Von was ist der Einschaltstrom am Trafo abhängig?
Hi, hab gehört, dass wenn man eines Trafo dazuschaltet, dass es dann unter umständen einen hohen Einschaltstrom geben kann. Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle und wie hoch ist das Verhältnis von Einschaltstrom gegenüber Nennstrom? Wie muss die Sicherung Bemessen werden und auf was muss geachtet werden? Welche Möglichkeiten für eine Einschaltstromberenzung gibt es?
Danke im vorraus
3 Antworten
von der windungszahl, dem querschnitt der wicklung aber auch von der größe des kernes. aber auch der aufbau der wicklung trägt seinen teil dazu bei.
es gibt so was wie den idealen transformaotor. da sind dann wicklung und kern genau auf einander abgestimmt. die magnetischen verluste bewegen sich in einem sehr niedrigen bereich. das problem ist der enorm hohe einschaltstrom, der da raus resultiert.
durch vorschalten von Varistoren, Kalteitern oder von kondensatoren kann man diesen abfedern. das einschaltglied kann dann mit einem bypassschalter nach dem einschaltenb überbrückt werden, um die volle leistung abrufen zu können.
lg, Anna
Abgesehen von der Auswirkung der Restmagnetisierung kommt es auch auf den Einschaltzeitpunkt an: wird im Nulldurchgang der Spannung (blau) eingeschaltet (braun) , kommt es zu einer Stromspitze, während dies beim Zuschalten im Scheitel (rot) nicht passiert. Das ist dem Verhalten einer Induktivität geschuldet.
Diese Stromspitze wäre noch nicht das Problem; der Trafokern ist aber nichtlinear und die Spule verliert ab einer bestimmten Duchflutung ihre Induktivität (Sättigung des Eisens), wodurch der Strom real noch viel größer würde, als hier dargestellt (gelbe Bereiche).
Wie gesagt, spielt hier die Restmagnetisierung mit hinein, da der Trafokern leicht in Sättigung gehen kann und dann seine Induktivität verliert.
Ein trafo hat einen geringen einschaltstrom da die selbstinduktion am Anfang dem Strom entgegen wirk
Abhängig ist der Strom vom induktiven Widerstand
Ist das nur für ein bruchteil einer Sekunde wo nur der ohmsche Widerstand aktiv ist?
Nein, das dauert bis zum vollständigen abklingen des Inrush durchaus mehrere Sekunden... Nach einer Sekunde sind es teilweise noch 1/3 bis 1/2 des max aufgetretenen Strom. Die Stärke ist auch nicht immer gleich... Kommt auf den Moment an, wo im Sinus die Zuschaltung statt findet... Manchmal bekommt man fast nichts mit außer ein kurzes leises brummen und ein anderes mal brummt es durch die ganze Anlage und dauert richtig lange...
Beim idealen Trafo ohne Remanenz im Kern haste ja soo recht, das Dumme ist nur, wenn der Kern noch andersrum magnetisiert ist, dann gehts mit bis zum 200 fachen des Nennstroms rund.
Schalte mal einen 110kV-Trafo ein... Der hat trotz 125A Nennstrom auf der Primärseite ggf einen Einschaltruch von 150A und mehr... Deshalb gibt es im Schutz auch eine InRucherkennung um den Diffschutz zu blockieren... Ohne diese wäre so ein Trafo direkt wieder vom Netz, weil nur ein Magnetisierungsstrom fließt...