Voll oder Teilnarkose bei Leistenbruch?

7 Antworten

Was möglich ist, hängt von der OP-Weise ab. Es gibt die offene OP-Technik nach Lichtenstein, da ist eine OP unter Spinalanästhesie kein Problem. Die weitaus verbreiteteren endoskopischen Methoden mit Netzeinlage, die TAPP und TEPP, gehen nur mit Vollnarkose. Hierbei wird der Bauch wie bei einer Bauchspiegelung mit Gas gefüllt, um den Operateuren das Arbeiten zu ermöglichen. Durch den Druck im Bauch kann man dann aber nicht mehr selber atmen und ist auf eine Beatmungsmaschine angewiesen, weswegen hier nur Narkose geht.

Du müsstest also klären, ob eine offene Schnittechnik möglich wäre und wenn ja,dann geht auch Spinalanästhesie.

Auch bei Narkosen gibt es heutezutage übrigens kaum noch schwere Nebenwirkungen. Das ganze ist extrem sicher. Und Risiken gibt es auch bei Spinalanästhesie. Ich fürchte, das ist so ziemlich reine Kopfsache

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Anästhesist und Notfallmediziner

Ich hatte eine Spinalanästhesie und vorher ein Beruhigungsmittel. Während der OP habe ich über Kopfhörer Musik gehört. Habe überhaupt nichts mitbekommen. Nach zwei Tagen bin ich nach Hause gegangen. Damals wurde noch geschnitten. Die Narbe ist etwa 5 cm lang. Heutzutage wird sowas aber , soweit ich weiß, minimalinvasiv gemacht. Alles überhaupt kein Problem.

Es geht nur eine Vollnarkose.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Mein langjährig ausgeübter Beruf im größten Krankenhaus

Rapunzel324  21.09.2024, 19:20

Das ist leider falsch.

Teilnarkose wäre Spinalanästhesie. Also eine Spritze in den Rücken quasi.

Wenn dir das besser gefällt?


Dortmunder1986 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 22:02

die nebenwirkungen wären auf jedenfall geringer

Schlauchmayer  20.09.2024, 23:01
@Dortmunder1986

Es gibt Nebenwirkungen und Nachwirkungen der Vollnarkose und es gibt Nebenwirkungen und Nachwirkungen der Spinalanästhesie, z.B. Kopfschmerzen.
In beiden Fällen können sie auftreten, müssen aber nicht. Daher kannst du nicht von vorneherein davon ausgehen, dass bei einer der beiden Alternativen die Nebenwirkungen auf jeden Fall geringer sind. Eine Einstellung wie diese sieht nach einer etwas irrationalen Fixierung aus.

Die Entscheidung für eine Art der Anästhesie hängt auch vom operierenden Arzt ab, soweit ich weiß. Ich rate zu einem unvoreingenommenen Gespräch mit dem Anästhesisten im Vorfeld der OP und zu einer Abwägung dann.