veränderung?

2 Antworten

Eine "komplett" andere Person ist schwierig, weil du ja immer noch deine Erinnerungen etc. hast - aber zum Glück auch nicht nötig, um ein schönes Leben zu haben :)

Es ist deshalb so schwierig, dich zu verändern, weil das, was du dir inzwischen aufgebaut hast, so verkorkst es vielleicht auch ist, dir eine gewisse Sicherheit vermittelt. Dein Gehirn kennt die vertrauten Pfade, egal wie schädlich sie sind, und ist deshalb vorsichtig mit Veränderung, denn diese kosten Energie und es ist eine der primären Verantwortungsbereiche des Gehirns, diese zu sparen.

Trotzdem ist es möglich, etwas zu verändern. Du kannst damit anfangen, indem du dir klar machst, was du eigentlich willst. Und zwar nicht nur "ich will das und das nicht mehr", sondern "ich will das und das stattdessen". Du hast als Themen Beziehung, Schule und Angst, also schätze ich mal, dass du dir schwer tust damit, gute Freundschaften und eine Liebesbeziehung zu finden, vielleicht weil du zu schüchtern bist.

Du könntest also als Vision etwas in der Art formulieren: "Nach der Schule treffe ich meine Freunde. Wir haben viel Spaß mit Aktivitäten, die uns allen wirklich Freude machen und jeder wird so akzeptiert, wie er ist. Wir unterstützen uns gegenseitig und können auch offen über unsere Gefühle sprechen, ohne befürchten zu müssen, ausgelacht zu werden oder dass sensible Informationen in die falschen Hände geraten. Meine Freundin ist liebevoll und wir begegnen einander auf Augenhöhe. Wir können über alles reden und sind uns einig darüber, wie weit wir jetzt schon gehen wollen. Ich freue mich auf jeden Tag mit ihr und weiß, dass ich ihr vertrauen kann, auch wenn wir nicht beieinander sind. Es ist wunderschön."

Beachte, dass du die Vision so formulierst, als wäre sie schon Wirklichkeit. Lass Konjunktive weg und geh nicht zu sehr ins Detail (im Sinne von "die xy aus der Parallelklasse sagt mir, wie toll sie mich findet"), konzentriere dich auf die Gefühle, die du empfindest, nicht auf die konkrete Umsetzung, das kommt noch.

Wenn du weißt, wo du hin willst, frage dich, was du - selbst, aktiv - dafür tun kannst, diesem Ziel näher zu kommen. Wenn du z.B. Freunde willst, die deine Interessen teilen, dann überlege dir, was dich an deinen Hobbys begeistert, und halte nach Gleichgesinnten Ausschau, z.B. in passenden Vereinen oder im Internet.

Wenn es dir wichtig ist, akzeptiert zu werden, dann übe zunächst, dich selbst zu akzeptieren. Wichtig: Das heißt nicht, dass du dich nicht mehr verändern kannst oder solltest. Es lohnt sich, die beste Version seiner selbst anzustreben. Aber dazu gehört, dir auch klar darüber zu werden, was du - noch! - nicht so gut kannst. Das heißt auch nicht, dass du dich dafür fertig machen musst. Du sagst sowas wie: "Aha, ich habe aktuell noch Schwierigkeiten, mit Frauen zu sprechen/meine Hausaufgaben immer zu machen/Freundschaften aufrecht zu erhalten ... . Das ist ok. Ich bin ok."

Das als erster Einstieg in die Persönlichkeitsentwicklung. Es ist nur schwer, dich zu verändern, weil du es noch nie probiert hast. Mit ein bisschen Übung - und du darfst ganz klein anfangen! - erfährst du, was alles möglich ist, und kannst dein Leben in eine wunderbare Richtung entwickeln. Lass dir Zeit. Gestehe dir zu, ab und zu in dein "altes Ich" zurück zu fallen. Und bleib dran. Es lohnt sich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viel recherchiert und selbst praktiziert.

Gar nicht. Du kannst dich verstellen, aber das geht auf lange Sicht nicht gut. Und am meisten wirst du selbst darunter leiden.

Ich gebe zu, ich habe mich früher auch oft verstellt, um beliebter zu werden. Irgendwann habe ich aber erkannt, dass es keinen Sinn macht, wenn die Menschen mich nicht so akzeptieren wie ich bin, muss ich mich eben von den MEnschen fernhalten.