Vom Silbersalz zum Silber?

1 Antwort

Ein häufig in der Chemie vorkommendes Silbersalz ist beispielsweise das Silberrnitrat (AgNO3). Dieses Salz ist gut wasserlöslich, wobei die Ionen Ag⁺ und NO3⁻ durch Wassermoleküle solvatisiert werden. Das Ag⁺-Ion ist die oxidierte Form eines neutralen Silberatoms, hat somit in der Elektronenhülle ein Elektron zu wenig, um die Kernladung genau auszugleichen. Wird dem Silberion Ag⁺ nun durch einen chemischen oder elektrochemische Prozess dieses "fehlende" Elektron geliefert, nennt man das eine Reduktion. Formal kann man schreiben:

Ag⁺(aq) + e⁻ --> Ag(s)

Dabei steht "aq" für aqueous (in Wasser gelöst) und "s" für solid (fest, ungelöst). Das Ion ist, weil geladen, durch die Dipole des Wassers in Lösung. Bei ungeladenen Silberatom fehlt diese ionische Wechselwirkung und das metallische Silber fällt als schwarzer Niederschlag aus.


Bayern34  10.09.2023, 15:20

Warum genau ist der Niederschlag schwarz? Und nicht "Silbrig farben"?

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Picus48  10.09.2023, 16:46
@Bayern34

Das liegt an dem sehr fein verteilten Zustand, in dem das Silber ausfällt, wenn man nicht besondere Vorkehrungen trifft. Unter geeigneten Bedingungen scheidet sich das Silber aber auch als Silberspiegel auf den Oberflächen ab.

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Bayern34  10.09.2023, 19:16
@Picus48

Vielen Dank für Ihre Antwort. Wissen Sie auch, was genau während dieses fein verteilten Zustandes passiert? Ich denke hierbei an "optische" Effekte, aber sonst könnte ich mir das nicht erklären.

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Picus48  10.09.2023, 21:17
@Bayern34

Sehr fein verteiltes Metall ist immer schwarz, egal welche Farbe es im massiven Zustand hat. Da hat etwas mit der Teilchengröße und der Wellenlänge des Lichtes zu tun. Ähnliches gilt für Dispersionen von Flüssigkeiten (Emulsionen). Diese erscheinen meist weiß, auch wenn beispielsweise das Fett in der Sahne oder Milch eher gelb ist.

Silber, das durch einen elektrolytischen Prozess zunächst schwarz anfällt, wird im Verlauf der Zeit aber silberner, wenn die Teilchen durch Kristallwachstum größer werden.

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