern die mit 08 anfangen ! Manche sind kostenfrei, bei anderen bezahlt man etwas pro Minute, andere sind jedoch voller Betrug, Diebstahl. Da kriegt man ein SMS, dass man auf den Link drücken solle, und dann sind hunderte € weg. Nie auf eine solche SMS antworten, das sofort vernichten.

Jetzt hör' ich aber auf. Ich kann ja keine vollständige "Bedienungsanleitung" für F machen ;-)