Viele Auslandspraktika schlecht für den Lebenslauf?

5 Antworten

Auslandserfahrungen sind, wenn sie förderlich sind.

Das ist immer ein schmaler Grat zwischen dem "Dazulernen" und der Flucht vor der Realität daheim.

Ich hatte eine Bewerberin mit Unterrichtsfach Englisch und einem weiteren.

1 Jahr Studium in England, 1 Jahr in Kalifornien.

Prüfungsnoten in Englisch in beiden Staatsprüfungen 3,7 bzw. 3,8.

Mit Glück hatten wir aber andere Bewerber mit Englisch.

Es duerfte sehr schwer sein, nach Beendigung des einen Praktikums ohne Leerlauf direkt ein neues Praktikum beginnen zu koennen. 2 Monate sind nicht viel. In der Zeit bist du nicht einmal eingearbeitet und schon ziehst du weiter. Wie sieht es denn mit den jeweiligen Sorachen aus? Was hat der Arbeitgeber davon, dich fuer 2 Monate einzustellen?

Ich halte von deinem Plan nichts und ich denke, er ist auch nicht durchfuehrbar.


DerAngestellte 
Fragesteller
 12.08.2021, 17:04

Bei allen Praktika würde ich natürlich Englisch sprechen, also in internationalen Unternehmen arbeiten. Wäre es denn besser, die Praktika 3-4 Monate zu machen? Die Praktika würde ich hier in Deutschland vorab organisieren. z.B. die IHK vermittelt solche auslandspraktika.

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Die Zielsetzung von Praktika ist, Leuten (meist in ihrer Qualifizierungsphase) eine niedrigschwellige Möglichkeit zu geben, etwas auszuprobieren; nicht, eine Qualifikation zu erwerben. Das wird in aller Regel grundsätzlich positiv gesehen: der Mensch ist offensichtlich interessiert und neugierig und nimmt auch Organisationsaufwand auf sich, um ein Ziel zu erreichen.

Allerdings sollte auf „Ausprobieren“ irgendwann auch mal ein „Ergebnis“ in Form einer „Festlegung“ folgen. So wie der Käsethekenverkäufer, der dir kostenlose Kostproben von Käsesorten anbietet, schon auch erwartet, dass du eine ernsthafte Kaufabsicht hast, wenn du 3 verschiedene Kostproben annimmst. Wenn einer probiert, und probiert und probiert und probiert und probiert und probiert und probiert, dann ist irgendwann klar, dass er das nicht macht, um zu einer Festlegung zu kommen, sondern als Ersatz für irgendetwas (am Beispiel der Käsetheke: dafür, im Restaurant für ein ein richtiges Mittagessen zu bezahlen). Du würdest dann noch besser bei wegkommen, wenn du es als Ersatz für Arbeitslosigkeit darstellst, als wenn deine potentiellen zukünftigen Arbeitgeber denken, dass es ein Ersatz für ein Jahr Urlaub war, finanziert durch europäische Steuergelder. Vor dem Hintergrund, dass dich dein Ausbilder ja aber offensichtlich übernehmen würde, wäre das definitiv kein „Plus“ für dich. Wie gesagt, durch Praktika im Ausland erwirbst du an sich keine Qualifikation, zumindest nicht in dieser Länge, denn zwei Monate sind nichts. Ich habe zwei Auslandspraktika von 5 und 6 Monaten gemacht (übrigens auch alle nach meiner Berufsausbildung) und selbst dort habe ich keinen nennenswerten Lerneffekt in Bezug auf den Beruf gehabt, es ging nur darum, die Länder und Arbeitgeber mal auszuprobieren, und da ich in einem Land/Arbeitgeber von beiden Auslandspraktika dann auch „hängengeblieben“ bin, wirken meine Praktika dann auch „glaubwürdig“.

Hm, bin da kein Experte, aber auf mich würde sowas schon ein wenig, sagen wir mal "unstrukturiert" wirken.

Auslandserfahrung ist eigentlich immer gut. Aber es sollte irgendwie ein Roter Faden dabei sein - sei es fachlich, oder halt auch sprachlich. Aber dafür sind die Praktika in meinen Augen zu kurz. Da lernst du nicht wirklich etwas fachliches dazu und die vielen Sprachen lernst du auch nicht.


DerAngestellte 
Fragesteller
 12.08.2021, 16:53

ich möchte die Praktika hauptsächlich machen, um möglichst viele Länder zu sehen. Ich möchte sowieso am liebsten nach der Ausbildung reisen und da die praktika finanziell gefördert sind, finde ich es eine gute gelegenheit.

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VanLorry  12.08.2021, 16:56
@DerAngestellte

Naja, dann mach das und schreib in den Lebenslauf sowas wie "Sabbatical" rein. Aber die vielen Praktika sind imo nicht wirklich geeignet, deine Jobchancen zu verbessern.

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Unzählige Praktika heißen halt irgendwann dass du keine ordentliche Berufserfahrung aufweise kannst (ob das jetzt stimmt oder nicht, aber Unternehmen sehen das so) und je länger du das nach Beendigung der Ausbildung machst, desto weiter kommst du von der gewünschten Praxis weg. Wäre da also schon etwas vorsichtig um ehrlich zu sein - auch weils den Eindruck hinterlässt, dass du in 8 Wochen eh wieder weg bist


DerAngestellte 
Fragesteller
 12.08.2021, 17:10

wäre es dann ratsamer, die Praktikumsdauer zu verlängern? zum Beispiel 3-4 Monate?

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