Vater fast 10 Jahre tod und ich vermisse ihn immer noch. Schlimm?
Hallo. Ich bin weiblich und 19. Als ich 10 war verstarb mein Vater ganz plötzlich an einem Schlaganfall und auch nach längerer reanimation kam er nicht wieder. Ich sprach noch zwei Stunden bevor er gestorben war, mit ihm aber habe mich nicht richtig verabschieden können. Ich war ein Papa.Kind und umso älter ich werde, desto mehr ähnel ich ihm. Eben habe ich mir einen Lippenbalsam aufgetragen der sehr lecker riecht. Dieser Geruch kam mir so bekannt vor und nach längerem überlegen wusste ich auch wieso. Früher als ich klein war hatte mein Papa vorne im Auto, in der Lehne zwischen den vordersten Sitzen Bonbons von Campino die so wie Wirbel aussahen. Als ich an die zeit zurück gedacht habe ist mir aufgefallen das ich ihn doch wirklich sehr doll vermisse und das macht mich auch so traurig das ich am liebsten weinen würde aber ich denke mir auch das ich nach fast 10 Jahren darüber hinweg sein müsste oder? Ist es schlimm das ich ihn noch vermisse?
6 Antworten
Hallo Cloara,
ich finde, es ist völlig normal, dass Du Deinen Vater auch nach 10 Jahren noch immer vermisst. Ich habe meinen Vater leider nie kennenlernen können, da er verstarb, als ich noch ein Baby war. Und obwohl ich ihn nicht kenne, vermisse ich ihn oft trotzdem! Vor einigen Jahren starb meine Schwester an einer Essstörung und obwohl ich vor ihrem Tod kein so enges Verhältnis zu ihr hatte, vermisse ich sie auch sehr. Ich weiß daher, dass der Schmerz nach dem Verlust eines geliebten Menschen sehr groß sein kann und man braucht unter Umständen sehr viel Zeit, um diesen Schmerz verarbeiten zu können. Mir hat jemand einmal erklärt, dass jeder auf eine andere Weise trauert und es auch kein Zeitmaß für die Trauer gibt. Das hat mir schon sehr geholfen. Ich finde es auch immer sehr hilfreich, wenn man mit jemandem über meine Gefühle sprechen kann, der vielleicht Ähnliches erlebt hat und sich am besten in meine Lage hineinversetzen kann. Für den Trauernden ist es nämlich schon eine große Erleichterung, jemanden zu haben, der verständnisvoll zuhört.
Was ebenfalls Erleichterung bringen kann ist, wie ich finde, zu weinen. Schon die Bibel sagt, dass es "eine Zeit zum Weinen" gibt. (Prediger, Kapitel 3, Vers 1 u. 4) Ja das Vergießen von Tränen der Trauer ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des Heilungsprozesses. Hinterher fühlt man sich immer ein wenig erleichtert. Ich glaube, es ist gar nicht gut, wenn man irgendwie versucht, vor anderen seine Gefühle zu verbergen und stark sein zu wollen. Seinen Tränen freien Lauf zu lassen, hilft am besten bei der Trauer.
Mir hilft auch ungemein die Hoffnung, die die Bibel im Hinblick auf die Verstorbenen gibt. Da ich mich viel mit der Bibel beschäftige, hat es mich sehr getröstet, das zu lesen, was Jesus einmal über die Toten sagte: " Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, ..." (Johannes, Kapitel 5, Verse 21, 28 u. 29a).
Diese Verheißung beschreibt, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ist das nicht großartig?
Die Bibel lässt auch erkennen, dass wir dann unter friedlichen, paradiesischen Verhältnissen leben werden. Dazu heißt es in Psalm, Kapitel 37, Vers 29: " Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, Und sie werden immerdar darauf wohnen." Diese wundervollen Aussichten, die die Bibel gibt, hat schon Millionen Trauernden geholfen, besser über den Verlust eines lieben Menschen hinwegzukommen. Ja, die Hoffnung auf die Auferstehung kann den großen Schmerz, den ein Trauernder empfindet enorm lindern!
Ich kann von mir jedenfalls sagen, dass mir diese Hoffnung sehr hilft, besonders dann, wenn alles um mich herum grau und trüb aussieht. Ich danke Gott oft dafür, dass er uns diese schönen Verheißungen gegeben hat und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass er sie auch erfüllen wird.
LG Philipp
Nein, das ist überhaupt nicht schlimm. Das ist völlig normal. Du hast einen Menschen verloren, der dir sehr nahe stand und den du geliebt hast. Du wirst deinen Vater wohl immer irgendwie vermissen. Wichtig ist nur, dass du dich von deiner Trauer nicht beherrschen lässt und trotzdem ein ganz normales Leben führst, in dem du auch mal fröhlich und ausgelassen sein kannst.
Was wärst du für ein Mensch um nicht in deinen Vater zu trauern? Es ist vollkommen okay dass du ihn vermisst, wer würde es nicht! Diese Erinnerung wird wahrscheinlich ewig festsitzen in deinem Kopf und du wirst ihn immer ab und zu vermissen. Das ist total in Ordnung, aber du darfst nicht in zu viel Trauer versinken! Ich hoffe du verstehst was du meinst..
Jedes Kind vermisst seine Eltern.
Schönen Abend. :)
Es ist vollkommen normal, dass du noch trauerst. Du wirst deinen Vater immer irgendwie vermissen. Wenn du ihn nicht vermissen würdest, hätte er dir ja nichts bedeutet.
Es ist auch okay, zu weinen. Manchmal muss man die Trauer einfach aus sich herauslassen.
Ich habe nicht das Recht zu sagen, ich wüsste, wie du dich fühlst. Aber du solltest nicht versuchen, die Trauer zu unterdrücken. Lass sie zu, aber lass dich nicht von ihr beherrschen.
Nein es ist überhaupt nicht schlimm.. nur geht es genau wie dir. Ich verlor ihn mit 17 und jetzt bin ich 28. Es ist immernoch so zu fühlen als hätte man ein Loch im Herz. Ich denke das es so sein muss wenn man jemanden so geliebt hat wie seinen Vater! Das wird wohl nie vergehenen. Die Schmerzen werden bleiben so schlimm das auch ist.