Vertonungskonzept?

2 Antworten

Ich habe mir mal folgendes notiert:

Vorgehen beim Vertonen von Filmen

Grundlegendes

Beim Filmton muss man zwei Teile unterscheiden. Beide funktionieren für sich alleine, aber meistens zusammen.

1.  Tonspur zum Filmbild gehörend

2.  Tonspur ausserhalb Filmbild, beschreibend, unterstützend, oder auch das Gegenteil: verulkend, karikierend,

1. Tonspur zum Filmbild gehörend

        1.1  O-Ton

               Tonquelle im Bild

                   synchron       Musiker, Interview, Statement, Technik, Natur

                   asynchron     Umweltgeräusche, zB. Verkehr, Vögel, Meer, Menschen

               Tonquelle ausserhalb Bild

                   Ambi, Stille sowie alle vorher genannten Quellen (Insert-Schnitt)

         1.2 Geräusche

              Originalgeräusche von Video- oder Audiorecorder

              Geräusche aus Audiothek, CD, Web, eigene Sammlung

              Geräuschemachen, (Foley Artist), oder synthetisch

              Musik als Geräusch

2. Tonspur ausserhalb Film

           2.1  Kommentar (Off-Stimme)

       2.2   Musik

            2.3   Übersprechung (Voice Over)  zB. Übersetzung von fremdsprachigem Interview

3.  Ich finde, dass es schlau ist, beide Teile nach Pt. 1 und 2 separat zu bearbeiten.

4.  Zur Hörkontrolle verwende ich ein Paar Monitor-Lautsprecher ab einem Vollverstärker 2x25 Watt (Dynavox CS-PA1 ca. Fr.60.- wie im Clublokal)

  Vorgehen beim Vertonen von Filmen

Es empfiehlt sich stufenweise vorzugehen

1.Analyse der Tonqualität, hauptsächlich bei demjenigen O-Ton welcher synchron sein muss mit der Tonquelle im Bild.

2.Störungen wie Knackse, Windgeräusche, Brumms, Fremdgeräusche „reparieren“. Das ist nicht immer so einfach. Bevor man mit Audiofiltern herumprobiert sollte man prüfen, ob der Ton besser durch ein sauberes Geräusch ersetzt werden kann.

3.Dann erst die zum Filmbild gehörende Tonspur auspegeln und montieren nach J- oder L-Schnitt (Ton zum Bild kommt schon vor dem Bildschnitt oder läuft in die folgende Einstellung hinein).

4.Jetzt Test-Film erstellen (ohne Musik, Kommentar) und unbedingt am TV mit normaler Lautstärke prüfen. Am PC würde ichs nur via Lautsprecher-Boxen kontrollieren. Dabei sollte die Lautstärke zuerst mit einem Referenzfilm eingestellt werden. Nicht mehr verstellen! Meinen musik- und kommentarlosen Film bezeichne ich als Ur-Master.

5.Nach dieser Prüfung gehts wieder zurück zu Punkt 2 bis das Ergebnis wunschgemäss ausfällt. Wichtig ist dass die Lautstärke innerhalb einer Sequenz ausgeglichen ist.

6.Erst wenn der Film mit dem O-Ton und den Geräuschen im Original-Format sauber vorliegt füge ich diesen in ein neues Projekt ein.*) Aus diesem Ur-Master kann ich verschiedene Versionen bezüglich Musik und Kommentar erstellen. Ich muss nur noch 3 Audiospuren managen.

7.Die Musikspur stelle ich zum Start mal auf etwa 20% ein. Die einzelnen Audio-Clips mit den Kommentaren normalisiere ich vorher in einem Audioprogramm (zB:Audacity) auf 0 dB , dh: auf 100% Aussteuerung.     TIPP: für taktgenaues Arbeiten ist es vorteilhaft die Musikfiles auf wav umzucodieren. Mit musik.wav gibt es keine Synchronitätsprobleme wie oft bei mp3.

8.Screenshot: Ausschnitt aus Timeline

          (Linke Maustaste - Grafik anzeigen)

9. Ganz am Schluss füge ich noch den Titel und den Vor- und Abspann hinzu

Ich hoffe, alle Klarheiten beseitigt zu haben!

*) zu Pt.6: bei manchen Programmen kann man direkt das fertige Ur-Master-Projekt in ein neues Projekt einfügen, ohne den Zwischenschritt Filmdatei.

http://www.fvalu.ch/images/pdf/chancenamateurfilmrachini_anhang.pdf


Eismensch 
Beitragsersteller
 12.09.2018, 18:55

Danke für die ausführliche Antwort,

leider hilft es mir bei dem aktuellen Problem nicht richtig weiter. Im Moment versuche ich herauszufinden welchen Inhalt und welche "Form" (tabellarische Auflistung, Textform) das Ganze haben soll.

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Ich habe das noch nie gehört. Hätte jetzt auch an Spurbelegung gedacht. Vielleicht gehts auch um die Koordination von Stimmoptimierung, Schnittbeat, ADR, Sound Effects und Mastering und die Erstellung des zeitlichen Ablaufs bis hin zum fertigen Ton...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Filmproduzent + Seit 15 Jahren Kameramann und Editor

Eismensch 
Beitragsersteller
 12.09.2018, 09:13

Das Einzige was ich dazu finden konnte habe ich hier gefunden (Seite 155).

Vielleicht gibt es dafür einen anderen Namen, der geläufiger ist.

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Fox1013b  12.09.2018, 11:03

Ich verstehe das als deutsche Version von Sounddesign oder sound composing, was ich daraus lese...

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