Vater war nicht bei meiner Einschulung dabei?

11 Antworten

War bei uns genauso, leider. Die Erziehung hat eigentlich komplett die Mama übernommen, der Papa hatte dabei Zeit seinen Hobbies nachzugehen während meine Mama eigentlich nur uns hatte, im Haushalt macht er auch nichts. Er kocht zwar gerne und mag Gartenarbeit (was aber keine von uns als notwendig erachtet), aber abgesehen davon, dass das nur zwei weitere seiner Hobbies sind, während meine Mama alles andere machen muss, ist er eh fast nie zuhause um denen nachzugehen. Man könnte jetzt meinen, dafür verdient er das Geld, aber meine Mama arbeitet genauso viel und verdient auch ähnlich viel. Ich persönliche finde das eine absolute Frechheit und wundere mich, wie meine Mama das einfach mitgemacht hat. Sie meinte, das ist einfach so passiert und sie hat es zu spät gemerkt, als wir jünger waren, hat er wenigstens noch die spaßigen Dinge mit uns gemacht (nie die notwendigen) wie das Vorlesen und Erfinden von Gute Nacht Geschichten am Abend.

Ich hab ein gutes Verhältnis zu meinem Papa, wir verstehen uns gut, aber es ist einfach was ganz anderes als mit der Mama, die alles von mir weiß und alles für mich gemacht hat, das schafft eine ganz andere Basis, weswegen ich finde, dass der Papa im Endeffekt schlechter ausgestiegen ist, weil er diese Nähe und tiefe Anerkennung der Kinder nicht hat, aber er sieht das bestimmt anders. Persönlich hab ich darunter nie wirklich gelitten, ich hatte ja die Mama und so Aufmerksamkeit und Liebe en masse, aber ihr gegenüber find ich das eine bodenlose Frechheit und werde definitiv viel daran setzen, dass das bei meiner Familie mal anders ist, glücklicherweise seh ich da eh schon sehr viel Verbesserung bei jüngeren Eltern.

wie oft meine eltern beide zusammen für alle kinder in der schule waren, das kann man an einer hand abzählen. ich finde es auch unglaublich, wie wenig sie sich für die belange ihrer kinder interessiert haben. andere eltern haben es ja auch geschafft.

wichtiger aber, als an bestimmten eckdaten dabei zu sein (was schon auch wichtig ist), dass man dem kind zeigt, dass man es bedauert, nicht dabei sein zu können.

ich weiß jetzt nicht, wie alt du bist - aber früher war das halt so. inzwischen hat man mehr interesse an kindern entwickelt und ist sich dessen besser bewußt, wie man kinder fördern kann/sollte.

Vielleicht war deine Mutter auch froh, das er nicht dabei war?

Früher war es eigentlich üblich, dass der Mann mit den Kindern nichts zu tun hatte und alles der Frau überlässt, in manchen Familien ist das auch heute noch so - ob es deine Mutter gern anders gehabt hätte, wissen wir nicht.

Und frei nehmen zur Einschulung kann auch heute noch nicht jeder.

Ruhig Blut.

Nicht alle Väter "können" bei solchen Situationen dabei sein. Vor allem wenn sie beispielsweise stark im Beruf eingespannt sind und nicht "mal eben" frei machen können. Es gibt auch Väter (oder Mütter) die weiter weg arbeiten und da dann eben auch nicht alles stehen lassen können weil sie auf den Job angewiesen sind.

Es gibt Eltern/teile, die wuchsen auf diese Weise auf und denken daher das das völlig normal ist. Wenn der Ehepartner dann nichts sagt (oder sich nicht traut) oder nicht durchdringen kann mit Argumenten, bleibt eben dieses Elternteil (das es von den eigenen Eltern nicht anders kannte) eben weg von solchen Veranstaltungen.

Manche Erwachsenen haben Sozialphobie oder sogar eine Phobie vor größeren Menschenmengen. Da käme es einer psychischen Selbstverletzung gleich wenn sie sich dennoch diesem aussetzen würden (und dabei vielleicht dann durch die Überlastung zusammenklappen).

Manche Erwachsenen haben einfach kein Interesse daran.

Und deine Mutter? War sie da für dich? Hat sie dich begleitet? Wenn ja, dann war ja wenigstens einer dabei. Und das ist die Hauptsache finde ich

Kommt auf die Umstände an. Wenn dein Vater ein Mann ist, der beruflich viel unterwegs ist und sich deshalb den Tag frei nehmen müsste, was nicht immer möglich ist, kann man ihm nichts vorwerfen.

Wenn er allerdings daheim war und einfach aus mangelndem Interresse nicht gekommen ist, ist dies definitiv nicht schön aber ändern kannst du daran auch nichts mehr.

Desinteresse muss man ebenfalls definieren. War er an der Schule nicht interessiert oder war er an dir im Allgemeinen nicht interessiert. Wenn dein Vater sich in eurer Freizeit mit dir beschäftigt hat und er lediglich kein Interesse an den schulischen Dingen gezeigt hat, wäre mir das als Kind und Außenstehender egal. Wenn er jedoch allgemein kein Interesse an dir hatte, sollte er sich überlegen, warum er überhaupt ein Kind wollte.