Veganer extrem fanatisch - oder kommt mir das nur so vor?

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Bis vor sehr kurzer Zeit habe ich die vegane Lebensweise nicht akzeptieren können, da sie für mich absoluter Unfug war. Aber man ist ja tolerant, hört sich andere Meinungen an und - im Idealfall - beschäftigt man sich etwas mit dem Thema, um besser zu verstehen. Auf meiner kleinen Suche bin ich auf interessante Forenbeiträge gestoßen, in denen sich Fleischesser, Veganer und Vegetarier gegenseitig an den Kragen gegangen sind.

Meiner Meinung nach sind Veganer nicht fanatischer, als der Rest auch. Die Fleischesser wollten den Veganern/Vegetariern ebenso ihre Meinungen und Lebensweisen aufdrängen, wie es andersrum der Fall war. Die Fleischesser sind schneller unterhalb der Gürtellinie gewandert. Ich denke, bei Veganern/Vegetariern kommt das nur immer so extrem rüber, weil sie sich eben verteidigen wollen und/oder einem erklären wollen, warum sie leben, wie sie eben leben. Wenn da dann ein Veganer auf 5 Fleischesser trifft, muss sich der Veganer mehr reinhängen, was dann leicht fanatisch wirken kann.

Es gibt überall Fanatiker, das ist ganz klar. Aber ich wüsste nicht, wo die Veganer fanatischer sind, als andere. Lass sie leben, wie sie wollen, sie tun dir ja nichts. Und hör deiner Freundin doch öfter mal zu, lass sie dir erzählen, was sie mit dir teilen möchte. Und wenn es zu viel wird, sag ihr das. Vielleicht ist deine Freundin schon von Natur aus recht fanatisch, das kannst du dann aber nicht auf alle Veganer beziehen, nur weil deine Freundin sich jetzt halt mal entschieden hat, vegan zu sein.


Veganer09  07.07.2010, 14:29

Herbstschimmer: DH mal endlich jemand der uns nicht sofort verspottet oder angreift :)

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wie viele veganer kennst du denn? ich würde nicht von einem auf alle schliessen. du schreibst, es sei ein mädchen, also noch jung? in jungen jahren neigt man dazu, fantatisch zu sein, egal um was es geht. wo du sie zitierst, geht es ihr ausserdem immer um leiden bzw. leid zu vermeiden. wenn jemand sagt: na ja, es sind ja nur tiere - für denjenigen, der das leiden sieht, ist es schwer zu verstehen, dass ein anderer das leid nicht sieht. fast jeder, der leid sieht, hat den starken wunsch dieses leid zu lindern und reagiert stark emotional.

Also ich kann jetzt nur von 3 Vegetariern in meinem Freundeskreis sprechen. 2 von denen übertreiben es oft. Zum Beispiel sagt einer von ihnen, wenn man Fleisch isst, Mörder zu einem. Was allerdings ganz lustig ist, wenn der 2. Vegetarier dabei ist, da der 1. diesen immer motivieren möchte, mitzumachen. Der 2. sagt ihm dann immer, dass er diesen Mist lassen soll und doch jeder das essen soll, was er gerne essen möchte. Die 3. ist die größte Heuchlerin. Nach außen immer absolut für Tierschutz und gegen das verzehren von Tieren, auf der anderen Seite habe ich sie erst vor kurzem beim Döner-Mann mit einem Döner in der Hand gesehen :)

Alles in allem kann ich sagen, dass viele sich damit nur aufspielen, weil sie denken, sie würden dadurch im Mittelpunkt stehen.

Einfach ignorieren und nicht darauf eingehen, dann hört das auch bald auf.

Es ist immer eine Charakterfrage, wie sich ein Mensch anderen Menschen gegenüber verhält. Und Anderen seinen Willen aufzwingen zu wollen ist keine Frage von vegan - auch wenn das beim Auftreten mancher Vertreter dieser Einstellung genau diesen Eindruck erweckt. Es ist immer ein Zeichen von Fanatismus, sich so zu verhalten. Entweder lernt diese Möchtegern-Veganerin, die Lebensweise anderer Leute zu akzeptieren, oder sie wird einen äußerst beschränkten Freundeskreis haben. Laß sie einfach links liegen, bis sie merkt, daß sie mit diesem Verhalten bei Dir an den Falschen geraten ist.

Eins möchte ich vorwegnehmen: Veganer wollen dir nichts verkaufen. Sie wollen nur informieren. Warum wollen sie informieren?


Weil sie sich mit den Themen: Massentierzucht, Tiermisshandlung in der Massentierzucht, Regenwaldsterben für Fleischkonsum, Wasser-, Kraftstoff und Pestizidverschwendung bei fleischhaltiger Ernährung, Hunger in der Welt durch Fleischkonsum bei uns usw. informiert haben und festgestellt haben, dass da etwas total schief laufe und unsere Weltressourcen verbraucht (40 Milliraden Tiere zur Zeit auf der Welt durch Menschen gezüchtet, um ein Kilo Fleisch zuerzeugen braucht man 7-16 Kilo Getreide). Es ist definitiv falsch, was da passiert. Diese große Anzahl an Tieren, keine artgerechte Ernährung, keine Sonne, keine Familie und kein frisches Gras für die Tiere. Wenn man erstmal all das erfährt, füllt man sich wie im falschen Film und möchte es verhindern, wenigstens die Zahl der missbrauchten Tiere minimieren. Aber wie soll man das als eine einzelne Person? Der freie Markt lässt sich durch die Nachfrage nach einem Produkt regulieren. Nachfrage (=was der Kunde kauft) bestimmt das Angebot (=Anzahl der gehaltenen und getöteten Tiere). Je mehr Menschen also von den Zuständen erfahren, desto größer wird die Chance, dass weniger Tiere leiden müssten. Daher ist es so, und es ist auch richtig so, wenn Veganer andere Menschen aufklären. Denn, man weiß, dass als man noch kein Veganer war, man von den Umständen nicht viel wusste und es aus diesem Grund keinen Handlungsbedarf gab. Veganer wollen aufklären, um Leid (bei Mensch und Tier), Verschwendung, Hunger in der Welt, Regenwaldsterben und hohen CO2 Ausstoss zu verhindern.


Jemanden aber hierzu als Mörder oder Schwachkopf zu bezeichnen führt natürlich nicht zum Ziel. Nur eine ernsthafte informative Aufklärung kann bei dem Gegenüber zu dem sogenannten "Klick" führen, den beinahe jeder kennt, der vegan geworden ist. Ein Tipp an dich, sag deiner veganen Bekannten, dass sie aufhören solle dich zu beschimpfen, weil es nichts bringe. Stell aber gezielte Fragen. Wenn diese gut informiert ist, wird sie dir alles erklären und du wirst es nachvollziehen können. Ist sie aber noch in der tatendrangvollen Anfangsphase, in der sie noch nicht alle Argumente kennt, wirst du sie mit einem "Vorurteil" oder Totschlagargument zum Schweigen oder Zorn bringen können. Nur so nebenbei, mir kann das nicht passieren, da ich schon viele Vorurteile gegen Veganer kenne, selber alle möglichen Gedankengänge durchprobiert habe und letztendlich zu dem Entschluss gekommen, bin, dass es gegen Veganismus keine logischen Argumente gibt. Die Frage ist also nicht, warum deine vegane Bekannte fanatisch ist, sondern warum sie es nicht so rüberbringen kann, dass du es verstehst oder noch viel wahrscheinlicher ist: warum hörst du ihr nicht mal zu und stellst gezielte Fragen? Warum deklarierst du sie gleich als Fanatikerin?


Meine Erklärung für die letzte Frage ist: 1. Die vegane Bekannte liefert keine Informationen, sondern meckert nur rum und beschimpft dich. 2. die vegane Bekannte liefert Infos, aber DU willst sie nicht hören, weil DU dann von deinem inneren Gewissen gebohrt werden würdest, um dein Verhalten zu ändern, zumindestens das Konsumverhalten. Und daher wehrst du es ab mit einer "sie ist eine Fanatikerin"-Reaktion.


Ganz klar, ist es nicht richtig, andere Menschen als Mörder zu bezeichnen, da dies nicht zum Ziel führt. Aber ist es gerecht Menschen über einen Kamm zu scheren und sie als Fanatiker zu bezeichnen, obwohl diese Menschen nur Gutes wollen? Es mag fanatisch rüberkommen, wenn man nicht versteht, dass es um sehr viele Leben geht. Hast du es aber irgendwann selber verstanden, wirst du entweder heulend in der Ecke sitzen vor dem ganzen Dilemma oder du wirst da raus gehen und jeden Menschen aufklären wollen, was er mit seinem harmlosen netten und freundlichen Einkauf im Supermarkt für eine Nachfrage nach Elend und Tod erzeugt.

Veganer wollen nur informieren. Die Werbung aber will dir dein Geld aus der Tasche ziehen. Erinnerst du dich? "Fleisch-ist ein Stück Lebenskraft" "Die Milch machts"...wem glaubt man mehr der Werbung (=Profitdenken=Leiderzeuger)? Oder einem Veganer (=Leidverminderungsdenken)?