Verschwindet Tinnitus wieder?

4 Antworten

Ich habe selbst Tinnitus ich bin 50 Jahre und habe das schon 15 Jahre verursacht wahrscheinlich durch einen Burnout den ich mal hatte.

ich habe ein leichtes rauschen auf dem linken Ohr so wie Hochfrequenz.

Mein Vater und meine Mutter hatten auch Tinnitus. Bei meiner Mutter war es stressbedingt bei meinem Vater evtl. verursacht durch eine laute Druckerpress.

Meine Mutter hatte ein "zwitschern wie bei Vöglein" mein Vater aber einen Brummton. Mein Vater war deswegen mehrfach in Kur und in Behandelung in den 90er geholfen hat das aber nicht wirklich.

Das einzige was mir hilft ist Entspannung etwas Yoga und durch die Luft gegen.

Viel machen kann man da leider bis dato nix. mein HNO hat mir "Mozart" empfohlen damit ich schnell einschlafen kann hat aber wirklich etwas geholfen.

Ansonsten hilft nur ablenken.

Verschwinden wird ein chronischer Tinnitus normalerweise nicht wieder. Ich habe das auch seit 2007 nach einem beidseitigen Hörsturz, aber ich höre das wirklich nur noch, wenn ich mich darauf konzentriere, so wie jetzt gerade. Ansonsten blende ich diese Geräusche aus. Das lernt man im Laufe der Zeit, aber das ist auch sehr stimmungsabhängig.

Ist jemand stark im Stress oder hat eine depressive Phase, dann kann es durchaus sein, dass man den Tinnitus wieder vermehrt wahrnimmt oder auch andere Töne dazu kommen.

Gut wäre, wenn Du diesbezüglich eine Therapie machen würdest oder Dir ein spezielles Hörgerät vom Akustiker holst. Diese Hörgeräte übertönen die pfeifenden Geräusche mit angenehmen Geräuschen, welche man gar nicht als solche wahrnimmt.

Es gibt auch spezielle Tinnituskliniken, wo man versucht, die Lage zu verbessern und den Patienten im Umgang mit dem Tinnitus schult. Besprich das mal mit Deinem HNO-Arzt.

Ich wünsche Dir alles Gute

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 5 med. Ausbildungen und 4 Semester Medizin, eig. Erfahrung

Unbekann275 
Beitragsersteller
 08.11.2020, 19:09

Wie hast du es geschafft keine Angst mehr vor dem Tinnitus zu haben. Mich zieht das echt runter und ich denke ununterbrochen daran. Verspüre dann immer so eine Hilflosigkeit und hoffnungslosigkeit.

Das hochfrequentes piepsn mit rauschen habe ich erst seit 4 Tagen. Es kam ganz plötzlich Und zwar auf meinem "gesunden Ohr". Besteht da ein Zusammenhang zu dem anderen Ohr mit dem alten Tinnitus oder ist das getrennt zu betrachten.

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Sternenmami  08.11.2020, 19:47
@Unbekann275

Wenn der Tinnitus auf dem einen Ohr neu ist, solltest Du unbedingt zum HNO-Arzt gehen. Je schneller man handelt, desto größer ist die Möglichkeit, dass mit Medikamenten noch wieder wegzubekommen, d.h. man sollte die Durchblutung fördern. Normalerweise ist "Tebonin" dazu sehr gut, aber das solltest Du mit dem Arzt besprechen, bzw. einfach den Arzt machen lassen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich die hochfrequenten Töne viel besser ignorieren kann als die tieferen Töne. Da ist einfach nur Ablenkung das Mittel der Wahl. Wann immer Du merkst, dass Du Dich gerade total auf die Töne versteifst, dann suche Dir etwas, was Dich voll und ganz ablenkt. Das ist manchmal ganz praktisch, wenn z.B. mal wieder ein Hausputz anliegt.

Versuche es positiv zu nehmen. Ich weiß, das klingt jetzt hart und bei mir wäre ein solcher Satz in der ersten Zeit meines Tinnitus auch extrem schlecht aufgenommen worden, aber es stimmt.

Positives Denken und Ablenkung sind gefragt. Das positive Denken kannst Du in einer Psychotherapie erlernen. Alternativ könntest Du auch mal schauen, ob es bei Dir in der Nähe eine Tinnitus-Selbsthilfegruppe gibt.

Zeig es diesem Gefiepe, wer der Herr im Kopf ist!!! Nämlich DU!

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Unbekann275 
Beitragsersteller
 08.11.2020, 22:06
@Sternenmami

Danke für deine aufmunternden Worte. Habe morgen ein Termin beim HNO. Denkst du dass das noch rechtzeitig ist wenn ich das piepsen seit 4 Tagen habe?

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Sternenmami  09.11.2020, 10:40
@Unbekann275

Ich kann Dir nichts versprechen. Vier Tage sind aber durchaus ein Zeitraum, in dem man noch akut handeln kann. Viel Glück!

Wenn Du magst, kannst Du mir ja mitteilen, was der HNO gesagt hat. Würde mich auch interessieren.

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Sternenmami  09.11.2020, 10:46
@Sternenmami

Was ich noch vergessen habe. Lass mal in einem Schuhladen mit Werkstatt (mir fällt gerade der Name dafür nicht ein) testen, ob Du Einlagen benötigst. Man weiß nämlich inzwischen, dass ein Tinnitus durchaus auch durch eine Fehlbelastung der Füße entstehen kann.

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Unbekann275 
Beitragsersteller
 09.11.2020, 21:02
@Sternenmami

Danke für den Tipp werde ich mal beim Orthopäde ansprechen.

Mein HNO hat heute angefangen mir Infusionen zu geben. Insgesamt 6 Sitzungen. Und ich habe eine überweißung an ein Orthopäde bekommen mit der Diagnose persist. Tinnitus, V. a. HWS Syndrom.

Bin gespannt was dabei rauskommt. Hat der Tinnitus eigentlich einen speziellen Ton wenn er durch Verspannungen oder von er halswirbelsäule kommt?

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Sternenmami  09.11.2020, 23:27
@Unbekann275

Also ich habe Tinnitus in beiden Ohren und habe im rechten Ohr einen eher tiefen Ton, während der Ton im linken Ohr irre hoch ist. Daher würde ich jetzt mal ausschließen, dass man die Ursache anhand der Tonhöhe bestimmen kann. Ich habe diesbezüglich auch noch nie etwas gehört/gelesen. Meine Halswirbelsäule wurde 2009 von HWS 3-7 versteift. Das mit dem Tinnitus war aber zwei Jahre früher, wobei wir wirklich davon ausgehen, dass damals die echte Influenza-Grippe der Verursacher des Tinnitus war. Ich war damals auch für drei Wochen in der Klinik zur Infusionstherapie, weil ich fast taub war. Eine leichte Schwerhörigkeit besteht noch, aber die beeinträchtigt mich kaum. Der Tinnitus nervt mehr, aber auch den kann ich inzwischen gut ignorieren.

Infusionen klingt doch schon mal ganz gut. Ich drück die Daumen, dass sie Dir helfen.

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Meinst du wirklich propanzetol oder meinst du vielleicht eher Pantoprazol? Wenn du Pantoprazol meinst: Das nehme ich auch seit knapp 2 Jahren, aber mir ist nicht bewusst, dass man dadurch einen Tinnitus kriegen kann. Ich hab davon auch nichts gelesen.

Ein Tinnitus kann stressbedingt, aber auch krankheitsbedingt sein. Ist es stressbedingt, gilt:

- Stress reduzieren

- Entspannungsmusik/Meditationsmusik hören

- Autogenes Training

Ist es krankheitsbedingt:

- Ab zum HNO-Arzt und lass das mal abklären

Eventuell stimmt was in deinem Innenohr nicht.


Unbekann275 
Beitragsersteller
 09.11.2020, 21:07

Ja ich meine das medikamte welches die magensäuere hemmt, wusste nicht mehr wie man das schreibt :).

Laut HNO hat das auch keinen Einfluss auf Tinnitus.

Bekomme seit heute Infusionen beim HNO und eine überweißung an ein Orthopäde zwecks HWS Syndrom. Der Tinnitus könnte evtl von Verspannungen oder von der halswirbelsäule kommen. Da bin ich mal gespannt.

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So wie es aussieht, ist dein Tinnitus chronisch, also nicht von der Sorte, was jemals verschwinden wird.

Das muss aber nicht dein persönliches Ende bedeuten. Klar, gibt es Faktoren, die dein Tinnitus mal stärker und schwächer ausprägen können, aber nach der Zeit wirst du dich daran gewöhnen. Das Beste, was ich dir raten kann ist, dass du dein Tinnitus nicht so viel Aufmerksamkeit schenkst, auch wenn es schwer sein mag.

Ansonsten kann ich dir raten, regelmäßig deinen Arzt für einen Check-Up zu besuchen, gerne auch verschiedene Ärzte.
LG