Versepos und Prosazeilen

3 Antworten

Hei flachkatze, je nachdem, wo du herkommst, ist das Versepos "Dreizehnlinden" von Friedrich Wilhelm Weber (aus dem Nethegau, Kloster Corvey, an der Weser) sehr bekannt:

Wonnig ist´s an Frühlingstagen nach dem Wanderstab zu greifen und den Blumenstrauß am Hute Gottes Garten zu durchweifen.

Oben ziehen weiße Wolken, unten gehen blaue Bäche, frisch in neuen Kleidern prangen Waldeshöh´ und Wiesenflächen

= rund 360 Seiten...Prosa ist alles, was nicht "Gedicht" = Vers ist, z.B. Romane, Erzählungen und so. Grüße!


Ein Versepos ist in "gebundener Sprache" - da herrscht ein bestimmter "Versfuß" , und die Zeilen haben eine bestimmte Zahl von "Verstakten" (s."Metrik" in WP)

Verse müssen sich aber keineswegs reimen!
In den berühmtesten Versepen des Abendlandes, der Ilias oder der Odyssee von Homer, gibt's keinen Reim! Ich hoffe, dir sagen diese Titel und der Dichter etwas!
In den deutschen mittelhochdeutschen Versepen gibt es jedoch auch den Reim (Uns ist in alten mären / wunders vil geseit / von heleden lobebären,/ von groszer arebeit...)

Dichtung war früher immer in Versform. Prosa dagegen galt als die gewöhnliche Sprache des Alltags (daher das Wort "prosaisch").
Lange Zeit galt nichts als Kunst, was in Prosa abgefasst war. Wenn du Prosa suchst, lies z.B. die Zeitung.
Aber schließlich wandelte sich das Versepos zum in Prosa verfassten Roman, an dem man, wenn er von einem Goethe geschrieben war, ebenfalls Elemente der Kunst erkannte.


Koschutnig  07.05.2014, 17:18

Noch was: im Voraus mit nur 1 R (vor + aus)!

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Verse reimen sich, Prosa nicht.


Koschutnig  07.05.2014, 17:14

Vers ist Vers, und Reim ist Reim. Die haben nicht automatisch etwas miteinander zu tun, kommen aber oft zusammen vor.

Shakepeares Dramen z.B. sind alle in Versform, aber ganz ohne Reime!

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flachkatze 
Beitragsersteller
 07.05.2014, 14:52

Danke dann hatte ich ja Recht :)

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Schuhu  07.05.2014, 17:03
@flachkatze

Kleiner Hinweis: Verse müssen sich nicht reimen, man erkennt sie am Rhythmus.

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