Verursachen Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wirklich weniger CO2?

9 Antworten

Du hast einen wichtigen Faktor vergessen - der Dünger.

Traktoren fahren heute schon Großteils mit Biodiesel und damit "Co2 neutral". FErner brauchen die sogenannten C4 Pflanzen z.B. Mais nur sehr wenig Pflege. Sie werden bei zu großer Trockenheit noch nicht einmal gegossen. Immer wieder sieht man vertrocknete Maisfelder im Spätherbst. Egal, denn für die Energiegewinnung ist dies nicht unbedingt problematisch.

Boden vorbereiten, säen und ernten, das wars und das alles co2 Neutral. Künftig sollen die Traktoren sogar mit Elektroantrieb oder Wasserstoffantrieb fahren.

DENNOCH - Energiepflanzen sind nicht die Lösung für die Energiewende.

Pflanzen sind weniger ertragreich im Vergleich zu PV und Windkraft. Um unseren ganzen Bedarf zu decken würde alle Felder nicht ausreichen.

Aber sie machen PV und Windenergie erst nutzbar

Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht kann die Lücke durch die Energie von Energiepflanzen gedeckt werden.

Alternativen sind z.B. Erdgaskraftwerke die anders als Atom oder Kohle in Minutenschnelle hoch und runtergefahren werden können.

Ich lehne Energie aus Pflanzen ab. Stattdessen Import von Wasserstoff aus Regionen dieser Welt die mehr Energieproduzienkönnen als sie selbst brauchen Sahara, Chilie und andere.

Energiepflanzen zerstören auf Dauer unsere Felder s. auch Übermaisung Deutschland


Yoinx123 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 22:41

Vielen lieben Dank. Ich bin ja mal gespannt, wohin die Reise geht: )

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Ob 1,5 t Blech für 0,08 t Mensch biologisch oder fossil rollen, dürfte einen geringen Unterschied machen.

Meine persönliche Meinung: Bioenergie ist da sinnvoll, wo es (noch) nicht anders geht, als erneuerbare Wintergrundlast, Biogas, in Schiffen oder Flugzeugen. Bei den E-Autos sehen wir seit einigen Jahren so eine rasante Entwicklung, dass ich ein Verbrenner-Aus für Neuwagen bis 2030 absolut befürworte, oder noch besser, eine größtmögliche Abkehr hin zu Rad, ÖPNV und Schiene.

Rein von der Ausbeute her: es gibt Hochrechnungen, die besagen, dass die Watt/m² mit Solarzellen oder Windrädern 20-30x höher ist. Natürlich muss man die Erntefaktoren miteinberechnen (Herstellung, Dünger, Sprit versus Ertrag). Dazu habe ich keine aktuellen Daten parat. Aber Windräder werden über min. 25 Jahre gerechnet, Solarzellen halten theoretisch über 30 Jahre.

Auf der anderen Seite emittieren offene Böden Methan und Lachgas, speichern weniger Wasser sowie Humus und erodieren (Mais!). Die Artenvielfalt ist geringer.

Die optimale Lösung und der feuchte Traum jedes Grünen wäre ein umzäunter Solarpark mit Blümchenwiese, Laichplätzen, seltenen Brutvögeln und Weidetieren.

Kompromisse sind Versuchem mit Blühmischungen oder Silphie.

Da muss man unterscheiden, ob "öko" (weil "wächst nach") oder CO² neutral / klimafreundlich.

Das wäre aus meiner Sicht lediglich

https://www.efuel-alliance.eu/de/efuels/was-sind-efuels


hamberlona  10.06.2024, 15:14

Thema verfehlt. Hier ist nicht von E-Fuels die Rede, sondern von Biofuels. E-Fuels ist kein Synonym für alle nichtmineralischen Kraftstoffe, sondern bezeichnet nur solche, die aus Wasserstoff hergestellt werden, und der Wasserstof entsteht durch Elektrolyse aus erneuerbarer elektrischer Energie, daher das E.

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ColleenChambers  10.06.2024, 15:28
@hamberlona

oha, ein Oberlehrer in der Jury
einer, der nicht zu Ende lesen kann oder will...

aber Dampf ablassen kann er^^

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Yoinx123 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 14:58

Aber die Herstellung dieses E fuel ist sehr aufwändig und es wird viel Strom benötigt, oder ?

meinst du, das könnte sich durchsetzen?

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ColleenChambers  10.06.2024, 15:11
@Yoinx123

In der Tat ist die Herstellung von E-Fuel energieaufwendig.
Die Strom-Herstellung wäre gemessen in kW günstiger.

Allerdings kann Strom nicht so gut transportiert werden wie E-Fuel. Und: E-Fuel ist wandelbar, kann als Ersatz für Benzin, Diesel, Kerosin und auch Schweröl eingesetzt werden.

Ideal zu produzieren wäre es dort, wo naturgemäß viel Sonnenenergie zur Verfügung steht und Wasser vorkommt. Z.B. in Regionen mit Klimatyp "Küstenwüste".

Ob es sich tatsächlich durchsetzt, ist schwer zu sagen.

Es gibt durchaus eine Lobby dafür, die sich sehr dafür einsetzt, diese Art der Kraftstoff-Erzeugung voranzutreiben.

Die Politik hat diese Option bislang eher unterdrückt als forciert. Aber das ist angesichts der Bekenntnis zur E-Mobilität ja auch kein Wunder...

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Mickrik702  10.06.2024, 22:00
@ColleenChambers

Volker Quaschning, Professor aus Berlin, hat einmal die Herausforderung unseren Energiebedarf für die Gebäudeheizung auf Wasserstoff aus sonnenreichen Ländern zahlenmäßig durchgerechnet. Ich denke man kann daraus auch eine Einschätzung des Potentials für die Versorgung des Verkehrs ableiten.

Wenn es Dich interessiert, empfehle ich Dir mal 43 Minuten Zeit zu nehmen:

https://audio.podigee-cdn.net/1460508-m-c683b27bf58764ba09d048dd2db6297d.mp3?source=feed

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Es geht nicht darum, wie viel sie erzeugen, sondern ob Verbrennerkraftstoffe, vor dem Verbrennen, ihr CO2 aus der Atmosphäre entzogen hat.

Bei einem Gleichgewicht, kann man etwas entnehmen, und dann wieder zurückgeben.

Die fossilen Kraftstoffe, sind seit Millionen Jahren dem Kreislauf entnommen worden, fügt man die, dem jetzigen Gleichgewicht hinzu, dann herrscht ein Ungleichgewicht.

Und das führt zur Erderwärmung.

Du redest von Biokraftstoffen der Ersten Generation, und die stehen immer weniger zur Debatte. Biokraftstoffe der Zweiten Generation, die Du verschweigst, werden nicht aus eigens angebauten Energiepflanzen erzeugt, sondern entstehen aus Klärschlamm, Gülle, Biomüll, Agrarabfällen, gebrauchtem Speiseöl, Tierfett, sterilisierten Schlachtabfällen und anderen Rohmaterialien, die sowieso anfallen. Würde man diese verrotten lassen, würde dabei teilweise auch Methan freigesetzt. Generell sind Biokraftstoffe der Zweiten Generation so gut wie klimaneutral, weil der Kohlenstoff einen geschlossenen Kreislauf durchläuft. Was an CO2 emittiert wird, das wird bei der Photosynthese der Atmosphäre entzogen, und zwar - anders als Du unterstellst - ohne dass dabei ein Anbau von Energiepflanzen die sowieso schon vorhandene CO2-Tilgung verdrängen würde. Flüssige Biokraftstoffe der Zweiten Generation verhindern 90% der CO2-Emissionen, und Biogas der Zweiten Generation sogar 95%. Beim Vergleich mit Elektromobilität muss man den Strommix, die Kraftwerke, berücksichtigen. Die Elektromobilität wird zum Großteil noch mit Kohlekraftwerken und konventionellen Erdgaskraftwerken versorgt, ist also erst recht nicht klimaneutral.